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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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die Umgebung. Sie fuhren gerade einen Hügel hinauf. Unter ihnen lag das blaue Mittelmeer, und über ihnen erstreckte sich der wolkenlose blaue Himmel. Und dann sah sie das riesige Gebäude mit den pinkfarbenen Mauern und den vier Türmen.
    "Endlich sind wir da", sagte Sandro ruhig.
    Doch auch ohne seine Bemerkung wäre Polly klar gewesen, dass es der Palazzo war. "Er wirkt ziemlich einschüchternd", stellte sie fest.
    "Er sollte die Piraten abschrecken, die früher an der Küste ihr Unwesen trieben."
    "Ja, ich weiß. Das habe ich gelesen, als ich für das Reiseunternehmen gearbeitet habe." Sie zögerte sekundenlang. "Das darf ich wahrscheinlich nicht mehr erwähnen."
    "Warum nicht?" Er zog die Augenbrauen hoch.
    "Deine Familie und deine Freunde sollen doch sicher nicht erfahren, dass deine Frau als Reisebegleiterin gearbeitet hat."
    "Was bist du für ein Snob, Paola."
    Sie biss sich auf die Lippe. "Was hast du ihnen denn erzählt? Wieso bin ich plötzlich wieder in deinem Leben aufgetaucht?"
    Er zuckte die Schultern. "Nach dem Unfall hatte ich eine Zeit lang das Gedächtnis verloren, was alle wissen. Nachdem ich wieder völlig gesund war, warst du verschwunden, und es hat so lange gedauert, bis ich dich gefunden habe. Und jetzt sind wir glücklich vereint und für immer zusammen." Er lächelte spöttisch.
    "Du hast ein sehr selektives Gedächtnis."
    "Hast du eine bessere Version der Geschichte anzubieten?"
    "Nein", gab Polly widerwillig zu. "Aber dass wir glücklich sind, wird niemand glauben."
    "Dann musst du dich bemühen, die Leute zu überzeugen." Seine Stimme klang auf einmal hart. "Du hast mir ja auch vor drei Jahren etwas vorgespielt und warst dabei sehr überzeugend."
    "Sandro, bitte." Sie errötete und wandte sich ab.
    "Ist es dir peinlich, daran erinnert zu werden? Das tut mir Leid. Wusstest du eigentlich, dass du schwanger warst, als du nach England zurückgekehrt bist?"
    "Nein, ich hatte keine Ahnung", erwiderte sie.
    "Ah ja." Er schwieg, während der Wagen durch das schmiedeeiserne Tor und die mit blühenden Pflanzen gesäumte Einfahrt des Palazzos entlangfuhr. In der Mitte des Vorhofs plätscherte ein Springbrunnen.
    Polly war erleichtert, dass die Fahrt zu Ende war. Sie sehnte sich nach einem Bad und wollte sich umziehen.
    Plötzlich wurde die große Doppeltür geöffnet, und ein Mann in einem makellosen grauen Leinenjackett eilte ihnen mit besorgter Miene entgegen. Sandro erblickte ihn und stieg rasch aus. Er hörte sich an, was der Mann zu berichten hatte. Dabei wechselte seine Miene von Verblüffung bis zu kalter Wut. Dann half Sandro Polly beim Aussteigen.
    "Die Contessa hat sich eine Überraschung ausgedacht", erklärte er. "Sie hat die ganze Familie zu einer Begrüßungsparty eingeladen, auch meinen Cousin Emilio. Und heute Abend findet ein Festessen statt mit anschließendem Empfang für wichtige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft aus der Umgebung."
    "Oh nein." Polly war entsetzt. Sie sah an sich hinunter. "Ich kann mich so nicht sehen lassen. Gibt es keinen Seiteneingang?"
    "Mehrere sogar. Aber die Marchesa Valessi schleicht sich nicht durch einen Seiteneingang in den Palazzo. Ich nehme Carlino auf den Arm, und wir stehen es zusammen durch."
    Ihr verkrampfte sich der Magen. Sie versuchte, das Kleid glatt zu streichen, und fuhr sich mit der Hand durch das zerzauste Haar. Schließlich nahm Sandro ihre Hand, und sie gingen auf den Palazzo zu. Mit hoch erhobenem Kopf betrat Polly die Eingangshalle. Die Gespräche verstummten, und die Gäste betrachteten Polly neugierig, teilweise auch unverhohlen missbilligend.
    Plötzlich fing Charlie beim Anblick der vielen fremden Menschen an zu weinen. Sogleich lockerte sich die Atmosphäre auf, und alle schienen Mitleid mit dem Jungen zu haben.
    Die Menge teilte sich, und eine kleine grauhaarige Frau kam mit ausgestreckten Armen auf Sandro zu. Sie nahm ihm Charlie ab, sprach liebevoll auf ihn ein und gab Julie mit einer Handbewegung zu verstehen, ihr zu folgen.
    "Das war Dorotea", erklärte Sandro ruhig und lächelte leicht. "Keine Angst, Paola, sie hat ein Händchen für Kinder und wird Carlino bestens versorgen."
    In dem Moment erschien die Contessa. "Mein lieber Alessandro." Sie umarmte ihn zur Begrüßung. "Willkommen zu Hause. Wie du siehst, konnte deine Familie es kaum erwarten, deine schöne Frau kennen zu lernen."
    "Ich bin überwältigt", antwortete er höflich. "Aber du hättest Teodoro erlauben müssen, mich über deine Pläne zu

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