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Brisante Enthüllungen

Brisante Enthüllungen

Titel: Brisante Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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Freiheit." Dann legte er sich auf die Liege und beachtete Polly nicht mehr.
    Sie hielt es auf einmal für sicherer, sich nicht erst umzuziehen, sondern sogleich in den Palazzo zurückzugehen. Es ist vorbei und zu Ende, schien eine kleine innere Stimme ihr zuzuflüstern. Polly hätte erleichtert sein können. Stattdessen war sie unendlich traurig und niedergeschlagen.
    Zum Abendessen erschien Sandro nicht. Teodoro, der sichtlich irritiert war, richtete ihr aus, dass ihr Mann einen Termin in der Stadt habe. Und am nächsten Morgen fuhr Sandro schon vor Sonnenaufgang weg, ohne sich von Polly zu verabschieden.
    Rafaellas Bemerkungen verrieten Polly, wie er dem Personal gegenüber seinen Umzug in ein anderes Schlafzimmer erklärt hatte: Er wollte angeblich seine Frau nicht stören, wenn er früh wegmusste. Aber schon bald wurde ihr klar, dass es niemand glaubte, denn schon unmittelbar nach seiner Abfahrt verhielten sich die Angestellten ihr gegenüber anders. Die Feindseligkeit, die man ihr zuvor bereits im Kinderzimmer gezeigt hatte, hatte sich offenbar wie eine ansteckende Krankheit im ganzen Palazzo ausgebreitet.
    Oft war das Essen, das man ihr servierte, kalt, und ihre Versuche, mit den Leuten Italienisch zu sprechen, wurden ignoriert. Und wenn sie läutete, kam niemand. Es konnte Polly nicht trösten, dass man Julie noch schlechter behandelte. Sie bekam Charlie nur selten zu Gesicht, und man ließ sie seine Wäsche waschen und bügeln.
    Polly erklärte Dorotea energisch, das müsse aufhören, Charlies Sachen müssten in der Waschküche gewaschen werden und Julie solle den Jungen jeden Nachmittag mit zum Swimmingpool nehmen. Doch die ältere Frau zuckte nur die Schultern und blickte Polly verständnislos an.
    Jedes Mal, wenn sie zu ihrem Sohn ins Kinderzimmer ging, spürte sie die feindselige Atmosphäre. Sogar Rafaella verhielt sich sehr seltsam und lächelte nur noch selten.
    Aber nicht nur das Verhalten des Personals machte Polly zu schaffen. Am schlimmsten war, dass sie Sandro vermisste. Immer wieder dachte sie an ihn und wartete darauf, seine Schritte und seine Stimme zu hören. Wann er zurückkommen würde, wusste sie nicht. Und es gab niemanden, den sie fragen konnte.
    Ihn selbst wagte sie auch nicht zu fragen. Er rief jeden Tag an, um mit Charlie zu sprechen. Und wenn er mit Polly redete, wechselten sie nur einige höfliche Worte miteinander. Wir sind Fremde und haben uns nichts zu sagen, überlegte sie unglücklich.
    Seine Abwesenheit war schwerer zu ertragen als alles andere. Immer wieder stellte sie sich vor, dass er mit einer anderen Frau zusammen war. Die Nächte aber waren am schlimmsten. In dem breiten Bett fühlte sie sich einsam und verlassen, stundenlang konnte sie keinen Schlaf finden. Oft wachte sie am Morgen tränenüberströmt auf.
    Sie wünschte, sie wäre in ein anderes Zimmer umgezogen. Alles, was Sandro gehörte, hatte man rigoros entfernt. Dennoch glaubte Polly seine Anwesenheit immer noch zu spüren.
    Doch nach zwei Wochen gab es eine angenehme Abwechslung. Teresa und Ernesto besuchten sie mit den Zwillingen. Sie hielten sich momentan bei seinen Eltern in Neapel auf und waren über Sandros Abwesenheit geradezu bestürzt, versuchten jedoch, es mit fröhlichem Plaudern zu überspielen.
    Polly war klar, dass Teresa ihr blasses Gesicht und die Schatten unter ihren Augen aufgefallen waren. Doch Teresa war zu höflich, um Fragen zu stellen.
    Als Ernesto mit den Kindern zum Swimmingpool ging und Polly mit Teresa in ihrem Wohnzimmer allein war, redete sie mit ihr über die Probleme mit dem Personal.
    Teresa runzelte nun die Stirn. "Du sprichst gut Italienisch, es kann eigentlich gar keine Missverständnisse geben. Dorotea arbeitet schon länger im Palazzo als alle anderen, und sie ist den Valessis sehr ergeben. Dich als Mutter von Alessandros Sohn müsste sie in jeder Hinsicht unterstützen." Sie streichelte Polly die Hand. "Ich gehe in die Küche und bitte darum, dass man uns Kaffee und Kuchen bringt. Vielleicht kann ich etwas herausfinden."
    Schließlich kam sie mit ernster Miene zurück. "Die Leute glauben, sie würden ihre Jobs verlieren und du würdest englisches Personal einstellen."
    Polly blickte sie entsetzt an. "Das ist doch Unsinn. Auf so eine Idee würde ich gar nicht kommen. Julie ist nur vorübergehend hier." Sie schüttelte den Kopf. "Aber selbst wenn ich irgendwelche Änderungen vornehmen wollte, würde Sandro es gar nicht zulassen. Wissen die Leute das denn nicht?"
    Teresa zuckte

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