Brisante Enthüllungen
eigenes Schlafzimmer bekommst."
"Vielen Dank. Was für ein Luxus, ein eigenes Schlafund ein eigenes Wohnzimmer zu haben. Ich möchte dich jedoch bitten, mir nicht noch einmal eins von Biancas früheren Zimmern zu geben."
"Wovon redest du?" fragte er scharf.
"Deine Tante Antonia hat sich darüber aufgeregt, dass der Raum, den dein Vater Bianca überlassen hatte, völlig verändert ist. Besonders schlimm findet sie es, dass Biancas Porträt verschwunden ist."
"Ich werde Teodoro bitten, das Gemälde in ihrer Suite aufzuhängen, wenn es ihr so viel bedeutet", antwortete er gleichgültig. "Aber sie hat schon so etwas wie eine Gedenkstätte, die an Bianca erinnert, und braucht kein Mausoleum. An der Bergstraße, wo der Wagen in die Schlucht gestürzt ist, hat sie ein Foto von Bianca aufgestellt. Davor brennt immer eine Kerze, und sie bringt regelmäßig frische Blumen hin. Sie wird dir den Platz bestimmt gern zeigen."
"Gut, vielleicht werde ich sie darum bitten." Sie machte eine Pause. "Eigentlich ist es völlig egal, aber wird es das Personal nicht seltsam finden, dass wir getrennte Schlafzimmer haben?"
"Das interessiert mich nicht. Außerdem ist es nicht unüblich in meiner Familie. Meine Eltern, meine Großeltern und auch deren Vorfahren haben es genauso gehalten. Im Übrigen wirst du weiterhin in demselben Zimmer schlafen wie letzte Nacht. Darin erinnert nichts an Bianca, sie hat es nie betreten, soweit ich weiß."
"Es ist doch dein Zimmer. Du solltest es behalten." Sie deutete ein Lächeln an.
"Ich kann in jedem anderen Raum schlafen. Es macht mir nichts aus. Ich bin ja oft geschäftlich unterwegs."
"So?" Sie blickte ihn unsicher an.
"Natürlich. Meine Geschäftsreisen werden weit im Voraus geplant. Unter anderen Umständen würde ich dich bitten, mich zu begleiten. Ich kann jedoch nicht dafür garantieren, dass es in jedem Hotelbett ein Keilkissen gibt."
"Das Keilkissen hat dich nicht beeindruckt", stellte Polly fest.
Sandro zuckte die Schultern. "Ich habe dich im Arm gehalten, um dich zu trösten. Und dafür werde ich mich nicht entschuldigen." Er musterte sie von Kopf bis Fuß. "So kannst du nicht ins Wasser gehen."
Sie biss sich auf die Lippe. "Ich habe keinen Badeanzug mitgebracht. Teresa meinte, ich könnte hier einen kaufen."
"Das ist kein Problem." Er wies auf die Umkleidekabinen am anderen Ende der Sonnenterrasse. "Dort findest du alles, was du brauchst." Dann vertiefte er sich wieder in sein Buch.
Langsam schlenderte Polly um den Swimmingpool herum und entdeckte auf dem Kleiderständer im Vorraum eine Auswahl an Bikinis. Zu ihrer Überraschung waren alle in ihrer Größe und nicht so winzig, wie sie befürchtet hatte.
Sie wählte einen pinkfarbenen Zweiteiler aus und nahm auch noch die dazu passende Bluse aus feinem Voile mit, ehe sie sich in einer der Umkleidekabinen umzog. Schließlich kam sie wieder hervor und ging zurück.
Sandro beobachtete sie mit rätselhafter Miene. "Ich bin froh, dass dir wenigstens einer gefällt", erklärte er.
"Sie sind alle sehr schön. Deine Freundinnen haben doch sicher einen ganz anderen Geschmack als ich, oder?"
Er seufzte und legte das Buch weg. "Ich habe die Bikinis mit den Blusen heute Morgen für dich und für sonst niemanden im Yachthafen gekauft." Seine Stimme klang hart. "Noch nie habe ich irgendwelche Freundinnen in den Palazzo mitgebracht, um Orgien am Swimmingpool zu feiern. Du bist meine Frau, und ich möchte nicht, dass andere dich in zu knappen Bikinis sehen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?"
"Oh ja, das hast du." Sie senkte den Kopf.
"Versuch bitte zu lächeln", forderte er sie auf. "Unser Sohn kommt."
Als Polly aus dem Swimmingpool stieg, gestand sie sich ein, dass es ihr Spaß gemacht hatte. Charlie hatte sich mit den Schwimmflügeln an den Armen im Wasser ausgesprochen wohl gefühlt. Sie hatten im Nichtschwimmerbereich Ball gespielt, und schließlich hatte Polly den Jungen auf dem Rücken einer großen Schwimmente ins tiefere Wasser gezogen. Immer wieder hatte er vor Vergnügen gequietscht. Später hatte Charlie mit Sandros Hilfe die ersten Schwimmversuche gemacht.
Polly war aufgefallen, dass Sandro sorgsam darauf geachtet hatte, sie nicht zu berühren.
Dorotea saß am Rand des Swimmingpools und beobachtete den Jungen aufmerksam. Manchmal schrie sie sogar leise auf, wenn sie ihn in Gefahr glaubte. Sie konnte es kaum erwarten, ihren Schützling aus dem Wasser zu ziehen und abzutrocknen.
Sie verhält sich genauso
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