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Britannien-Zyklus 02 - Die Herrin der Raben

Titel: Britannien-Zyklus 02 - Die Herrin der Raben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana L. Paxson
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um unter dem Jungvolk meines Haushalts aufzuwachsen, und dass alle Krieger, die nicht Eurem Stamm angehören, meine Gefangenen bleiben.«
    Aufbrausend fuhr Cador hoch, und Gwalchmai baute sich zwischen ihm und dem Podest auf. »Herr, das könnt Ihr nicht tun! Er ist ein Sachse.«
    »Ein Angel«, berichtigte Artor ihn kühl, »und ich bin euer König.«
    »Nicht, wenn Ihr uns verratet!«, rief Cador aus, und seine Hände zuckten, als streckte er sie nach jemandes Kehle aus. Doch inzwischen hatten sich Gwyhir und Aggarban neben ihren Bruder gestellt, und die drei Söhne Morgauses bildeten eine beeindruckende Barriere. »Diesen Tag werdet Ihr noch bereuen!« Vor Wut schäumend, wirbelte Cador herum und stapfte aus dem Raum. Gwalchmai schickte sich an, ihm zu folgen, doch Artor winkte ihn zurück.
    Es dauerte eine Weile, ehe die Stimmen im Saal wieder verstummten. Aber obwohl es auf beiden Seiten Männer gab, die wie Cador offensichtlich lieber weitergekämpft hätten, schien es ein gerechtes Angebot. Tatsächlich war es mehr als großzügig, insbesondere in Anbetracht der zweiten Möglichkeit, nämlich ohne Schwert in der Hand wie ein Lamm geschlachtet zu werden. Icel musste auf eine Vereinbarung dieser Art gehofft haben, auch wenn er es nicht einzugestehen wagte.
    Die Augen nach wie vor auf Artor geheftet, erhob er sich. »Ich bin der Herr meines Volkes, und ich vertrete mein Volk vor den Göttern. Doch für alles, was dieses Land und die Briten betrifft, leiste ich Euch meinen Eid.«
    Artor gab einer der Wachen ein Zeichen. »Löse seine Fesseln.« Er blickte zu Icel. »So wie Ihr mir vertraut, will ich Euch vertrauen, um Britanniens willen.«
     
    Kurz nach Sonnenuntergang, etwa drei Wochen, nachdem Oesc von seinem verhängnisvollen Jagdausflug zurückgekehrt war, schlugen die Hunde auf seinem Hof ein wütendes Gebell an. Oesc, der getrunken hatte, um den Schmerz in seinem Arm zu lindern und um nicht ständig an Rigana zu denken, setzte sich auf, während Wulfhere sich erhob und nach dem Speer griff, der an der Tür lehnte.
    »Wer betritt die Halle von König Oesc?«
    »Jemand, der ihn auf dem Sattelknauf befördert hat, als er noch ein kleiner Junge war«, knurrte eine raue Stimme. »Und ich bin nicht, von Feinden bedrängt, durch halb Britannien hierher gekommen, um in Hengests Halle abgewiesen zu werden!« Der Neuankömmling nutzte Wulfheres Verblüffung und drängte sich an ihm vorbei ins Licht des Feuers. Zwei weitere Männer folgten ihm und sahen sich gehetzt um.
    Oesc beugte sich vor und versuchte, durch den Dreck, das geronnene Blut und das wirre, mit grauen Strähnen durchzogene Haar zu blicken.
    »Ist das Baldulf?«, fragte er, stieg vom Thron und breitete die Arme aus. »Es muss so sein! Du stinkst zu erbärmlich, um etwas anderes als ein Sterblicher zu sein! Alter Freund, was ist geschehen, das dich an meine Tür treibt wie einen – « Nach Worten suchend, schüttelte er den Kopf.
    »Wie einen Flüchtling?« Baldulf sank auf eine Bank, ergriff das Horn voll Bier, das ihm eine Leibeigene anbot, und stürzte den Trunk hinunter. »Genau das bin ich, Junge – ich flüchte von einem verlorenen Schlachtfeld und vor dem Zorn deines jungen Hochkönigs.«
    »Du warst im Norden«, sinnierte Oesc. »Etwa bei Icel?«
    Baldulf grunzte. »Ich lebte ungestört in meinem Tal, bis dieser schönrednerische Angel Botschaften aussandte, mit denen er Verbündete für seinen Feldzug gegen Lindum suchte. Eine Zeit lang ging alles gut, aber schließlich kam Artor und zwang Icel zur Schlacht. Junge, ich hatte Glück, jenen Tag zu überleben, und noch mehr Glück, nicht gefangen genommen zu werden. Die Angeln haben Artor den Treueid geschworen, aber die übrigen Gefangenen wurden getötet. Ich will mein Lebtag lang kein Sumpfland mehr sehen!« Er schauderte und hob das Horn, um sich nachschenken zu lassen.
    »Ich werde dich ihm nicht ausliefern, falls es das ist, was du dich fragst«, sagte Oesc. »Aber ich kann dich nicht hier behalten.«
    »Ich will auch nicht bleiben – verschaff mir ein Schiff, und schon kehre ich übers Wasser zurück in die Lande der Friesen.« Er trank einen weiteren Schluck und griff nach dem Brot, das man ihm gebracht hatte. »Womöglich sind nicht mehr genug Angeln übrig, um jene zu ersetzen, die Icel verloren hat, aber entlang der Küste gibt es immer noch Krieger, die vielleicht willens sind, ihr Glück in Britannien zu versuchen. Nur zwei meiner Männer haben überlebt.« Er deutete auf seine

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