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Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot

Titel: Britannien-Zyklus 03 - Die Herrin von Camelot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana L. Paxson
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Stammes unterhalb der alten Votadini-Festung begraben werden. Hier aber, so hatte er verfügt, sollten die Druiden ihre Gebete und Zaubersprüche singen; und hier sollte das heilige Feuer Leudonus’ Geist erlösen, während die Dudelsäcke heulten und die Trommeln schlugen.
    In jener Nacht tranken die Männer zum Gedenken an ihren toten König, während die Barden von seinen Großtaten sangen. Die Königin blieb, wie es sich geziemte, in den Gemächern der Frauen. Morgause war dankbar für diesen Brauch, denn ihre Blutungen, die mehrere Monde lang ausgesetzt hatten, waren als regelrechte Flut zurückgekehrt.
    Sie lag im Bett, lauschte den fernen Klängen der Feier und fragte sich, ob sie wohl schlafen könnte, wenn sie noch mehr Met trank, als sie aus der Richtung des Tores die Geräusche einer weiteren Ankunft vernahm.
    »Fürstin«, ertönte Dugechs Stimme von der Tür. »Seid Ihr noch wach, Morgause?«
    »Ich hab’s gehört. Jemand ist eingetroffen. Sag ihm, er soll sich zu den anderen Trunkenbolden in der Halle gesellen«, antwortete sie und sank zurück auf die Kissen.
    »Aber Fürstin, es ist Eure Mutter, die hier ist!«
    Morgause richtete sich auf. Rasch rechnete sie aus, wie lange ein Bote für den Ritt zum See und Igraine für die Reise nach Dun Eidyn gebraucht hätte. Hatte ihre Mutter hier einen Spion, so wie sie selbst auf der Insel der Maiden, oder hatte Ia die Kunde von ihrem Bruder erfahren und die Hohe Priesterin bereitwillig oder unfreiwillig eingeweiht?
    Sie schwang die Füße über die Bettkante und griff nach einem Kopftuch. Wie auch immer die Wahrheit aussehen mochte, sie musste jedwede kopflose Handlung unterdrücken, bis sie herausgefunden hatte, weshalb ihre Mutter hier war.
    Selbst die Wärme des Feuerscheins konnte die Blässe von Igraines Haut nicht übertünchen, und Morgause verspürte einen unerwarteten und überraschend schmerzvollen Stich der Angst. Mitunter hatte sie den Tag herbeigesehnt, an dem ihre Mutter sich von dieser Welt verabschiedete, sodass Morgause ihren Platz auf der Insel der Maiden erben würde. Aber nicht jetzt, da sie darum kämpfte, die Herrschaft über die Votadini zu behalten. Die Vorstellung, dass sie immer noch nach der Liebe ihrer Mutter trachtete, war ein Gedanke, den sie sich nicht erlauben durfte.
    »Bring uns Kamillentee, und zeig den Frauen meiner Mutter, wo sie schlafen werden«, befahl sie Dugech. Igraine hatte zwei Priesterinnen mitgebracht, die Morgause nicht kannte, eine ältere Frau und ein Mädchen mit dunklen Augen und strohblondem Haar. Die beiden trugen Körbe und Bündel herein.
    »Die Verbrennung hat heute Morgen stattgefunden. Du hast sie verpasst«, erklärte Morgause. »Dachtest du, ich brauchte eine Schulter, an der ich mich ausweinen kann? Es geht mir gut. Meinetwillen hättest du eine solche Reise nicht antreten müssen.«
    »Feinfühlig wie immer…«, murmelte Igraine und trank aus der Teetasse, die Dugech ihr gereicht hatte. Ein wenig Farbe kehrte in ihre Wangen zurück. »Vielleicht bin ich ja Leudonus zu Ehren gekommen.«
    »An Stelle deines Sohnes, der nicht gestört werden darf«, meinte Morgause. »Oder war Artor außerstande zu kommen? Ich habe gehört, er hätte sich nie ganz von seiner Verletzung von vor zwei Jahren erholt, ungeachtet deiner Versuche, ihn zu heilen.«
    »Er kann sehr wohl reiten«, entgegnete Igraine mit gerunzelter Stirn. »Aber selbst wenn es ihm möglich gewesen wäre, die Armee zu verlassen, hätte der König nicht rechtzeitig für die Bestattung hier sein können. Ich erinnere mich noch an Leudonus in seiner Jugend. Du magst vielleicht nicht um ihn trauern, ich jedoch schon. Zwar ist es lange her, seit ich ihn zuletzt gesehen habe, aber er war einer der letzten Männer aus Uthers Generation. Es ist ein Verlust für die Welt, dass er von uns ging.«
    Morgause schnaubte verächtlich und hob eine Hand, wie Männer es zu tun pflegen, um einen Treffer anzuzeigen, wenn sie sich im Schwertkampf üben. »Na schön. Dennoch kann es dich wohl kaum wundern, dass ich überrascht bin, dich zu sehen. Schließlich haben wir uns die letzten Jahre alles andere als nahe gestanden.«
    »Ich will nicht mit dir darüber streiten, wessen Schuld das ist. Dafür bin ich zu müde.« Igraine stellte die Tasse ab. »Ich hatte gehofft, dass du nun, da du selbst Großmutter bist, in der Lage sein würdest, deinen Groll gegen mich zu begraben…«
    Morgause spürte, wie ihr Röte ins Gesicht schoss und wieder zurückwich. »Was soll

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