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Britannien-Zyklus 04 - Die Herrin der Insel

Titel: Britannien-Zyklus 04 - Die Herrin der Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana L. Paxson
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den Pikten. Dort waren mehrere Jungen meines Alters – man hat uns eine wunderschöne Maid gezeigt und gesagt, sie sollte denjenigen zu ihrem Geliebten küren, der sich bei den Spielen am besten bewährte. Sie hatte bernsteinfarbenes Haar, so wie Ihr«, fügte er mit leiser Stimme hinzu. »Aber sie trug eines der Kleider meiner Mutter. Mittlerweile weiß ich, dass alles geschickt eingefädelt war, damals hingegen hielt ich sie für eine Prinzessin, deren Gunst ich in einem gerechten Wettstreit gegen die anderen Jungen erringen sollte.
    Und vielleicht hätte ich das sogar!«, brach es aus ihm hervor. »Ich war begabt und stark. Ich habe mich wacker geschlagen! Aber nach jener Nacht, in der ich entdeckte, welches Vergnügen Männer in den Armen einer Frau finden, gestand sie mir, dass sie nur eine Sklavin und ihr gesagt worden sei, welchen Jungen sie auswählen sollte. Sie weinte in meinen Armen, meine kleine Kea, denn inzwischen hatte sie sich in mich verliebt, und auch ich dachte, dass ich sie liebte.
    Ich habe meine Mutter angefleht, sie für mich zu kaufen, doch sie meinte, das Mädchen sei anderweitig vergeben. Es dauerte mehr als ein Jahr, bis ich herausfand, dass meine Mutter Kea bereits gekauft und befohlen hatte, sie zu erwürgen, noch bevor wir zu Hause in Dun Eidyn eintrafen.«
    »Aber weshalb?«, rief Gwendivar aus.
    »Der Grund, der mir genannt wurde, war, dass sie niemals jemand anderem den Leib darbieten durfte, der meinen ersten Samen empfangen hatte! Ich hingegen glaube, dass meine Mutter sah, wie sehr ich Kea liebte, und eine Nebenbuhlerin fürchtete… Aber als ich endlich herausgefunden hatte, was geschehen war, kümmerte es Morgause nicht mehr, ob ich sie liebte. Sie hatte mich verlassen und die Ränke aufgegeben, in denen sie mich benutzen wollte, um zurück zu ihrer Mutter auf die Insel der Maiden zu flüchten. Ich kam nach Süden, da ich hoffte, bei meinem Vater besser aufgehoben zu sein. Doch auch er hat mich im Stich gelassen, genau wie Euch!«
    »O Medrod!«, entfuhr es Gwendivar, die sich halb umdrehte. »Es tut mir so leid!«
    Einen Augenblick lang hielten seine knetenden Finger inne. »Arme kleine Königin… so wunderschön und klug. Um jeden sorgt sie sich, doch wer sorgt sich um sie?« Abermals begann er zu massieren, streichelte ihre Arme hinab, knetete die Muskeln ihrer Unterarme und Hände, insbesondere der rechten, die ob der langen Stunden mit Griffel und Feder äußerst verspannt war.
    »So eine schöne, weiße Hand – sie verdient etwas Besseres als solch schwere Arbeit.« Medrod drehte die Hand um und begann, zärtlich die Konturen ihrer Innenfläche zu erforschen.
    Gwendivar schauderte. Er stand ganz dicht hinter ihr, die Arme um sie geschlungen. Es fühlte sich völlig natürlich an, sich gegen ihn zu lehnen und die warme Stärke des männlichen Körpers zu genießen, der den ihren stützte.
    »Sie verdient es… geküsst zu werden.« Medrod hob ihre Hand und drückte die Lippen auf die empfindsame Mitte der Handfläche.
    »Oh!« Gwendivar zog die Hand weg, immer noch zitternd ob des Energiestoßes, der durch ihren Körper schoss. »Das kitzelt«, stammelte sie und versteifte sich.
    Medrod schwieg, aber seine starken Hände wanderten erneut hinauf zu den Schultern, beruhigten sie wie eine aufgeschreckte Stute, dann massierten sie ihren Hals, ihren Kopf. Da der Augenblick der Gefahr vorüber schien, entspannte Gwendivar sich wieder.
    »Du hast von Ränke gesprochen. Was hatte Morgause vor? Ich weiß, dass sie deine Empfängnis nicht geplant hatte«, meinte sie schließlich.
    Abermals hielten die geschickten Finger kurz inne. »Nicht meine Empfängnis, aber seit der Stunde meiner Geburt erzog sie mich dazu, ihre Marionette auf Artors Thron zu werden, weil er ihr Igraines Liebe gestohlen hatte und weil sie wusste, dass die Fürsten Britanniens sie nie und nimmer als Königin anerkennen würden. Nun da sie die Herrin vom See ist, würde sie nicht einmal mehr im Traum daran denken, ihm die Treue zu brechen.« Die letzten Worte drangen gedehnt, verbittert aus seiner Kehle.
    »Und du?«, fragte Gwendivar leise.
    »Ich wurde dazu erzogen, einer Königin zu dienen. Ihr seid nun meine Herrin…« Zärtlich streichelte er ihr Haar. Halb benommen saß sie da, während seine Hände hinabwanderten, um ihre Wangen zu liebkosen, dann drehte sie den Kopf, als er sich neben sie kniete und sich vorbeugte, um ihre Lippen zu küssen.
    Sein Mund fühlte sich süß und warm an. Gwendivar

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