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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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solltest du ihn selbst fragen.“
    Klar doch! Als ob Wes ihr darauf eine Antwort geben würde … „Lana! Sie heißt Lana. Er hat mir mal eine sehr lange E-Mail geschrieben, in der er von ihr erzählte. Er muss betrunken gewesen sein, als er sie schrieb.“
    „Bestimmt.“ Bobby schüttelte erneut den Kopf. „Wenn du mit ihm sprichst, Colleen, erwähne sie besser nicht.“
    „Oh mein Gott! Ist sie etwa tot?“
    „Nein. Macht es dir was aus, wenn wir das Thema wechseln?“
    Er war doch derjenige gewesen, der das Gespräch auf Wes gebracht hatte. „Nein, ganz und gar nicht.“
    Schweigen.
    Colleen wartete darauf, dass er etwas sagte. Irgendetwas, das nichts mit Wes zu tun hatte. Aber er saß einfach nur da und schaute aus dem Seitenfenster zum Fluss hinüber.
    „Möchtest du nachher mit mir ins Kino gehen?“, fragte sie schließlich. „Wir könnten uns auch ein Video ausleihen. Ich bin um halb sieben mit einem Typen verabredet, der mir mein Auto abkaufen will. Wenn alles gut läuft, habe ich ab halb acht Zeit.“
    Jetzt hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. „Du verkaufst deinen Wagen? Diesen Wagen?“
    Mit fünfzehn, sechzehn, siebzehn Jahren hatte sie kein anderes Gesprächsthema gekannt als diesen Mustang. Aber Menschen ändern sich, ihre Prioritäten ändern sich. Es fiel ihr nicht leicht, das Auto zu verkaufen, aber sie weigerte sich, ein Drama daraus zu machen. Ihre Welt beschränkte sich nicht mehr auf ein Auto. Auch Tulgeria und noch viel mehr fanden darin Platz.
    Sie zwang sich, Bobby anzulächeln. „Ganz recht. Jura zu studieren kostet eine Menge Geld.“
    „Colleen, wenn du einen Kredit brauchst …“
    „Ich habe einen Kredit. Glaub mir, ich habe sogar mehr als einen Kredit. Ich habe sogar Kredite aufgenommen, um andere Kredite abzahlen zu können. Ich habe …“
    „Du hast fünf Jahre an diesem Wagen gearbeitet, um ihn zu restaurieren. Um authentische Ersatzteile aufzutreiben und …“
    „Und jetzt wird jemand einen ganzen Haufen Geld für einen glänzenden, sehr gepflegten alten Mustang bezahlen, der bemerkenswert schlecht mit verschneiten Straßen zurechtkommt. Ich lebe in Cambridge, Massachusetts. Ich brauche kein Auto – schon gar nicht eines, das schon anfängt zu rutschen, wenn man nur das Wort Eis flüstert. Meine Wohnung liegt nicht weit von der Uni, und ganz ehrlich: Ich weiß mein Geld sinnvoller auszugeben als für Strafzettel und Benzin.“
    „Okay“, sagte er, „okay. Ich habe eine Idee. Ich habe ein wenig Geld gespart. Ich leihe dir, was du brauchst – zinsfrei –, und wir fahren nächste Woche den Wagen gemeinsam zu deinen Eltern in Oklahoma und stellen ihn dort in die Garage. Wenn du in ein paar Jahren deinen Abschluss machst …“
    „Netter Versuch“, unterbrach ihn Colleen. „Aber meine Reisepläne führen mich nächsten Donnerstag nach Tulgeria. Oklahoma liegt nicht gerade auf der Reiseroute.“
    „Sieh es einfach so: Wenn du nicht nach Tulgeria fliegst, kannst du dein Auto behalten und bekommst einen zinsfreien Kredit.“
    Wieder eine rote Ampel. Sie wandte sich zu ihm und sah ihn an. „Ist das ein Bestechungsversuch?“
    Er zögerte keine Sekunde. „Na klar.“
    Sie musste lachen. „Du willst also wirklich, dass ich zu Hause bleibe? Das wird teuer. Eine Million Dollar, Freundchen, darunter mach ich’s nicht.“
    Er verdrehte die Augen. „Colleen …“
    „Das ist meine Bedingung. Erfüll sie oder halt die Klappe.“
    „Im Ernst, Colleen. Ich war schon in Tulgeria und …“
    „Ich meine es todernst , Robert! Und wenn du mir unbedingt einen Vortrag über die Gefahren in Tulgeria halten willst, musst du mich zum Essen einladen. Aber vorher musst du mich begleiten – um sicherzustellen, dass der Käufer nicht etwa ein durchgeknallter Serienmörder ist, der seine Opfer über Oldtimer-Anzeigen im Boston Globe aussucht.“
    Bobby zögerte keine Sekunde. „Natürlich begleite ich dich.“
    „Großartig“, sagte Colleen. „Erst erledigen wir das Geschäftliche, dann schaffen wir deine Sachen ins Hotel, bevor wir essen gehen. Na, wie klingt das?“
    Er musterte sie. „Du hättest mir eh keine andere Wahl gelassen, oder?“
    Sie lächelte ihn fröhlich an. „Nein.“
    Bobby nickte, wandte sich ab und schaute wieder aus dem Seitenfenster. Er murmelte etwas, das Colleen nicht hundertprozentig verstand, aber es klang sehr nach: „Ich bin ein toter Mann.“

3. KAPITEL
    S  chummrig, kühl und geheimnisvoll.
    Irgendwie, all seinen guten Vorsätzen zum

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