Brockmann Suzanne
sich zu ihr hinunterbeugen konnte, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und streifte seinen Mund mit ihren Lippen. Dieser Kuss war so unglaublich süß! Einen lähmenden Moment lang befürchtete er, gleich ohnmächtig zu werden.
Dann trat sie ein winziges Stück zurück, schaute ihn prüfend an, lächelte ihm unsicher in die Augen – legte ihm die kühlen Hände in den glutheißen Nacken und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihn noch einmal zu küssen.
Ihre Lippen waren weich, kühl, auf süße Art unsicher. Was für ein Gegensatz zu seiner eigenen Verfassung: Das Herz hämmerte ihm in der Brust, es schnürte ihm die Luft ab, und er hatte das Gefühl, gleich zu explodieren.
Er hatte Angst, sich zu bewegen. Angst, ihren Kuss zu erwidern. Angst, dass seine Leidenschaft sie zu Tode erschrecken könnte. Er wusste nicht einmal, wie man so küsste, so zärtlich und sanft.
Aber es gefiel ihm. Großer Gott, wie sehr ihm das doch gefiel! Er hatte schon viele Frauen gehabt. Frauen, die ihn ganz anders küssten, tief, forschend, ein Vorspiel, um ganz klar zum Ausdruck zu bringen, was sie mit ihm anstellen wollten, später, allein zu zweit.
Dennoch waren diese Küsse nicht annähernd so erotisch gewesen wie das, was Colleen im Moment mit ihm tat.
Sie küsste seinen Mund, sein Kinn, wieder seinen Mund, die eigenen Lippen nur ganz leicht geöffnet. Sie berührte ihn dabei kaum. Genau genommen spürte er vor allem ihren Atem, einen weichen, unregelmäßigen Hauch, der ihn auf höchst aufreizende Weise streichelte.
Er versuchte, ihre Küsse genauso zu erwidern, sie zu berühren, ohne sie wirklich zu berühren, die Hände über ihren Rücken gleiten zu lassen, sodass es ihm in den Fingerspitzen kribbelte, weil sie einen Hauch über ihrem Körper schwebten. Schwindel erfasste ihn, während angespannte Erwartung sich in ihm breitmachte.
Unglaublich angespannte Erwartung.
Sie berührte seine Lippen mit der Zungenspitze – ein winziges Anstupsen nur –, und diese Berührung durchfuhr ihn wie ein Blitz. Das Vergnügen, das sie ihm damit bereitete, war so intensiv, dass er einen Moment lang befürchtete, sich gleich unendlich zu blamieren.
Und das nur wegen eines Kusses.
Aber es war noch mal gut gegangen. Noch jedenfalls. Allerdings konnte er es auch nicht länger aushalten, keine Sekunde länger, und er riss sie an sich, umschloss ihren warmen Körper fest mit seinen Händen, und seine Zunge wanderte zwischen ihre Lippen.
Es schien ihr nichts auszumachen. Im Gegenteil. Sie ließ ihre Tasche fallen und erwiderte seinen Kuss voller Leidenschaft. Die Wildheit seines Kusses war ihr willkommen, sie schlang ihm die Arme um den Hals und drückte sich noch enger an ihn.
Er fühlte sich wie im siebten Himmel, einem Himmel, von dem er seit Jahren träumte.
Bobby küsste sie wieder und wieder. Tief, explosiv, voller Verlangen, und sie erwiderte seine Küsse auf dieselbe Weise. Öffnete sich ihm, schlang ihre Beine um ihn und stöhnte vor Behagen, als er ihre Brust mit der Hand umschloss.
Er ertappte sich dabei, wie er sich hastig umschaute, eine nahe gelegene Seitengasse zwischen zwei Gebäuden darauf überprüfte, ob sie dunkel genug war, um gemeinsam darin zu verschwinden. Dunkel genug, um seine Hose zu öffnen und ihr Kleid hochzuziehen. Dunkel genug, um sie zu nehmen, gleich und auf der Stelle, unter irgendeinem Küchenfenster, ihre Beine um seine Hüften geschlungen, ihr Rücken gegen eine Backsteinwand gepresst.
Er hatte sie schon halb in die Seitengasse gezogen, bevor ihn die Wirklichkeit einholte.
Sie war Wes’ Schwester. Sie war die Schwester seines besten Freundes. Sie war Wes’ Schwester.
Er hatte seine Zunge zwischen die Lippen von Wes’ Schwester geschoben. Er hatte eine Hand auf den runden Po von Wes’ Schwester gelegt und drückte sie fest an sich, damit sie seine Erregung spürte. Und die andere Hand hatte er Wes’ Schwester tief in den Ausschnitt geschoben.
Hatte er vollkommen den Verstand verloren?
Ja.
Bobby löste sich hastig von ihr. Sein Atem ging stoßweise.
Das war beinah noch schlimmer, denn jetzt musste er ihr in die Augen schauen. Auch sie atmete schwer, ihre Brüste hoben und senkten sich rasch, die Knospen deutlich erkennbar aufgerichtet unter dem dünnen Stoff ihres Kleides, das Gesicht gerötet, die Lippen geschwollen und feucht von seinen Küssen.
Was ihn aber wirklich fast umbrachte, waren ihre Augen. Verschleiert vor Verlangen, glühend vor angespannter Leidenschaft.
„Lass uns in
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