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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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erreichte.
    Unmittelbar vor ihr blieb er stehen und versperrte ihr den Weg. An diesem Hindernis kam sie nicht vorbei.
    „Dies ist das allerletzte Mal“, stieß er scharf hervor, „dass du mir nicht gehorchst!“
    „Entschuldige mal“, gab sie wütend und ungläubig zugleich zurück. „Sagtest du gerade was von gehorchen? “
    Er hatte sie in Rage gebracht. Das begriff er durchaus, aber er war selbst zu wütend, zu aufgebracht, als dass ihm das etwas ausgemacht hätte. Er rastete aus und wurde immer lauter. „In Tulgeria wirst du keinen Schritt tun, keinen Finger rühren, ohne dass Wes oder ich dir die ausdrückliche Erlaubnis dazu geben. Hast du mich verstanden?“
    Sie lachte ihn aus. „Wovon träumst du nachts?“
    „Wenn du dich wie ein Kind benehmen willst, dich nicht beherrschen kannst …“
    „Was willst du dann tun?“, unterbrach sie ihn zornig. „Mich fesseln?“
    „Ja, verdammt noch mal, wenn es sein muss!“, hörte Bobby sich rufen. Er schrie sie an. Brüllte ihr ins Gesicht, so wie er es tat, wenn er die SEAL-Anwärter während des BUD/S-Trainings – Basic Underwater Demolition/SEAL, die Kampfschwimmerausbildung für die angehende Elitetruppe – in Coronado anfeuerte. Allerdings war seine Wut jetzt keineswegs aufgesetzt, sie war durch und durch echt.
    Sie war nicht in Gefahr. Nicht im Augenblick. Er konnte die Demonstranten sehen, und aus der Nähe wirkten sie viel weniger gefährlich, als er befürchtet hatte. Es waren nur acht, und sechs davon waren Frauen, darunter zwei ältere Damen.
    Das spielte aber gar keine Rolle. Sie hatte seine Warnung vollkommen ignoriert, und wenn sie sich in Tulgeria genauso verhielt, konnte sie sehr schnell sehr tot sein.
    „Tu’s doch!“, schrie sie ihn an und tänzelte auf den Ballen vor und zurück wie ein Boxer. „Fessle mich! Versuch’s doch!“ Als ob sie ernstlich glaubte, sie könne ihn in einem Zweikampf schlagen!
    Als ob sie ernstlich glaubte, er würde jemals die Hand gegen sie oder eine andere Frau erheben.
    Nein, er würde niemals mit ihr kämpfen. Aber gewinnen konnte er auch auf andere Weise.
    Bobby hob sie einfach hoch, warf sie sich über die unverletzte Schulter, sodass sie bäuchlings auf ihm lag und ihr Kopf und ihre Arme ihm über den Rücken hingen. Es war lächerlich einfach, aber sie hielt nicht still. Sie wand sich, trat um sich, schrie und hämmerte mit den Fäusten auf seinen Rücken, sein Gesäß und seine Oberschenkel. Viel bewirken konnte sie nicht. Sie war zwar groß, und er zerrte sich die verletzte Schulter beim Versuch, sie ruhig zu halten, aber das war nicht das Problem.
    Was ihn ernstlich in Schwierigkeiten brachte, war zweierlei. Zum einen der Umstand, dass ihr T-Shirt hochgerutscht war und die Hand, die ihren Rücken hielt, auf ihrer bloßen Haut lag. Zum anderen, dass er die andere Hand auf ihre samtig glatten bloßen Oberschenkel pressen musste, um ihre Beine festzuhalten und sie daran zu hindern, um sich zu treten.
    Er berührte sie an Stellen, an denen er sie nicht berühren durfte. An Stellen, an denen er sie seit Jahren liebend gern berührt hätte. Aber er ließ sie nicht runter. Er trug sie einfach über den Bürgersteig zurück zum Transporter.
    Seine Haare hatten sich gelöst, hingen ihm ins Gesicht, und sie erwischte eine Strähne mit der Hand, packte zu und zog so heftig daran, dass ihm Tränen in die Augen schossen.
    „Himmelherrgott noch mal!“ Jetzt reichte es! Sowie er wieder auf seinem Zimmer war, würde er sich den Kopf rasieren.
    „Lass! Mich! Runter!“
    „Du hast mich herausgefordert“, erinnerte er sie und fluchte erneut, als sie wieder an seinen Haaren riss.
    „Ich hätte nie gedacht, dass du Manns genug bist, das wirklich durchzuziehen!“
    Oh, autsch! Das tat weh, richtig weh.
    „Hilfe!“ Sie schrie wie am Spieß. „Bitte, so helft mir doch! Mrs O’Hallaran!“
    Mrs Wer?
    „Entschuldigen Sie bitte, junger Mann …“
    Plötzlich versperrten die Demonstranten Bobby den Weg zum Transporter.
    Eine der älteren Damen stand unmittelbar vor ihm und streckte ihm ihr Schild entgegen, als wäre es ein Kreuz und er ein Vampir. „Was fällt Ihnen eigentlich ein?“, fragte sie und schaute ihn aus schmalen Augen hinter dicken Brillengläsern an.
    Auf dem Schild stand: Verein für Sicherheit in der Nachbarschaft.
    „Er ist ein Trottel, Mrs O’Hallaran“, antwortete Colleen an seiner Stelle. „Ein Volltrottel, ein dämlicher Macho und Chauvinist. Lass mich endlich runter, du

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