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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ein Wort 10 Taylor - Ein Mann
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bestimmt die Hälfte von ihnen dazu überredet, selbst ehrenamtlich mitzuarbeiten, und die andere Hälfte zu einer Spende bewegt.
    Sie kam heraus und ihm entgegen. „Ich weiß einfach nicht, warum John Morrison unbedingt Ärger machen will. Ich schätze, ich sollte froh sein, dass er diesmal nur Demonstranten geschickt hat, statt wieder die Fensterscheiben einzuwerfen.“
    „Wieder?“ Bobby ging ein wenig schneller, um sie möglichst rasch im Transporter in Sicherheit und aus dieser verdammten Gegend fortzubringen. „Er hat so etwas schon mal getan?“
    „Zwei Mal“, gab sie zurück. „Natürlich hat er Kinder aus der Nachbarschaft dazu angestiftet, die Drecksarbeit für ihn zu tun. Wir können nicht beweisen, dass er dahintersteckt. Weißt du, ich finde es irgendwie paradox, dass diesem Mann eine Bar gehört. Und nicht etwa ein gehobeneres Etablissement, sondern eine echte Spelunke. Die Leute gehen dorthin, um sich richtig volllaufen zu lassen oder eins der Mädels vom örtlichen ‚Begleitservice‘ aufzureißen … Ich bin sicher, dass Morrison von jedem Dollar, der in seinem Hinterzimmer den Besitzer wechselt, seinen Anteil bekommt, und uns bezeichnet er als Bedrohung für dieses Viertel? Wovor hat er eigentlich Angst?“
    „Wo finde ich seine Bar?“, fragte Bobby.
    Sie nannte ihm eine Adresse, die ihm nichts sagte. Aber mithilfe des Stadtplans würde er sie schon finden.
    Er gab ihr die Autoschlüssel. „Ruf Rene an und sag ihr, dass du unterwegs bist.“
    Sie versuchte, ihre Überraschung zu verbergen. „Du kommst nicht mit?“
    Er schüttelte den Kopf und wich ihrem Blick aus.
    „Oh“, sagte sie.
    Die Art, wie sie das sagte, als wollte sie ihre Enttäuschung verbergen, löste in ihm den Wunsch aus zu erklären. „Ich brauche ein bisschen Zeit, um …“ Was? Sich vor ihr zu verstecken? Ja. Fortzulaufen? Auf jeden Fall. Darum zu beten, dass er die zweieinhalb Tage, bis Wes kam, noch durchstehen würde?
    „Ist schon in Ordnung“, sagte sie. „Du musst nicht …“
    „Du machst mich wahnsinnig!“, fuhr er fort. „Andauernd erwische ich mich dabei, dich zu küssen. Ich kann anscheinend gar nichts dagegen tun.“
    „Du bist aber der Einzige von uns beiden, der das für eine schlechte Sache hält.“
    „Ich habe Todesangst davor, mit dir allein zu sein“, gab er zu. „Ich traue mir selbst nicht über den Weg. Ich glaube nicht, dass ich so viel Abstand zu dir halten kann, wie ich muss.“
    Sie trat nicht näher an ihn heran. Sie rührte sich nicht, sagte kein Wort. Stattdessen schaute sie ihn nur an und ließ ihn sehen, dass sie ihn begehrte. Er musste einen Schritt zurücktreten, um nicht näher an sie heranzutreten und noch näher und noch näher und sie in seine Arme zu ziehen und …
    „Ich muss … fort“, sagte er und wandte sich ab. Drehte sich wieder zu ihr um.
    Sie sagte immer noch nichts. Wartete einfach nur. Stand da und begehrte ihn.
    Es war helllichter Tag, und sie standen mitten auf dem Bürgersteig einer belebten Straße. Glaubte sie wirklich, er würde so etwas Verrücktes tun und sie küssen?
    Er wünschte sich nichts sehnlicher, als sie zu küssen.
    Ein Abschiedskuss. Ein letztes Mal. Er wollte es, wollte sie noch einmal küssen, in dem Bewusstsein, dass es diesmal wirklich das allerletzte Mal sein würde.
    Er wünschte sich verzweifelt, dass sie ihn noch einmal so küsste wie in der Dunkelheit der Seitenstraße in der Nähe des Harvard Square. So leicht, so sanft, so vollkommen.
    Nur noch ein einziges Mal ein solcher Kuss.
    Klar doch! Ganz bestimmt konnte er sie nur noch ein Mal küssen. Wenn er sie jetzt auch nur noch ein Mal berührte, dann würden sie beide in Flammen aufgehen.
    „Steig wieder in den Transporter“, brachte er mühsam heraus. „Bitte.“
    Einen schrecklichen Moment lang war er sicher, dass sie nach ihm greifen würde. Aber dann drehte sie sich um und schloss den Transporter auf. „Weißt du, wir müssen noch mal über das Thema Gehorsam reden“, sagte sie. „Denn wenn du das nicht ein bisschen weniger eng siehst, werde ich der Gruppe empfehlen, den Schutz deines Admirals abzulehnen. Wir müssen das nicht annehmen, das ist dir doch klar.“
    Oh doch, sie mussten! Aber Bobby hielt den Mund. Er sagte kein weiteres Wort, als sie in den Transporter stieg, sich hinters Lenkrad setzte und den Motor anließ.
    Er sah zu, wie sie den Wagen aus der Parklücke manövrierte und in einer Abgaswolke davonfuhr.
    Noch zweieinhalb Tage.
    Wie zum Teufel sollte er das

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