Brockmann Suzanne
ist es vielleicht lieber, wenn ich erst einmal dusche.”
„Ich bin ein wenig nervös”, gestand sie flüsternd. Das war
ehrlich gemeint und nicht nur für die Mikrofone dahingesagt.
Ihre Augen hatten sich inzwischen an die Lichtverhältnisse gewöhnt, und sie konnte seinen Gesichtsausdruck deutlich erkennen. „Das bin ich auch, Zoe”, sagte er leise. Und genauso ehrlich gemeint.
Dann lächelte er sie an. Es war ein entschuldigendes Lächeln, ein bezaubernd verlegenes Lächeln, und doch strahlte es Selbstbewusstsein aus und ließ erkennen, dass ihm das Lustige an ihrer bizarren Lage keineswegs entgangen war.
Zoe lächelte zurück. „Ich glaube, du sitzt da nur, weil du mich betteln hören möchtest.”
In seinen Augen blitzte es auf. „Betteln funktioniert im Allgemeinen ganz gut bei mir, aber heute Nacht ist es nicht nötig.”
Er ließ das Handtuch zu Boden gleiten und schlüpfte unter die Decke.
Seine Haut war kühl und glatt. Er griff nach ihr, küsste sie, zog sie eng an sich. Seine Beine fühlten sich wunderbar stark und geschmeidig an. Seine Hände glitten über den seidigen Stoff ihres Nachthemds.
Sie spürte seine Überraschung und dann seine Erleichterung. Hatte er etwa wirklich geglaubt, sie läge nackt unter der Decke?
Er hatte. Er löste sich ein Stück von ihr, um sie anzuschauen und den glatten schwarzen Satinstoff mit der hauchzarten schwarzen Spitze zu mustern, der so gerade eben von ihren Brüsten bis zu ihren Oberschenkeln reichte.
„Hübsch.” Seine Stimme klang rau, seine Augen leuchteten warm. „Sehr hübsch. Wirklich sehr, sehr, sehr hübsch.”
Zoe kicherte. Sie konnte nicht anders.
Dann begann auch Jake zu lachen, und sie lachte noch lauter.
Und konnte nicht wieder aufhören. Das Ganze war einfach zu absurd. Endlich lag sie im Bett mit dem Mann, den sie mehr begehrte als jeden anderen auf der Welt. Endlich hatte sie ihn genau da, wo sie ihn haben wollte - und nichts ging, weil alle möglichen Leute sie auf den Überwachungsbildschirmen beobachteten.
Es war zum Verrücktwerden! Sie gaben vor, ein Liebespaar zu sein, das vor der Heirat auf Sex verzichtet hatte. Richtig verheiratet waren sie natürlich immer noch nicht, jedenfalls nicht vor dem Gesetz, und sie würden auch immer noch keinen Sex haben. Die Realität und das, was sie ihren Zuschauern vorgaukelten, hatte sich zu einem unauflösbaren, geradezu lächerlichen Knoten verschlungen.
Jake versuchte, sich wieder zu beruhigen. Er wehrte sich gegen seinen Drang zu lachen, aber dadurch wurde es nur noch schlimmer.
Zoe fühlte sich bereits schwindelig und klammerte sich an ihn. Ihr plötzlicher, unerklärlicher Lachanfall würde ihren Zuschauern sehr seltsam vorkommen, aber sie konnten sich einfach nicht wieder einkriegen.
Jake versuchte, sie zu küssen, aber es wollte ihm nicht gelingen. Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und lachte dabei so sehr, dass ihm die Tränen übers Gesicht liefen.
Sie mussten etwas unternehmen, damit es so aussah, als kämen sie endlich voran. Zoe zog ihn kurzerhand auf sich, drückte sich an ihn und umschlang ihn mit den Beinen ...
Jake zuckte zurück, war aber nicht schnell genug.
Er war hochgradig erregt. Bisher hatte er so neben ihr gelegen, dass sie nichts davon bemerkt hatte, aber jetzt ließ es sich nicht länger verbergen.
Sie erstarrten beide, und ihr Gelächter verklang.
„Oh Gott, es tut mir leid”, hauchte er. Er war nicht einfach nur verlegen. Er war zutiefst beschämt.
„Nein”, sagte sie. „Nein, Jake, denn ich will ...”
„Nicht”, stieß er heiser hervor und küsste sie, um sie am Reden zu hindern.
Zoe erwiderte den Kuss hungrig, teilte ihm ohne Worte mit, was er bereits wusste.
Ich will dich auch.
Er stöhnte auf, als sie sich an ihn drängte, ihn noch intensiver küsste und ihn mit ihrer Zunge liebkoste.
Aber dann löste er sich wieder von ihr. Er hörte auf, sie zu küssen, und begann stattdessen, mit dem Bett zu schaukeln. Was er tat, war zu hören - die Bettfedern quietschten, die Matratze stieß immer wieder gegen die Wand. Aber der Vorstellung mangelte es so sehr an Finesse, dass Zoe schon wieder dagegen ankämpfen musste, in Gelächter auszubrechen. Oder in Tränen. Sie war so überwältigt von ihren Gefühlen und ihrem Verlangen, dass sie nicht wirklich wusste, was geschehen würde, wenn sie den Mund öffnete.
Er sank mit einem Schrei über ihr zusammen, tat so, als wäre alles viel zu schnell vorbei gewesen, als hätte er Erlösung
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