Brockmann Suzanne
so süß schmecken?
Sanft glitt seine Zunge zwischen ihre Lippen. Er ließ sich Zeit, küsste sie langsam, genießerisch, intensiv. Sehr, sehr intensiv.
Die Zeit blieb stehen, und um sie herum versank alles in Bedeutungslosigkeit. Nichts war mehr wichtig, nichts zählte mehr, nur die Frau in seinen Armen.
Er wollte sie immer und ewig so küssen. Er wollte, dass dieser Moment niemals endete.
Er spürte, wie sie in seinen Armen zerschmolz, fühlte die Glut in seinem Bauch, fühlte, wie ihm die Knie weich wurden.
Gott, wenn schon ein einzelner Kuss so großartig sein konnte ...
Schwer atmend löste er sich von ihr.
Zoe schaute ihn mit geweiteten Augen an.
Und dann klopften ihm Chris und die anderen Männer der CRO auf die Schultern, schüttelten ihm die Hand, gaben ihm Drinks aus.
Er schaute Zoe an, die jetzt von Carol, Monica, dem alten Roy und Lonnie umringt wurde und ihn immer noch fragend anschaute.
Er nickte. Ja. Aber sie verstand immer noch nicht. Möglicherweise glaubte sie ihm auch nicht.
„Ich habe dich geküsst”, sagte er ihr lautlos, wohl wissend, dass sie von den Lippen ablesen konnte.
Sie lächelte, aber in ihren Augen schwammen wieder Tränen. Und diesmal überraschte ihn das nicht.
10. KAPITEL
D as Ganze war hochgradig bizarr.
Als Zoe das CRO-Hauptquartier betrat, fühlte sie sich, als würde sie hinter die Kulissen ihrer Lieblingsshow gucken.
Alles, jede Einzelheit, hatte sie bereits unzählige Male auf den Überwachungsmonitoren gesehen.
Im Wohnwagen des Teams hatte sie die gesamte ehemalige Fabrik bis ins Kleinste unter die Lupe genommen. Sie kannte die Gebäudepläne inzwischen nahezu so gut wie Bobby Taylor.
Selbst in stockfinsterer Nacht bei totalem Stromausfall hätte sie noch mit geschlossenen Augen die Küche finden können, wenn das nötig gewesen wäre. Sie wusste, wo sämtliche Kameras und Mikrofone versteckt waren. Sie kannte den kürzesten Weg zu Jakes Unterkunft von jedem Punkt auf dem Gelände.
Aber sie blieb hinter ihm, ließ ihn vorangehen und sie führen.
Sie würde sich daran gewöhnen müssen, immer ein paar Schritte hinter ihm zu gehen. Das war Gesetz in der CRO.
Er hatte sein Zimmer unverschlossen gelassen - wie offenbar alle hier. Er öffnete die Tür, hielt sie höflich für sie auf, so wie ihr Vater das vermutlich für ihre Mutter getan hätte, und lies ihr den Vortritt.
Sie kannte auch diesen Raum gut. Die Farben wirkten ein wenig anders als auf den Bildschirmen. Das Orange des Teppichbodens war ein wenig schreiender, die Täfelung wirkte noch schäbiger und verkratzter.
Sie schaute in den Spiegel und fragte sich, wer sie jetzt wohl beobachtete. Bobby und Wes? Oder vielleicht Harvard? Oder war es am Ende Luke O’Donlon? Das ganze Team wusste, dass alles, was hier drin gesagt und getan wurde, eine reine Vorführung für die Kameras war. Sie wussten alle, dass nichts davon echt war, und dennoch ...
Sie drehte sich zu Jake um. „Tja, also, das ist ... Na wenigstens ist es besser als mein Wohnwagen.”
Jake stellte ihre Taschen auf der Kommode ab. Er zwang sich zu einem Lächeln. „Fürs Erste wird es reichen.”
Oh Gott, konnten sie eigentlich noch gezwungener klingen? Sie spielten hier die Jungvermählten, es war ihre Hochzeitsnacht. Sie hatten beide so getan, als hätten sie es eilig, hierherzukommen und miteinander allein zu sein. Aber wie sollte es jetzt weitergehen?
Jake hatte definitiv recht gehabt. Das würde alles andere als ein Spaß werden. Nicht mit dem Wissen um die drei Kameras und eine unbekannte Anzahl von Zuschauern.
Er trat auf sie zu, nahm ihr die Jacke von den Schultern, die er ihr auf der Fahrt zur Fabrik umgehängt hatte, und hängte sie sorgfältig über einen Stuhl. Dann lächelte er sie wieder an.
„Darf ich ...?” Er griff nach ihren Haarnadeln und begann sie herauszuziehen, ohne ihre Antwort abzuwarten.
„Natürlich.” Sie half ihm, und ihr Haar fiel ihr lose über die Schultern.
„Ich liebe deine Haare”, sagte er.
Zoe schloss die Augen, als er seine Finger durch die Strähnen gleiten ließ.
„Sie sind so weich”, murmelte er.
Er ließ seine Hände abwärts wandern, über ihren Nacken, ihren Hals, ihre Schultern, ihre Arme.
Sie öffnete die Augen und erblickte sich selbst im Spiegel. Der Anblick brachte sie aus dem Gleichgewicht. Sie wirkte vollkommen verzückt, mit ihren halb geschlossenen Augen, dem leicht geöffneten Mund und den bei jedem Atemzug bebenden Brüsten, die das Kleid zu sprengen drohten.
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