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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 7 Jake - Vier Sterne fuer die Liebe
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lächelte, als Jake ihm einen Blick zuwarf. Jake lächelte zurück und gönnte sich ein klein wenig Triumphgefühl. Sehr viel an dieser Pseudo-Heiratszeremonie war falsch, ganz und gar falsch, aber wenigstens wusste Jake, dass sie immerhin ein Gutes hatte: Nach diesem Abend würde Christopher Vincent keine Chance mehr haben, Zoe anzufassen.
    Er sah die Anspannung in ihren Augen, als sie ihm näher kam. Ihr Lächeln wirkte ein wenig gezwungen, und er wusste, dass auch er seine Furcht nicht ganz verbergen konnte.
    Jake wollte sie nicht heiraten. Er wollte nicht so tun, als ob er sie heiratete. Und er wollte sie ganz und gar nicht in sein Schlafzimmer im CRO-Hauptquartier bringen. Es war schon schwer genug, ihr hier zu widerstehen, in einer öffentlichen Bar. Wie sollte er zurechtkommen, wenn sie das Zimmer mit ihm teilte?
    Irgendwie musste er da durch. Er würde so tun, als ob er mit ihr schlief, und sie würden Nacht für Nacht im selben Bett schlafen. Wenn etwas die begehrliche Reaktion seines Körpers auf ihre Nähe abzukühlen vermochte, dann die drei Überwachungskameras in seinem Zimmer.
    Zoe gab Carol ihren Blumenstrauß und nahm seine Hand. Ihre Finger waren kalt. Das Kleid, das sie trug, war hübsch, ärmellos und mit großzügigem Ausschnitt, der den Ansatz ihrer Brüste zeigte. Aber es war ein Sommerkleid, und die Herbstnacht war frostig kalt. Hier in Belle, Montana, war um diese Zeit eher ein Rollkragenpullover angebracht.
    Er umschloss ihre Hände mit seinen, um sie zu wärmen. Sie trug einen Hauch Parfüm, etwas sehr Dezentes.
    „Knie nieder!”, befahl Vincent.
    Jake half Zoe, sich auf den Boden zu knien, und wollte es ihr dann gleichtun. Aber Chris hielt ihn auf.
    „Du nicht!”
    Zoe schaute zu ihnen auf, die Stirn leicht gerunzelt. „Nur ich?”
    „Du musst deinem Mann und allen anderen Männern der CRO Respekt erweisen”, erklärte Vincent. „Auf deine Knie, senk deinen Kopf und schau zu Boden.”
    Das war’s!, dachte Jake. Jetzt wird Zoe aufstehen und Vincent ins Gesicht lachen.
    Aber sie tat es nicht. Sie blieb auf den Knien und senkte den Kopf. Und ihm wurde wieder klar, für wie ernst sie die Lage hielt. Wenn sie das tat, würde sie alles tun, um das gestohlene Triple X wiederzubekommen.
    Alles.
    Der Gedanke zog ihm den Magen zusammen.
    Die Zeremonie war kurz und voller Wörter wie „gehorchen”, „unterordnen”, „befolgen” und „sich fügen”. Kurzum: Ein Schritt zurück ins Mittelalter für Frauen.
    Dennoch gab Zoe immer wieder ihr leises Ja.
    Die Hochzeit mit Daisy war ganz anders verlaufen. Trotzdem zögerte Jake, bevor er sich zu Zoe hinabbeugte und ihre Hand nahm. Es war an der Zeit, ihr einen schlichten goldenen Ring anzustecken, aber die Tiefe und die Bedeutung dieser machtvollen Symbolik wurde beeinträchtigt durch den Mangel an Gleichberechtigung. Sie kniete leicht hinter ihm, und der Ring verkam zum Zeichen der Inbesitznahme, wie das Halsband eines Haustieres.
    Er atmete tief durch, als er ihr den Ring an den Finger steckte. Wenn sie das konnte - niederknien und diese Entwürdigung auf sich nehmen -, dann konnte er seinen Part spielen. Wenigstens gab es keinen Ring für seinen Finger, und er war froh darüber.
    Endlich durfte Zoe sich wieder erheben.
    Zeit, die Braut zu küssen.
    Sie schaute ihn an. Tränen standen in ihren Augen, und er begriff: So hart das Ganze ihn auch angegangen hatte, für Zoe war es Millionen Mal härter gewesen. Für Zoe, die vermutlich noch nie in ihrem ganzen Leben vor jemandem auf die Knie gegangen war.
    Er küsste sie sanft, leicht. Es war ein Versuch, sowohl sie als auch sich zu beruhigen: Nichts von dem, was gerade geschehen war, war echt.
    Sie klammerte sich an ihn, und er schloss die Augen und nahm sie fest in den Arm. Wünschte sich ... was? Er wusste es nicht.
    „Es tut mir so leid”, flüsterte sie ihm ins Ohr, so leise, dass er es kaum hören konnte. „Es tut mir so leid, Jake. Ich weiß, wie schwer das für dich sein muss.”
    Überrascht trat er zurück und schaute sie an. Dann begriff er, dass sie seinetwegen weinte.
    Die Menge in der Bar applaudierte. Carol und ihre Freundin Monica warfen Reis. Und Jake stand da und beobachte, wie eine Träne sich langsam aus Zoes Auge löste und ihr über die Wange rann.
    Er konnte nicht anders.
    Er küsste sie.
    Nicht, weil er es musste.
    Sondern, weil er es wollte.
    Ihre Lippen waren so weich, und sie schmeckte so unglaublich süß. Wie konnte eine Frau, die so hart und stark war wie Zoe,

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