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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 7 Jake - Vier Sterne fuer die Liebe
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auseinandersetzen zu müssen.
    Zoe schüttelte sich. Das war absurd. Jake war womöglich der ehrlichste Mann, dem sie je begegnet war. Warum sollte er jetzt anfangen, sie zu belügen?
    Vielleicht, weil er sich selbst belog.
    Aber jetzt, wo das Wasser nicht mehr lief, konnte sie ihn nicht zur Rede stellen. Der Duschvorhang wurde leicht beiseitegezogen, und Jakes Gesicht tauchte vor ihr auf. Er hielt ihr etwas hin - eins seiner T-Shirts. „Ich schätze, du willst dein Nachthemd nicht wieder anziehen.”
    Das war eine richtig süße und sehr umsichtige Geste, aber Jake wich definitiv ihrem Blick aus. Er zog sich hastig zurück und ließ den Duschvorhang wieder los.
    „Danke”, flüsterte Zoe.
    Na schön, er war also nicht hundertprozentig glücklich über das, was geschehen war. Damit hatte sie gerechnet, oder etwa nicht? Sie hatte absolut nicht das Recht, sich darüber aufzuregen. Es gab keinen Grund für die Tränen, die ihr plötzlich in die Augen schössen.
    Was hatte sie denn erwartet? Dass Jake einmal mit ihr schlafen und sich auf der Stelle in sie verlieben würde? Dass er sein Leben mit Daisy komplett vergessen würde?
    Zoe rieb sich das Gesicht mit dem Handtuch trocken und drängte die Tränen gewaltsam zurück. Als sie jedoch sein T-Shirt überzog und seinen so vertrauten, sauberen, warmen Duft einatmete, kamen sie sofort wieder.
    Und ihr wurde ohne jeden Zweifel klar: Auch wenn Jake sich nicht Hals über Kopf in sie verliebt hatte: Sie selbst war ihm hoffnungslos verfallen.

15. KAPITEL
    F oes Herz zersprang in tausend Scherben. Sie stand in der Tür zum Dach und beobachtete Jake, der dort draußen allein in der kalten Morgenluft saß, die Knie mit den Armen umschlungen, den Kopf auf den Knien.
    Weinte er?
    Als sie um kurz vor sechs Uhr aufgewacht war, fand sie sich allein im Bett. Jake hatte das Zimmer bereits verlassen.
    Sie hatte sich schnell geduscht und dabei versucht, nicht daran zu denken, was sie und Jake nur wenige Stunden vorher unter der Dusche getan hatten. Als sie fertig angezogen war, war Jake immer noch nicht zurück.
    Für sie war klar, wo er sich vermutlich aufhielt. Also schlüpfte sie trotz des Verbots, allein durch die ehemalige Fabrik zu wandern, aus ihrem Zimmer und eilte zum Dach.
    „Willst du da stehen bleiben oder zu mir kommen und mit mir reden?” Jake hob den Kopf und drehte sich zu ihr um.
    Woher wusste er, dass sie hier war? Sie hatte sich vollkommen still verhalten und sich mit keinem Geräusch verraten. Außerdem war sie sicher, dass ihr Herz lautlos in Scherben zersprungen war.
    Zögernd näherte sie sich ihm; sie wollte diese Tränen nicht sehen. Aber tatsächlich lächelte er sie an.
    Zoe setzte sich neben ihn, sorgsam auf ein wenig Abstand bedacht. „Geht es dir gut?”
    An diesem Morgen konnte er ihr in die Augen schauen. Er sah müde aus. „Ich hatte erwartet, mich total beschissen zu fühlen.” Er versuchte nicht, so zu tun, als hätte er ihre Frage anders verstanden, als sie gemeint war. „Ich dachte, ich müsste mich fühlen, als hätte ich Daisy betrogen.” Er schüttelte den Kopf. „Dem ist aber nicht so. Ich fühle mich ...”
    Er griff nach ihrer Hand, umschloss sie, drückte sie. Zoe wartete und betete still darum, dass er den Satz zu Ende brachte. Betete, dass das, was er sagen würde, ihre Hoffnungen erfüllte. Es war im Grunde lächerlich. Innerhalb weniger Sekunden war ihre Stimmung von einem Extrem ins andere umgeschlagen. Eben noch am Boden zerstört, erfüllte sie jetzt unbändige Hoffnung. Du lieber Himmel! Wenn die Liebe einem vernünftigen Menschen Stimmungsschwankungen bescherte, wie sie für bestimmte Geisteskrankheiten typisch waren, dann war sie nicht sicher, ob sie wirklich verliebt sein wollte.
    Unglücklicherweise ließ sich dieser Zustand nicht einfach abschalten.
    Sie hatte genau das bereits versucht. An eben diesem Morgen. Aber es funktionierte nicht.
    „Ich fühle mich lebendig”, fuhr Jake fort. „Zum ersten Mal seit Jahren fühle ich mich ... ehrlich lebendig. Das ...” Er blinzelte zum Himmel hoch, schaute dann wieder zu ihr und lächelte schief. „Das macht mir ein bisschen Angst.”
    Lebendig. Lebendig war gut. Oder?
    „Du bist wirklich erstaunlich, weißt du?”, sprach Jake weiter. Er legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. „Die letzte Nacht war ... erstaunlich.” Er küsste sie, und Zoes Hoffnungen flogen noch höher. „Du bist genau das, was ich brauche.” Er küsste sie erneut, länger diesmal, und ließ

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