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Brockmann Suzanne

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Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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wir wissen sicher … Wir. Gott, hörst du das?“ Seine Stimme zitterte. „Ich tue ja gerade so, als sei Jake noch am Leben.“
    Er drehte sich schnell auf dem Absatz um, und für einen kurzen Augenblick dachte Nell, er würde mit seiner Faust die Badezimmertür zertrümmern. Stattdessen hielt er inne und legte langsam und ganz vorsichtig seine ausgebreitete Handfläche auf das Holz der Tür. Er atmete tief durch, und als er dann weitersprach, war seine Stimme völlig ruhig.
    „ Ich weiß sicher, dass dieser Hurensohn etwas zu verbergen hat. Etwas, von dem er befürchtete, Jake könnte es herausfinden. Und dieses Etwas – was auch immer es ist – ist für ihn so wichtig, dass er alles tun würde, es zu verheimlichen. Alles , hörst du? Deshalb hat er Jake umbringen lassen und versucht, mir den Mord in die Schuhe zu schieben. Wer auch immer es ist, er ist mächtig genug, den Bericht der Spurensicherung zu fälschen. Und glaub mir – das ist bei Gott nicht einfach.“ Crash drehte sich um und sah sie eindringlich an. „Da er ja bereits einmal getötet hat, könnte ich mir gut vorstellen, dass es ihm leichter erscheint, dich ebenfalls zu töten, als die ballistischen Tests erneut zu fälschen. Also, ja, es mag sein, dass das alles ein wenig paranoid klingt, aber ich kann mir nicht erlauben, zu hoffen, dass jemand so Mächtiges keinen Zugang zu den Nachrichten hat, die bei Captain Franklin eingehen.“
    Sein Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, der seine hohen Wangenknochen nur zusätzlich unterstrich und sein Gesicht umwerfend aussehen ließ. Und seine Augen … Diese lodernde Leidenschaft in ihnen hatte Nell in ihren Träumen verfolgt.
    „Komm schon, Nell“, fügte er leise hinzu, als ihr Schweigen anhielt. „Hör jetzt nicht auf, an mich zu glauben.“
    So verrückt seine Theorie sich auch anhörte, es war eindeutig, dass er daran glaubte.
    „Du bist also gar nicht hergekommen, um mich um Hilfe zu bitten“, fiel es Nell wie Schuppen von den Augen. „Du bist gekommen, weil du denkst, dass ich deine Hilfe brauche.“
    Er antwortete nicht. Das musste er auch gar nicht.
    „Und was, wenn ich dir sage, dass ich deine Hilfe nicht will?“, fragte sie ihn.
    Er wusste ganz genau, wohin das führen würde. Sie war dabei, seine eigenen Worte zu wiederholen. „Das hier ist etwas anderes.“
    „Nein, ist es nicht. Wir beide glauben, dass der andere Hilfe braucht.“ Nell verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Wenn du mir helfen willst, dann musst du aber auch bereit sein, dir von mir helfen zu lassen.“
    „Vielleicht könnten wir das im Auto ausdiskutieren?“
    Sie nickte. Plötzlich fühlte sie sich so glücklich wie schon lange nicht mehr. Er hatte nicht geschrieben und er hatte sie auch nicht angerufen. Aber was machte das noch? Jetzt, da er sofort erschienen war, als er dachte, dass ihr Leben in Gefahr sei. Trotz allem, was er gesagt und getan hatte, sorgte er sich um sie. Er war ihr Freund.
    Freund , erinnerte sie sich mit Nachdruck. Ihre Berührung hatte ihn zurückweichen lassen, als hätte sie ihn verbrannt. Es war eindeutig, dass er es bei einer Freundschaft belassen wollte, dass er kein Interesse an irgendetwas hatte, das darüber hinausging. Und das war in Ordnung, denn auch für sie war die Sache abgeschlossen. Sie hatte nicht vor, den gleichen Fehler ein zweites Mal zu machen.
    „Ich ziehe nur kurz meine Schuhe an, und wir können gehen.“ Sie wandte sich ihm zu und blickte ihn an. „Haben wir ein Ziel?“
    „Das erzähle ich dir im Auto.“
    Ein lautes Klopfen an der Zimmertür ließ Nell zusammenschrecken. Sie hatte nicht bemerkt, dass Crash sich überhaupt bewegt hatte, doch nun stand er da mit einer Waffe in der Hand. Er gab ihr ein Zeichen, sie solle leise sein und sich von der Tür entfernen.
    Wer auch immer dort draußen vor der Tür stand, versuchte es erneut. „Zimmerservice. Ich habe Horsd’œuvre und eine Flasche Chablis als Willkommensgruß für Miss Burns.“
    Crash schlich sich neben sie und flüsterte ihr beinahe tonlos ins Ohr: „Bitte ihn, die Sachen draußen vor der Tür stehen zu lassen. Sag ihm, du seiest gerade dabei, ein Bad zu nehmen. Dann versteck dich unter dem Bett. Verstanden?“
    Sie nickte, ohne dass sie ihre Augen von seiner Waffe abwenden konnte. Sie war riesig und sah unglaublich gefährlich aus. Sie hatte so eine Waffe noch nie aus nächster Nähe gesehen, und sie fragte sich, wie es Crash wohl gelungen war, an eine zu kommen. Immerhin war er im

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