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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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sechs Monate einen Einsatz auf einem Flugzeugträger hat. Ich habe es mir aus dem Lager … ausgeliehen, genau wie die anderen Sachen.“
    Ein extravagantes Wort für gestohlen.
    „Ich habe fest vor, alles zurückzubringen“, setzte er hinzu, als ob er ihre Gedanken erraten hätte. „Außer vielleicht die Munition und den Sprengstoff.“
    Munition? Sprengstoff? Nell wechselte das Thema.
    „Und was ist in Kalifornien?“, fragte sie. „Und wo genau in Kalifornien fahren wir denn hin? Es ist ein ziemlich großer Staat.“
    Er sah erneut kurz zu ihr rüber, bevor er sich wieder auf die Straße konzentrierte. Dann schaltete er das Radio an und stellte einen Rocksender so ein, dass die Musik nur auf die hinteren Lautsprecher geleitet wurde. „Für den Fall, dass unser Freund Sarkowski aufwacht, möchte ich verhindern, dass er sich langweilt.“
    Was er tatsächlich verhindern wollte, war, dass der Mann im Kofferraum zu Bewusstsein kam und ihre Unterhaltung belauschte.
    Nell wartete eine Weile ab, ob er ihre Frage beantworten würde. Aber nachdem sie bereits mehrere Meilen zurückgelegt hatten, ohne dass er einen Ton gesagt hatte, wurde sie ungeduldig.
    „Oh bitte!“, sagte sie entnervt zu ihm. „Spiel nicht wieder dieses Spielchen mit mir! Ich stelle dir eine Frage, und du antwortest mir einfach nicht … Das hatten wir doch jetzt schon oft genug. Können wir diesmal nicht was anderes machen? Du könntest mir zum Beispiel zur Abwechslung mal die Wahrheit sagen.“
    Es begann zu regnen, und Crash stellte die Scheibenwischer an. Er sagte aber immer noch kein Wort.
    „Wenn du nämlich dieses langweilige Spiel weiterspielen möchtest, dann hältst du besser an der nächsten Ausfahrt an. Oder noch besser: Wenn du mir jetzt nicht sofort alles erzählst – und ich meine alles –, dann kannst du gleich hier am Seitenrand anhalten und mich rausspringen lassen.“
    „Tut mir leid“, sagte Crash leise. „Ich wollte deine Frage ja beantworten, aber ich habe darüber nachgedacht, dass …“ Er zögerte.
    „Dass was? Kleiner Tipp – deine Entschuldigung hätte vielmehr Erfolg, wenn du deinen Satz beenden würdest.“
    „Ich habe darüber nachgedacht, dass ich dir als SEAL eigentlich nichts davon erzählen dürfte.“ Er sah sie an. Seine Augen glänzten beinahe silbern in der Dunkelheit, und sein Blick war traurig und geheimnisvoll. „Aber ich bin ja kein SEAL mehr.“
    Crash waren bereits sein Rang, sein Stolz und seine Seele aberkannt worden. Und es war sehr gut möglich, dass er auf der Suche nach dem mysteriösen Commander auch noch sein Leben lassen würde.
    Er war durchaus bereit zu sterben. Die meisten Dinge, die er bereits verloren hatte, bedeuteten ihm weitaus mehr als sein Leben.
    Aber wenn er schon starb, dann sollte wenigstens eine Person die ganze Geschichte kennen. Zumindest ein Mensch sollte wissen, was wirklich geschehen war.
    Und er wusste, dass er Nell vertrauen konnte.
    „Du weißt ja, dass ich diese Spezialeinsätze für Jake mache – gemacht habe“, sagte er schließlich.
    „Ja“, erwiderte Nell. „Aber ich weiß nicht wirklich, was das bedeutet.“
    „Jake schickte mir eine verschlüsselte Akte als E-Mail. Diese Akten sind so programmiert, dass sie nicht kopiert oder wiederhergestellt werden können und sich nach kurzer Zeit selbst zerstören.“
    Crash spürte ihren Blick auf sich gerichtet. Sie hielt beinahe den Atem an, während sie darauf wartete, dass er fortfuhr. Ihm war klar, dass sie ihn nie zuvor so viel hatte reden hören. Vielleicht mit einer Ausnahme: als er ihr von dem Tag erzählt hatte, an dem Daisy gekommen war, um ihn aus dem Sommerlager abzuholen.
    „Die Datei enthielt immer Hinweise auf eine Angelegenheit, die näher untersucht oder auch – auf die eine oder andere Weise – korrigiert werden sollte“, fuhr er fort. „Diese Dateien enthielten immer eine Zielvorgabe und einen empfohlenen Aktionsplan. Manchmal war die Zielvorgabe, mehr Informationen zu sammeln. Manchmal war das Ganze auch etwas … komplizierter. Wenn wir dann draußen in der Realität waren, waren mein Team – meist nur zwei bis drei Männer – und ich aber auf uns ganz alleine gestellt.“ Er warf Nell einen kurzen Seitenblick zu, bevor er fortfuhr: „Am Morgen des Tages, an dem er erschossen wurde, hat Jake mir wieder so eine verschlüsselte Datei zugeschickt. Ich war an diesem Tag gerade von Kalifornien nach Washington D.C. zurückgeflogen, nachdem ich davor fast sechs Monate außer Landes

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