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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und grinste mich an. «Ich will nicht unhöflich sein, aber ich hoffe, Ihnen ist klar, wie albern das ist, Ms. Street. Weiß Miki, dass Sie hier sind?»
    «Nein.»
    «Das hab ich mir gedacht.» Er lachte wieder, schüttelte den Kopf. «Wieso stellen die Cops nicht die Fragen?»
    «Es wurde nichts gestohlen», sagte Neil.
    «Und was sollte der Einbruch dann?», wollte Tilison wissen.
    «Miki erwähnte, dass Sie nach dem Ende der Beziehung Probleme hatten, mit der neuen Situation klarzukommen», sagte ich, ohne auf seine Frage einzugehen.
    Er sah mich an, sah Neil an. «Wir haben unsere Beziehung nicht beendet. Wir haben noch eine Beziehung. Wir sind Freunde.»
    «Und weil Sie Freunde sind, haben Sie Miki weiter angerufen, obwohl die Sie gebeten hatte, damit aufzuhören», sagte ich, «und ihr nachgestellt, während sie gearbeitet hat, und sie als eiskalte Schlampe bezeichnet?»
    Tilison stellte die Füße wieder nebeneinander und beugte sich vor. Röte stieg ihm vom Hals ins Gesicht, aber er blieb ruhig. «Hören Sie, ich war in Miki verliebt.» Er verschränkte seine großen Hände. «Ich konnte mich zuerst nicht ganz damit abfinden, dass sie meine Gefühle nicht erwidert, ich hab eine Menge Fehler gemacht. Das gebe ich zu. Ich habe mich aufgeführt wie ein arroganter Arsch. Aber das ist Schnee von gestern. Ich hab mich für mein Verhalten entschuldigt.»
    «Sind Sie nach Ihrer Wohltätigkeitsveranstaltung Donnerstagabend gleich hierhergefahren? Ich glaube, die war um acht zu Ende.» Ich warf Neil einen fragenden Blick zu, und er nickte.
    «Ehrlich gesagt, nein, ich hab in Atlanta übernachtet. Ich bin gestern Morgen zurückgefahren.» Der Ton des Sängers war eisig geworden.
    «Waren Sie allein?»
    «Das muss ich nicht beantworten.»
    «Miki ist spät nach Hause gekommen, Mr. Tilison», sagte ich. «Ein Typ von Ihrer Statur stand in ihrem Wohnzimmer.»
    «Ihre Unterstellung ist unverschämt.»
    «Und es gab keine Spuren, dass er sich gewaltsam Zugang verschaffen musste. Fast so, als hätte er einen Schlüssel gehabt.»
    Cash Tilison fuhr von seinem Stuhl hoch, ein beeindruckender Anblick. Er war gut einen ganzen Kopf größer als ich, und seine Nasenflügel bebten. Das störte mich nicht. Manchmal musst du ein paar Löcher in den Sack stanzen, um zu sehen, was rausfällt. «Sie sind auf der falschen Fährte, Ms. Street. Nur damit Sie’s wissen. Und Sie verschwenden hier meine Zeit.» Er ging zu einer Terrassentür, drückte die Klinke und verschwand im Haus. Wir sahen, wie er Marmorböden überquerte.
    «Na, was denkst du?», fragte Neil.
    «Umwerfend», sagte ich. «Ich krieg richtig Lust auf Countrymusic.»
    «Menschenskind. Findest du nicht, dass du den armen Kerl zum Sexualobjekt degradierst?»
    Wir gingen die Granitstufen wieder hinunter, durch den Steingarten und zurück zum Impala. «Er hängt noch immer an ihr. Hast du gesehen, wie er reagiert hat, als ich vom Ende der Beziehung geredet hab? Das heißt allerdings nicht, dass er ihr nachstellt. Das mit der Reue kaufe ich ihm nicht richtig ab. Scham, vielleicht. Aber nach so vielen Monaten Funkstille mit Miki ergibt das keinen Sinn. Und du? Irgendwelche Erkenntnisse?»
    «Ja», sagte Neil. «Ich denke, du solltest dir die Bewerbung um eine Stelle im diplomatischen Dienst schenken.»

[zur Inhaltsübersicht]
    8
    W ir fuhren eine weitere Stunde durch eine sacht ansteigende Landschaft in die Berge, dann über Serpentinen nach Creeklaw County und Big Knob, wo Gedenktafeln daran erinnerten, dass hier während des Bürgerkrieges eine Schlacht stattgefunden hatte, und ein Schild die Richtung zu einem Friedhof der Konföderierten wies. Auf einer Seite der schmalen Hauptstraße ragte eine Felswand empor. Souvenirläden boten Indianerschmuck an, und der Streifen zwischen Berg und Straße war übersät mit Maklerbüros im Blockhüttenstil. Zu unserer Rechten schnitt der Lake Chatuge eine tiefe, blaue Spalte in die üppig grünen Berge. Bootsanlegestellen und Ausrüstungsverleiher, Stege und Fischerhäuser säumten das Ufer im Zentrum von Big Knob. Verkaufsstände boten Waffeln an, und neben einem Restaurant mit einer voll besetzten Veranda war ein Ponton mit einem Miet-mich -Schild verankert. Es roch nach würzigem Fisch und frischen Waffeln. Jetskier und Segelboote dümpelten am Ufer. Die hochgepriesene und hundertdreißig Meilen lange phantastische Uferlinie des Lake Chatuge erstreckte sich sehr viel weiter, als

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