Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
Vom Netzwerk:
Planet der Affen denken. «So, jetzt widme dich wieder deiner … Arbeit», schlug Mutter vor. «Hier ist alles in Ordnung.»
    «Ich bin in dreißig Minuten zu Hause, Mom. Und Miki und ich müssen uns dringend unterhalten.»
    «Sei bitte nicht zu streng mit ihr», flüsterte Mom. «Die Ärmste. Sie hat so viel durchgemacht.»

[zur Inhaltsübersicht]
    11
    I ch spürte die Habichtaugen des Managers, als ich die Hotellobby durchquerte und zu den Aufzügen ging. Ich war ein lockeres Rädchen im komplizierten Mechanismus dieses prächtigen historischen Hotels, das er mit der Präzision eines Uhrmachers befehligte. Dabei war es nach sechs. Ich hatte gehofft, dieser emsige Mistkerl wäre inzwischen nach Hause gegangen.
    Ich hörte die Stimme meiner Mutter, als ich die Tür öffnete. Sie saß mit Miki auf der Couch. White Trash rekelte sich auf ihrem Schoß.
    Miki stand langsam auf und sah mich an. «Keye, es tut mir echt total leid! Ich schwöre, es ging ihr gut. Wir haben zusammen gespielt. Ich hab ihr beigebracht, sich für ein Leckerli einmal rumzurollen.»
    Jetzt war ich mir sicher, dass sie log.
    «Du hast eine trickbegabte Katze, Schätzchen», fügte meine Mutter hinzu.
    «Ich hab sie gesehen, bevor ich die Tür zugemacht hab», sagte Miki. «Ich weiß, dass sie drin war. Ich weiß es. Tut mir so leid, dass du zurückkommen musstest.»
    Die Augen meiner Cousine waren weit aufgerissen. Sie wirkte nüchtern. Ich sah die Sorge und den Schreck in ihrem Gesicht. Das nahm mir schlagartig den Wind aus den Segeln. «Hör mal», sagte ich, «du hattest eine echt stressige Zeit. Ich hätte dir nicht noch mehr aufhalsen sollen.» Ich ging an ihr vorbei und sah White Trash an. Sie lag auf dem Rücken, die Beine von sich gestreckt, total entspannt. Und sie schaute, sichtlich unbeeindruckt von ihrem Abenteuer, verliebt zu meiner Mutter hoch.
    «Ich weiß, dass sie in der Wohnung war, Keye», wiederholte Miki. «Ehrenwort, ich hab sie gesehen.»
    «Dann ist sie wohl entwischt, als du vom Einkaufen zurückgekommen bist. Hast du sie gesehen, als du reinkamst?»
    «Nein.» Miki schüttelte den Kopf.
    «Da können wir doch froh sein, dass alles gut ausgegangen ist», sagte Emily Street. «Meiner kleinen Schneeflocke geht’s gut.»
    «Sie heißt nicht Schneeflocke», sagte ich. Meine Mutter weigerte sich strikt, den richtigen Namen meiner Katze zu benutzen.
    «Ich mach mich vom Acker, Keye», sagte Miki. «Tante Emily hat gesagt, sie kommt jeden Tag vorbei und sieht nach White Trash. Ich kenne dich. Du wirst dich nicht entspannen, solange ich hier bin. Und seien wir ehrlich, ich hab mein Handy und deine Katze an einem Tag verloren. Mein Selbstbewusstsein ist im Moment nicht besonders ausgeprägt. Ich habe eine Weile frei. Vielleicht mähe ich den Rasen und mache den Kaffeekränzchenverein glücklich.»
    Ich würde keine Einwände erheben. «Ich fahr dich hin, wenn du fertig bist, und vergewissere mich, dass dein Haus sicher ist.»
    «Das wäre toll», sagte Miki. «Ich hab einen Freund gebeten, morgen die Schlösser auszutauschen.»
    «Ich komme auch mit», warf meine Mutter ein. «Das wird lustig. Ich koche uns was Schönes. Wir könnten eine Pyjama-Party feiern.»
    Ich folgte ihnen zu Mikis Haus in Inman Park, nachdem ich die falsche Urnenhersteller-Uniform gegen eine Jeans eingetauscht hatte. Es wunderte mich nicht, dass Miki beschlossen hatte, bei Mom mitzufahren. Die Sonne stand tief, das letzte bisschen orangerotes Licht fiel auf das Dach des prächtigen viktorianischen Hauses meiner Cousine, als wir den unkrautüberwucherten Weg hochgingen. Es sah aus, als wäre es aus Lebkuchen mit Zuckerguss – rosa und blau, mit kunstvoll geschnitzten weißen Brüstungen um seltsam geformte Veranden und Balkone. So hübsch sie auch anzusehen sind, Häuser im viktorianischen Stil waren mir immer ein Rätsel – viel zu verspielt und verwinkelt. Chaotisch. Nicht von ungefähr wohne und arbeite ich in weitläufigen Räumen. Ein viel beschäftigter Verstand funktioniert besser in luftiger Umgebung.
    Wir stiegen die Stufen zur Veranda hoch. Mutter plapperte munter vor sich hin. Ich stellte mir vor, wie Miki diese Stufen hochgegangen war und jemanden im Haus gehört hatte. Ich trat vor sie und nahm den Schlüssel, drehte ihn im Schloss. Miki beugte sich hinein und tastete nach dem Lichtschalter.
    Ein ohrenbetäubender Schrei brach aus meiner Cousine hervor. Ich hörte meine Mutter «o mein Gott, o mein Gott» sagen.
    Eine Leiche baumelte im

Weitere Kostenlose Bücher