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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Kyle Williams
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was machen?»
    «Verrückt», sagte ich und musste wieder an das denken, was Mary Kate über die Gase gesagt hatte und wie Joe Ray auf einem Feldweg mit der Schaufel zugange gewesen war.
    Links von mir schwang die Küchentür auf, und ich spürte einen warmen Schwall Luft. Ein rotgesichtiger junger Mann mit Kochmütze kam mit zwei großen, in Frischhaltefolie verpackten Tabletts heraus und stellte sie am Ende der Theke ab. Ich warf einen Blick darauf. Rohes Gemüse und Dip, Hummus und Pita, gefüllte Jalapeño-Schoten und jede Menge fettiges Essen. «Bestellung für Stewart», sagte er zu der Barkeeperin. «Ein Tablett kommt noch. Wird jeden Moment abgeholt.» Er gab ihr einen Bestellzettel, verschwand dann in seiner heißen Küche und kam mit dem dritten Tablett wieder heraus.
    «Wir machen das Catering für viele Partys», erklärte die Barkeeperin mir. «Den Leuten schmeckt unser Essen.»
    «Das Dressing ist ausgezeichnet», sagte ich und aß meinen Salat auf, während sie die Bestellung einbongte und das Geld von einem Pärchen kassierte, das hereingekommen war, um die Tabletts abzuholen.
    «Bestellen Sie Mr. Stewart meine Glückwünsche zum Geburtstag», sagte die Barkeeperin zu den beiden.
    Ich sah ihnen nach, als sie gingen. Plötzlich kam mir ein Gedanke. Ich holte mein Handy hervor. «Rauser, wurde Donald Kellys Geburtstagsparty von einem Caterer beliefert?»
    «Wer ist denn da?»
    «Saukomisch», sagte ich. «Immer wieder zum Piepen.»
    «Kellys Tochter hat uns eine Liste mit allen gegeben, die auf der Party waren», sagte Rauser. «Caterer stehen nicht drauf. Und wir haben jeden auf der Liste vernommen.»
    «So hätte er Zugang zum Gebäude haben können. Lieferanten müssten den Zahlencode kennen. Er hätte Gelegenheit gehabt, eine Waffe zu verstecken.»
    «Und es würde erklären, warum der Typ möglicherweise wie ein Kellner gekleidet war. Aber in keiner Vernehmung war von Caterern die Rede.»
    Wir schwiegen einen Moment. «Vielleicht waren sie nicht dabei», sagte ich. «Vielleicht haben sie geliefert und sind wieder gegangen.»
    «Wir haben nach Servicepersonal gefragt, nach irgendwem, der Zugang zum Gebäude hätte haben können.»
    Klar hatten sie gefragt , dachte ich. Rauser hatte ein erstklassiges Team. Aber ich konnte nicht lockerlassen. «Habt ihr gezielt nach einer Cateringfirma gefragt?»
    «Ich war nicht bei jeder Vernehmung dabei, Keye. Ich habe noch fünf andere Fälle am Hals.» Er klang genervt.
    «Okay. ’tschuldigung.»
    «Nein, nein. Ich muss mich entschuldigen. Langer Tag. Wir checken das noch mal, und ich sag dir dann Bescheid. Ich wollte später sowieso mit dir noch über was anderes reden.»
    «Okay. Danke.»
    «Und wie läuft’s da oben in der Pampa? Schon rausgefunden, warum in der Urne keine Asche war?»
    «Noch längst nicht», erwiderte ich. Die Tür öffnete sich, und eine Gruppe kam hereinmarschiert. Die Sonne ging unter, und die Kneipe füllte sich langsam.
    «Wo bist du? Hört sich nach Kneipe an.»
    «Weil ich in einer Kneipe bin.»
    «Super», sagte Rauser. «Beruhigend, dass ich mir um dich keine Sorgen machen muss.»
    «Bye, Rauser», sagte ich und lächelte.
    «Bye, Schatz.»

[zur Inhaltsübersicht]
    17
    S cheiße, das ist ja stockdunkel hier draußen.» Neil stolperte über Schotter und Steine. Es war fast Mitternacht auf dem Crematory Drive. Ich hatte den Wagen rund eine Viertelmeile entfernt geparkt, und wir stapften zu Fuß den Feldweg hoch. Die Zikaden legten sich dieses Jahr mächtig ins Zeug, angespornt von der drückenden Julihitze. Kein Mond. Keine Sterne. Die Berge, schwarze Wellen vor dem bewölkten, dunkelgrauen Himmel, waren neben den struppigen Baumwipfeln die einzigen Orientierungspunkte. Sie hatten anders ausgesehen, als wir bei Tageslicht hier gewesen waren. Wir hatten helle LED-Stiftlampen dabei, aber ich wollte sie nicht benutzen. Ich hatte so das Gefühl, dass Mary Kate Stargell nicht viel entging. Soweit ich wusste, schlief sie auf dieser Veranda, wo sie uns süßen Tee und Zitronenschnitten serviert und meine ethnische Herkunft beleidigt hatte. Und das Gelände hier war flach. Vielleicht sah das Licht einer Stiftlampe von einem Farmhausfenster aus wie ein Glühwürmchen. Vielleicht sah es aber auch aus, als würde jemand auf der Straße herumschleichen.
    Ich spürte mein Handy vibrieren. Ich las Rausers Namen, ehe ich das helle Display mit der Hand zuhielt. «Ich muss kurz rangehen», sagte ich zu Neil.
    «Und was mache ich in der Zeit? Ich

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