Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
berührte. Vielleicht bildete ich es mir auch nur ein. Oder er war es tatsächlich und wollte mich einfach nur spüren lassen, dass er in Gedanken bei mir war. Oder womöglich war es keins von beidem, und das Vampirdasein machte mich schlicht und ergreifend meschugge.
Ich war unruhig ... fühlte mich so leer. Ach verdammt. Ich vermisste Patrick. In den Wirren der letzten Tage war mir eines sonnenklar: Ich war verrückt nach ihm. Wie wäre es wohl, mit Patrick zu schlafen? Ich würde vermutlich implodieren.
Aber Mannomann, was für eine schöne Art, von dieser Welt zu gehen.
Während ich auf dem Sofa lag und mich erotischen Wachträumen hingab, lullte mich das leise Brummen des Fernsehers ein. Obwohl ich nicht müde war, fühlte ich mich schläfrig, um gleich darauf euphorisch, beinahe albern zu werden. Dann schwebte ich ... war glücklich ... frei.
Als der Fernseher ausging und im Erdgeschoss alle Lichter erloschen, tat das meinem Hochgefühl nicht den geringsten Abbruch. Trotz der plötzlichen Dunkelheit konnte ich perfekt sehen. Zugegeben, das pelzige Ding, das neben dem Sofa auftauchte, hätte mich in Angst und Schrecken versetzen sollen. Hä? Wie war es überhaupt ins Haus gekommen?
„Du bist ganz schön groß“, sagte ich.
Das Ding beugte sich über mich und knurrte.
„Puh!“ Ich wedelte mit der Hand vor meinem Gesicht umher. „Ich sage nur zwei Wörter, Schätzchen: Atem. Minzbonbons.“
Sein Schlund öffnete sich, und Speichel tropfte von den messerscharfen Zähnen. Er brüllte. Sein Fäulnisgeruch war so widerlich, dass ich würgen musste, und sein Gebrüll ließ meinen Körper vibrieren. Irgendwas in meinem Innersten sagte mir, dass ich Angst haben sollte. Ja. Große Angst! Das geschieht nicht wirklich, flüsterte dann die sanfte Stimme der Vernunft, du träumst. Und Träume können einen nicht verletzen. Schhh.
„Lass mich“, murmelte ich. „Böser, böser Traum.“
Die blauen Augen des Ungeheuers blitzten triumphierend auf. Er hob seinen großen behaarten Arm und schlug zu. Mit den hässlichen gelben Krallen zerfleischte er mir die Brust.
Schmerz durchfuhr mich, aber ich war dermaßen verwirrt, dass ich nicht verstand, was gerade geschah. Eine warme, klebrige Flüssigkeit lief mir über Hals und Gesicht. Ach ja, richtig. Mein Blut. Es spritzte auch auf seinen Pelz und verklebte ihn.
„Das tut weh“, stellte ich klar. „Ich fände es wirklich sehr freundlich, wenn du damit aufhören würdest.“
Ich hörte Glas zersplittern und Holz bersten. Mir fiel die französische Doppeltür ein, die von der Essnische auf die Terrasse führte. Rich hatte sie vor ein paar Jahren eingebaut. Ich liebte diese wunderschöne Tür. Jetzt war sie futsch. Wirklich schade.
Lautes wütendes Gebrüll hallte durchs Haus ... die Lautstärke zerriss fast meinen Schädel. Schwere Schritte polterten heran, und im nächsten Augenblick sah ich eine zweite pelzige Gestalt ins Wohnzimmer rennen. Sie kam mir bekannt vor. Groß, braun, mit Reißzähnen ... oh ja. Der Typ. Er griff den anderen an, der immer noch versuchte, mir das Fleisch vom Leib zu reißen.
Schhh, meine Teure. Alles ist gut. Mach dir keine Sorgen.
Ich entspannte mich, als die beruhigende Stimme meine Kopfschmerzen und das Pochen der Wunden vertrieb. Es ging mir gut. Nur ein schlimmer Traum, sonst nichts.
Die zwei Bestien zerfleischten sich, schlugen mit den Fäusten aufeinander ein, traten und bissen sich. Es war, als beobachtete ich zwei wilde Löwen beim Kampf um ein Zebra. Hey, Moment mal. Das Zebra war ja ich. Ich musste über meinen kleinen Witz lachen und spürte, wie metallischer Blutgeschmack meinen Mund füllte. Es tropfte mir von den Lippen. Mist. Ich konnte nicht mal den Arm heben, um mir den Mund abzuwischen.
Verwirrt sah ich den Kreaturen zu, bis sie aus meinem Blickfeld verschwanden. Ich hörte Krachen, Fauchen und Poltern. Und immerzu Gebrüll. Oh Mann! Allmählich reichte es mir. Ehrlich, die beiden sollten draußen weiterkämpfen. Wie zum Teufel sollte ein Bigfoot für zerbrochene Möbel und zerfetzte Vorhänge aufkommen?
Auf einmal wurde mir schwindelig, und in meinem Kopf machte es plopp. Die nette kuschelige Wolke der Gleichgültigkeit, die mich eingehüllt hatte, zerriss plötzlich.
Ich nahm endlich den Schmerz wahr, der in mir wütete. Grausam, pochend, scharf ... Ich wand mich in heißen Flammen. In Säure. In Glasscherben. Und mein Kopf war erfüllt von grässlichem
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