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Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Zauberkräfte uns besonders gefährlich machen. In anderen Vampirfamilien gibt es beinahe tausend Nachkommen, in unserer, der Familie Amahte, weniger als einhundert. Außer dir und mir lebt überhaupt kein Amahte-Vampir auf diesem Kontinent.“
    Erstaunt starrte ich meinen Meister an. „Was? Wir  beide sind die einzigen in den ganzen USA?“
    „Der Großteil der Familie Amahte lebt in Afrika, in der Türkei und vereinzelt auch in Griechenland. Wie du weißt, ist eine erfolgreiche Verwandlung nicht so leicht, weil die meisten Menschen den Prozess nicht überleben. Auch das ist ein Grund dafür, warum es nur so wenige von uns gibt.“
    Das wusste ich natürlich nicht. Ehrlich gesagt, hatte ich mich weder darum bemüht, etwas über die Geschichte meiner Familie zu erfahren, noch darum, was mit meinen Fähigkeiten anzufangen wäre. Jetzt schämte ich mich fürchterlich. Ich bin so sehr damit beschäftigt gewesen, an meinem alten Leben festzuhalten, dass ich gar nicht auf den Gedanken kam, in meinem neuen könnten andere Aufgaben für mich bereitstehen.
    „Und warum sind wir so gefährlich?“, wollte ich wissen. „Herumzuhocken und sich mit Geistern zu unterhalten ist ja wohl kaum vergleichbar mit Fähigkeiten wie Feuerbälle schleudern oder die Gedanken von anderen manipulieren zu können.“
    „Du kannst über die Geister befehlen, die auf der Erde geblieben sind. Du kannst nicht nur einfach mit ihnen sprechen. Du kannst die Toten wieder zum Leben erwecken, Patsy.“
    „Wie bitte? Ich kann Menschen wieder zurückbringen?“
    „Nun, du kannst ihrer sterblichen Hülle wieder die Seele einhauchen, aber ich rate dir, davon Abstand zu nehmen. Beschränke dich darauf, Körper wiederzuerwecken, ohne ihnen eine Seele einzupflanzen. Dann sind sie wie Marionetten und werden genau das tun, was du von ihnen verlangst. Nicht mehr und nicht weniger.“
    Ich konnte mir nicht vorstellen, warum irgendjemand einen Haufen verwesender Leichname wiederauferwecken wollte. Okay, es war bestimmt ein ekliger Anblick und machte sich gut, wenn man sie als erste Angriffslinie gegen den Gegner einsetzte, aber trotzdem ... Ach so! Plötzlich verstand ich. Eva hatte mir irgendwann mal erzählt, dass im Mittelalter bei Belagerungen von Burgen die Eingeschlossenen Leichen über die Mauern warfen. Das mochte sicher keiner, von einem widerwärtigen, von Insekten zerfressenen Leichnam getroffen zu werden.
    „Wenn ich wollte, könnte ich also eine Zombie-Armee aufstellen.“
    Khenti lachte. „Ja, das könntest du.“
    Von allen Personen in Broken Heart, denen Khenti diese Gabe hätte weitergeben können, hatte er ausgerechnet mich ausgewählt. Gut, ich konnte super Haare schneiden, aber das war’s auch schon.
    „Wieso ich?“ Ich war misstrauisch, denn ich fühlte mich dieser Zauberkraft unwürdig. „Ich bin ein Niemand.“
    „Ich bin Niemand! Wer bist du?
    Zum Niemand auch ernannt?
    Dann passt du gut zu mir dazu!
    Sag’ nichts! Sonst wird’s bekannt!
    Wie öd, ein Jemand so zu sein,
wie öffentlich, wie’n Fröschchen fast,
das Namen quakt, jahraus, jahrein,
dem liebenden Morast!“
    Ich sah Khenti an, der ganz hingerissen von seiner eigenen Rezitation zu sein schien. Er lächelte. „Verstehst du, was ich damit sagen will, Patsy? Du bist kein Niemand, wenn du dich nicht selbst dazu machst.“
    Oh Mann! Hätte er das nicht gleich sagen können, anstatt diese albernen Verse herunterzurasseln?
    „Ich mag Emily Dickinson. Du auch?“
    „Äh ... Ist sie auch ein Vampir?“
    „Sie war eine Dichterin“, erklärte mir Khenti. „Aber kein Vampir. Von ihr stammen diese Zeilen, Patsy.“ Er seufzte. „Vielleicht solltest du ab und zu mal ein Buch lesen.“
    Da hatte er vermutlich recht. Aber wahrscheinlich würde ich dann nicht ausgerechnet zu einer Gedichtsammlung greifen.
    „Ich habe eine Frage: Wenn wir unsere Zauberkräfte von den Sieben Ahnen bekommen, warum stammen wir dann nicht alle von Ruadan ab?“
    „Ruadan ging einst zu Morrigu und fragte sie nach dem Geheimnis, wie er andere von seiner Art ma chen könnte. Sie verriet ihm, wie es ging, und dann  verlieh sie ihm eine spezielle Gabe. Mit einem Zau berspruch brachte sie ihm bei, wie er sechs andere  auswählen durfte, die er zu seinesgleichen machen  konnte. Sie würden ihm ebenbürtig und mit eigenen  Zauberkräften ausgestattet sein. Ich bin sicher, dass  sie damit Zwietracht und Kummer unter den Vampi ren säen

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