Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
Nefertiti enthaupten, bevor ich mit ihm gesprochen hatte. „Huhu!“
Er sah auf und blinzelte, als wäre er gerade aufgewacht. Bis auf Johnny war die Szenerie eingefroren. Nefertiti starrte ihn an, schon dieses schreckliche, süffisante Grinsen auf den Lippen.
„Was ist los?“, fragte er heiser. „Wo bin ich?“
„Du bist in Broken Heart, an dem Ort, an dem du Nefertiti umgebracht hast - und dich selbst.“ Ich versuchte, Johnny die Neuigkeit so behutsam wie möglich beizubringen.
Er betrachtete das wunderschöne Gesicht der Vampirfrau, die ihn verwandelt hatte. „Ich habe sie umgebracht, und trotzdem bin ich nicht frei.“ Johnny sah mich mit schmerzerfülltem Blick an. „Warum nicht?“
„Warum ist er nicht frei?“, gab ich die Frage an Khenti weiter, ohne den Augenkontakt zu Johnny abzubrechen. Ich war mir nicht sicher, wie lange er mir seine Aufmerksamkeit gewähren würde, und wollte ihm nicht die Gelegenheit geben, mit dem fortzufahren, was er gerade im Begriff war zu tun.
„Die Magie des Bunds ist einer der stärksten Zauber, die je gemacht wurden. Die hundert Jahre müssen erst vollendet sein, entweder in dieser Welt oder in der nächsten.“
„Noch einmal fünfzig Jahre mit ihr!“, rief Johnny verzweifelt. „Oh nein!“
„Warte!“ Ich schrie auf, als er das Schwert hob. „Ich weiß, sie hat es wirklich verdient. Aber ich bin hier, um dir zu helfen.“
„Du willst mir helfen? Dann zertrenn meinen Bund mit dieser Schlampe!“
„Tut mir leid“, musste ich zugeben. „Das kann ich nicht.“
Johnny ließ das Schwert durch die Luft sausen und trennte Nefertiti den Kopf ab. Wieder zerfielen sie beide nacheinander zu Staub.
Ich konnte es nicht ertragen, das noch einmal mit ansehen zu müssen, drehte ich mich um und rannte davon.
In einem Wäldchen blieb ich stehen, lehnte mich gegen einen Baum und versuchte, wieder ruhig zu werden. Mein Magen grummelte immer noch, es war wohl die Kombination aus Hunger und Brechreiz.
Da legte Khenti mir die Hand auf die Schulter. „Alles in Ordnung, Patsy?“
„Na klar. Mir geht’s bestens.“ Ich richtete mich auf und sah ihn an. „Die beiden sind in einer schrecklichen Situation gefangen - und nur wegen dieses bescheuerten Zaubers der Ahnen!“
„Damals dachten wir, das wäre das Beste für unser Volk“, erklärte Khenti. „Aber warum hast du nur mit Johnny und nicht mit Nefertiti gesprochen?“
Ich dachte, es wäre reiner Instinkt von mir, Johnny von seiner Tat abhalten zu wollen. Doch jetzt verstand ich plötzlich. „Er ist der Einzige, der sie kontrollieren kann. Wenn ich das Wort direkt an sie richte, durchbreche ich den Todeskreislauf. Und sie kennt vielleicht den einen oder anderen Trick, sich aus diesem Drama zu befreien. Soll der Geist dieser bösartigen Hexe etwa frei durch Broken Heart strei fen? Wer weiß, was dann noch alles passiert?“
Der Gedanke an das, was Nefertiti als freigelassener Geist alles anrichten könnte, ließ mich bis ins Mark erschaudern. Sie könnte Besitz von anderen Personen ergreifen oder mit Koschei Kontakt aufnehmen. Allein der Gedanke ließ mich erzittern.
„Sehr gut“, lobte mich mein Meister und nickte anerkennend.
Zum Glück schien er nicht sauer auf mich zu sein, obwohl ich mich selbst wie die größte Versagerin fühlte. „Das war ja nicht gerade ein Erfolg“, stellte ich fest. „Sie sind immer noch gefangen.“
„Du solltest es noch mal versuchen“, antwortete Khenti. „Aber nicht mehr heute Nacht.“
„Genau“, erklang eine donnernde Stimme hinter mir. „Denn du hast ein wichtigeres Problem.“
Gleichzeitig drehten wir uns um. Das grauhäutige Monster von letzter Nacht lehnte grinsend am Stamm einer Eiche. „Erinnerst du dich an mich, Patsy?“
Nonna schrie auf wie eine Todesfee und schoss nach oben, in die Zweige der Eiche. Voller Todesangst wich ich zurück. Das Monster war zurückgekehrt! Sein dunkler Blick ruhte auf mir, es leckte sich die ledrigen Lippen. Was hatte das Ding vor? Würde es mich jetzt mit Haut und Haaren verspeisen?
„Andhaka“, hörte ich plötzlich Khentis Stimme. „Deine Herrin hat sich also mit Koschei zusammen getan.“
Der Dämon wirkte gelangweilt. „Und was willst du jetzt tun? Mich mit Geistern bewerfen?“ Er lachte. „Du hast keine Macht über mich.“
„Wenn das so ist“, sagte Khenti und legte seine Jacke ab, „muss ich dich wohl töten.“
Mit einem Knurren raste der Dämon
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