Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
wollte.“
„Und ... wer ist diese Morrigu? Und warum sollte sie Zwietracht säen wollen?“
Khenti sah mich verwundert an. „Kennst du nicht die Geschichte von Ruadan dem Ersten?“
„Nein.“ Ich seufzte. „Schon klar. Ich sollte öfter mal ein Buch lesen.“
„So ist es. Morrigu ist Ruadans Großmutter, eine alte Gottheit, von der er sein dunkles Blut geerbt hat und die ihn zum ersten Vampir gemacht hat. Sie ist die Göttin des Chaos.“ Er lächelte mich an. „Und jetzt werde ich dir beibringen, wie du deine Zauberkraft sinnvoll einsetzen kannst. Einverstanden?“
„Okay“, erwiderte ich, fest entschlossen, meine Fähigkeiten gut zu beherrschen, damit Khenti stolz auf mich sein konnte. Es nutzte nichts, meinem alten Leben hinterherzutrauern - es war vorbei. Jetzt musste ich mich endlich mit dem Geschehenen abfinden ... und herausfinden, was für mich als Vampir der Familie Amahte vorgesehen war.
Khenti lehrte mich bestimmte Formeln und Gesten, die im Zusammenhang mit meiner Zauberkraft standen. Als wir damit fertig waren, wusste ich, wie ich einen Geist herbeirufen und ihm etwas befehlen konnte. Ich konnte denen, die verloren waren, helfen, das Licht zu finden. Ich konnte Tote aus dem Grab erstehen und sogar für mich tanzen lassen, wenn ich wollte.
„Patsy, du bist eine gelehrige Schülerin und eine gute Frau.“
Ich freute mich über sein Kompliment und grinste ihn an. „Danke, du bist auch nicht schlecht.“
Nun nahm er meine Hände in seine. „Es gibt übrigens doch noch einen anderen Amahte-Vampir in Amerika, in Las Vegas. Kennst du das Luxor Kasino und Hotel?“
„Ja“, antwortete ich, schüttelte aber verwundert den Kopf. „Dort ist meine Großmutter gestorben, an einem Einarmigen Banditen.“
„Das weiß ich“, erwiderte Khenti. „Daher weiß ich ja auch, dass ich sie zu dir schicken musste. Mir gehört das Kasino nämlich. Es ist eine Art Pforte. Mit denjenigen, die in der Nähe dieser Pforte sterben, bin ich besonders verbunden,“
„Du hast meiner Oma befohlen, das Jenseits zu verlassen?“
„Ja. Ich dachte, sie wäre hilfreich, aber sie lässt sich leider viel zu leicht ablenken.“
„Da sagst du was“, lachte ich.
„Letztes Jahr habe ich ein Museum eröffnet. Eines der beliebtesten Stücke der Ausstellung ist der goldene Sarkophag des Pharao Amenemhet II.“
„Und dorthin hat sich dein Vater zurückgezogen“, vermutete ich.
„Genau. Bisher habe ich niemandem von diesem Ort erzählt, damit seine Ruhe nicht gestört wird. Aber jetzt, wo Koschei ernst macht, ist es wahrscheinlich das Beste, wenn noch jemand davon weiß. Für den Fall, dass mir etwas zustoßen sollte.“
„Hey, du hast die letzten viertausend Jahre ja auch überstanden“, munterte ich ihn auf.
„Nichts währt ewig, Patsy. Nicht einmal Vampire.“ Er lächelte traurig, dann nahm er mich in den Arm.
Ich spürte ein bekanntes Knistern. Oh, Mist! Wenige Augenblicke später standen wir am Rand eines Feldes. Ich sah mich um und erschauderte. Warum hatte er mich ausgerechnet hierher bringen müssen?
„Das nächste Mal könntest du mich warnen, verstanden?“ Ich befreite mich aus seinen Armen und bekam eine Gänsehaut. „Ich mag es nämlich nicht, wenn meine Atome wild in der Gegend verteilt werden.“
Khenti kicherte. „Es ist Zeit, auszuprobieren, was ich dir beigebracht habe.“
„Ich habe noch nie absichtlich meine Zauberkraft benutzt. Normalerweise finden die Geister mich immer zuerst. Und einige von ihnen werde ich gar nicht mehr los.“ Böse starrte ich Dottie und Nonna an, die gerade neben mir aufgetaucht waren.
Mein Meister verbeugte sich vor ihnen. „Meine Damen.“ Dann wandte er sich wieder mir zu. „Das ist eine gute Übung für dich. Wenn Johnny und Nefertiti hier gefangen sind und ihren letzten Augenblick immer wieder neu erleben, nutze deine Zauberkraft, um sie zu befreien.“
Langsam machte mich dieser Kerl nervös. Dauernd sah er sich um, jetzt runzelte er besorgt die Stirn. Am allerwenigsten gefiel es mir, wenn er mit besorgter Miene in den Himmel starrte.
Dottie und Nonna waberten um mich herum. Sie waren beide völlig fasziniert von Khenti.
„Du bist süß“, sülzte Dottie zum millionsten Mal zu ihm. „Und wirklich nicht verheiratet?“
Khentis Zähne funkelten weiß, als er lächelte. „Nein.“
„Jetzt hör auf damit, Dottie“, fuhr ich dazwischen. „Er geht nicht mit Gespenstern aus, zum
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