Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
er und sprang auf. „Ich hasse dich!“
Seine Worten taten mir weh, obwohl ich wusste - oder vielmehr hoffte -, dass er es nicht so meinte. Er war total frustriert, schon seit Langem, aber langsam wurde mir klar, dass ich ihm nicht helfen konnte. So wie ich auch seinem Vater nicht hatte helfen können.
„Ich kann ihn zurück in den Kerker bringen“, bot Zerina an.
„Halt’s Maul, Schlampe!“ Wilson warf der Fee einen giftigen Blick zu und ballte die Fäuste.
Völlig entgeistert starrte ich auf diesen frechen Jungen. Noch nie hatte ich meinen Sohn so mit einer anderen Person reden hören. So hatte ich ihn nicht erzogen! Bevor ich reagieren konnte, kam Zerina mir zuvor. Sie sah nicht einmal von ihrem Buch auf, sondern winkte nur lässig mit der Hand, und im selben Moment wurde Wilson zurück aufs Sofa geschleudert. Dann schnippte sie kurz mit den Fingern, und die Lippen meines Sohnes waren versiegelt.
Wenn Blicke töten könnten, hätte Wilson in diesem Moment uns alle umgebracht. Doch glücklicherweise konnte er sich weder bewegen noch etwas sagen, und nach einigen vergeblichen Versuchen gab er auf.
Ich konnte es Zerina nicht verübeln. Diese Fähigkeit besäße ich selbst gern. Wilson hatte sie beleidigt und Strafe verdient. Endlich bekam er mal Konsequenzen zu spüren. Meine Bestrafungen zeigten bei ihm schon lange keine Wirkung mehr.
„Er hat’s kapiert, in Ordnung?“ Ich sah die Fee an und wusste plötzlich, wie ich sie überrumpeln konnte. „Bitte befreie meinen Sohn, Zerina.“
Ihre Wut war sofort wie weggeblasen. „Oh. Wenn du mich so nett darum bittest.“
Sie winkte erneut und Wilson war befreit. Offensichtlich hatte er genügend Zeit gehabt, über sein Verhalten nachzudenken, denn über seine Lippen kam kein Wort. Er verschränkte nur trotzig die Arme vor der Brust und versuchte, den Blick nach unten gesenkt, nicht weiter aufzufallen.
„Ich spüre schwarze Magie.“ In Zerinas Stimme lag plötzlich äußerste Anspannung.
Sofort schaute Gabriel zu mir.
In diesem Moment wurde mein Körper auch schon in die Höhe gerissen. Eine Sekunde lang schwebte ich über der Couch. Gabriel griff noch nach meinen Knöcheln, aber zu spät. Die Kraft, die sich meiner bemächtigt hatte, steuerte mich nach hinten. Ich flog durch den Raum.
Terran zog sofort ihr Schwert und suchte den Raum mit ihren Blicken ab. Doch der Feind war unsichtbar, aber dafür umso mächtiger. Die Waffe wurde ihr wie von Geisterhand entrissen, flog durch die Luft und landete mit einem gewaltigen Spritzen im Brunnen.
Gabriel sprang über die Couch, und Arin zog eine Pistole unter seinem Gewand hervor. Die unsichtbare Macht hielt mich immer noch fest, aber nur meine Arme, nicht meine Beine. Also trat ich um mich und schrie wie verrückt. Was war hier los? Und wer steckte dahinter?
Mein Blick fiel auf Wilson. „Verschwinde, Will“
„Mom!“, schrie er und fixierte Gabriel wütend. „Lass sie los, du Arschloch!“
„Das bin ich nicht.“ Gabriel rammte gerade seine Schulter gegen eine unsichtbare Wand, während Arin eine Attacke von rechts und Terran eine von links versuchten. Beide konnten nichts ausrichten.
„Zerina, nimm den Jungen und bring ihn an einen sicheren Ort“, ordnete Gabriel an.
Im Gegensatz zu ihrer sonstigen Gewohnheit widersprach oder protestierte die Fee diesmal nicht. Sie schlang einfach ihre Arme um Wilsons Schultern.
Sein entgeisterter Blick verfolgte mich, während er mit seiner Retterin in einem pinkfarbenen Blitz verschwand. Trotz meiner Angst verspürte ich Erleichterung. Wenigstens Wilson war in Sicherheit.
„Patricia!“ Gabriels Schrei erfüllte den ganzen Raum. Mit seinen Fäusten schlug er auf einen unsichtbaren Gegner ein. „Patricia!“
Ich strampelte und trat weiter wie wild um mich und schrie mich fast heiser. Ich war wie in einen Schraubstock eingeklemmt. Hysterie erfüllte jede Faser meines Körpers. Panik und Angst brachten mich beinahe um den Verstand.
Da tauchten Patrick und Zerina in einem Funkenregen in der Höhle auf. Patrick hatte zwei Kurzschwerter dabei.
„Zee?“, hörte ich Terran fragen. Erschrocken sah sie Patrick an.
„Er ist mir gefolgt“, grummelte Zerina. „Aber er ist auch ein Sidh.“
„Oh, oh ... Sieh an, wie beliebt du bist“, hörte ich eine Stimme gleich neben meinem Ohr sagen. Der grauhäutige Dämon erschien. Er hatte seine massigen Arme fest um meine Hüfte geschlungen. Ach
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