Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
lautes Platschen hörten, verzog ich das Gesicht. Der Gestank, der aus der Öffnung zu uns Vampiren mit unseren besonders fein ausgeprägten Sinnesorganen heraufdrang, war absolut ekelerre gend.
Aber wenn alle anderen es schafften, durch diese Jauchegrube zu waten, dann würde ich das ja wohl auch können. Allerdings konnte ich keine Garantie dafür geben, nicht zu kotzen.
Jetzt stieg Gabriel die Metallleiter herunter, die in die dunkle, stinkende Unterwelt hinabführte. Ich folgte ihm, während Zerina an der Oberfläche blieb und Wache hielt.
Ich sah, wie Gabriel im Wasser landete (igitt!). Es reichte ihm bis zur Hüfte. Es gab einen schmalen Betonsteg, der neben dem Abwasserkanal entlang führte und auf den steuerte er zu. Ich erstickte fast an dem abscheulichen Gestank und erinnerte mich gerade noch rechtzeitig daran, dass ich ja auch fliegen konnte.
Also schwebte ich durch das Loch hinunter und über das eklige Stinkwasser, bis ich den Betonabsatz erreicht hatte.
Terran fragte mich: „Hast du die Glock noch?“
„Nun ja ... Sie ist zusammen mit meinem Haus explodiert.“ Inzwischen kam es mir vor, als sei das Jahre, nicht erst wenige Tage her.
„Keine Sorge, Terran“, beruhigte Gabriel sie. „Patricia kann auch so auf sich aufpassen.“
Ich sah, wie Patrick gestikulierte und etwas auf Gälisch murmelte. Plötzlich erhellten Leuchtkugeln den Tunnel. Patrick flog etwa einen halben Meter über dem Wasserspiegel und hielt Ausschau.
Da entdeckten wir Jessica. Sie hing links an der Wand. Durch beide Schultern und Oberschenkel hatte man ihr Metallstangen gebohrt.
Sie war bewusstlos.
Der schreckliche Laut, der aus Patricks Kehle drang, ließ mir sämtliche Haare zu Berge stehen. Wer auch immer das seiner Frau angetan hatte, würde dafür mit seinem Leben bezahlen.
Wir rannten zu ihr.
Patrick war als Erster da und packte die Metallstange, die in ihrer linken Schulter steckte. Gabriel schnappte sich die Stange in der anderen Schulter und Terran und ich nahmen uns die Stangen in den Oberschenkeln vor. Jeder von uns zog mit der übernatürlichen Kraft der Vampire.
Und trotzdem waren die Dinger nicht zu bewegen.
„Ein Zauber?“, fragte Terran keuchend.
Jessicas Kleidung war blutgetränkt. Man hatte ihr die Augen verbunden. Ganz klar: Die Täter hatten sie nicht töten, sondern quälen wollen. Grausam.
„Wir brauchen Zela.“ Patrick wusste genau, was zu tun war.
„Du kannst sie doch selbst am schnellsten herholen“, sagte Gabriel. „Wir bleiben so lange hier bei deiner Frau.“
Patrick nickte und verschwand im Funkenregen. Wir anderen versuchten noch einmal, Jessica von den Stangen zu befreien.
Sie sah so bleich aus. Noch bleicher als wir Vampire normalerweise aussehen. Und das ganze Blut! Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, welche Schmerzen sie auszuhalten hatte, als man ihr diese Stangen in den Körper rammte.
Patrick kehrte zurück, doch er war allein. „Sie ist auf dem Weg“, erklärte er kurz angebunden.
„Was ist denn hier los?“
Jessicas Stimme. Ich hob den Blick. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Lippen bewegten sich nicht.
Oh nein! Jessicas Geist befand sich neben ihrem Körper.
Es war nur noch eine dünne silbrige Linie zu erkennen, die ihren Geist mit ihrer körperlichen Hülle verband. Wenn dieses Band brach, war sie endgültig tot. Und dann würden wir auch Patrick verlieren.
Jessica redete auf Patrick ein, die Hände in die Hüfte gestemmt. Sie sah extrem sauer aus.
„Jess.“
Sie sah mich an. „Könntest du mir bitte verraten, warum mein Sturkopf von Ehemann so unverschämt ist und mich ignoriert?“
„Liebes, du bist ...“ Ich konnte den Satz nicht zu Ende bringen. Sie wusste offensichtlich nicht, dass sie ein wandelnder Geist war.
Patrick legte mir eine Hand auf die Schulter. „Bitte“, seine Stimme war gebrochen. „Sag mir nicht, dass du meine Frau sehen kannst. Sie ist doch nicht tot, oder?“
„Ich soll tot sein? Richtig tot?“ Jessica schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. „Oh nein! Nur du kannst mich sehen! Dann muss ich ja tot sein. Verdammt. So eine Scheiße!“ Sie drehte sich um und betrachtete ihren aufgespießten Körper. „Oh Mann, ich seh’ echt mies aus.“
„Du bist noch nicht tot, Jess. Du hast nur gerade eine außerkörperliche Erfahrung. Bitte bleib ganz nah neben dir stehen, bis wir dich in deinen Körper zurückbefördern.“
„Okay.“ Sie
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