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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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Schweigen machte sich breit. Er schien sich nicht von mir losreißen zu können. Wieso? Was er wollte, hatte er ja ganz klar gemacht. Vielleicht konnte er dem Feuer doch nicht völlig widerstehen. Drachenfeuer war wohl etwas anderes als seine Fähigkeiten als Vampir. Ach, was wusste ich denn schon? Vermutlich war Feuer einfach bloß Feuer. Und ich war auf jeden Fall immer noch eine Gefangene.
    „Vielleicht lassen sie mich irgendwann aus dieser Zelle raus, aber ich wäre dann immer noch eine Gefangene. Das stimmt doch, oder?“
    Ich wartete darauf, dass er es abstritt.
    Voller Bedauern sah er mir wieder in die Augen. „Ich weiß, dass es nicht fair ist. Es tut mir sehr leid. Wirklich.“
    Ich war so verletzt, dass ich einen kalten Knoten im Magen spürte. „Und weil du das sagst, soll ich mich besser fühlen?“
    „Meine Söhne haben ihre Mutter verloren, und mich hätten sie beinahe auch verloren. Ich habe es mir nicht ausgesucht, ein Vampir zu sein, aber es ist immer noch besser, als sich die Radieschen von unten anzusehen.“ Er atmete aus. „Du bist nicht die Einzige, die sich mit plötzlichen
Veränderungen auseinandersetzen muss, Libby. Und du bist auch nicht die Einzige, die etwas zu verlieren hat.“
    Ich reckte den Kopf, um ihm durch den Gang nachzusehen. Schnell wurde er von der Dunkelheit verschluckt. Ich hörte das schwache Scheppern einer Metalltür, die geöffnet und geschlossen wurde.
    Dann war ich wieder allein.
    „Guten Appetit, Patientin Monroe.“ Eine mechanische Stimme schreckte mich auf. Ich sah nach oben, was irgendwie dämlich war, denn die Stimme kam nicht aus der Decke. Ich kam nicht dahinter, wo der Lautsprecher verborgen war.
    Ein rechteckiges Fach klappte auf, etwa einen halben Meter über dem Bett. Die Papiertüte lag auf einem Metalltablett, das herausglitt. Auch meine Eltern waren Veganer und hatten mich dementsprechend erzogen. Ich hatte nur ein einziges Mal etwas anderes ausprobiert, und von dem Steak war mir so schlecht geworden, dass ich mich übergeben musste. Nicht einmal den Geruch von Leder konnte ich ertragen. Darüber, was ich von Milch halte, reden wir besser nicht. Würg.
    Wenigstens waren die Fritten noch heiß und knusprig. Die leere Tüte schob ich zurück, aber nicht, ohne vorher einen Blick in den kleinen Einschub zu riskieren. Super. Verschlossen auf der anderen Seite.
    Normalerweise dreht sich mir beim Geruch von gebratenem Fleisch der Magen um, aber dieser Hamburger ließ mir aus irgendeinem Grund das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ugh. Nein. Trotzdem wickelte ich ihn aus und sog seinen Duft ein. Oh, Mann. Ich war tatsächlich in Versuchung, da reinzubeißen.
    Was ging nur in mir vor? Feuer machte mich total an. Und jetzt war ich auch noch scharf auf Fleisch. Ich wickelte den Hamburger wieder ein und ignorierte den Shake.
    „Hey, du Roboter! Gibt’s auch Wasser?“ Ich kaute die salzigen Fritten.
    „Bitte lassen Sie sich das Wasser schmecken, das in Ihrem Badezimmer fließt.“
    „Na toll, tausend Dank. Soll ich aus den Händen trinken, oder kann ich einen Becher oder so was kriegen?“
    „Becher befinden sich in dem bequem zugänglichen  Spender neben dem Waschbecken.“
    Was für ein Spender? Ich ging ins Badezimmer. Da gab es wirklich einen kleinen Spender mit Pappbechern, der mir vorher gar nicht aufgefallen war. Ich zog einen heraus, füllte ihn mit Wasser und trank aus. Dann füllte ich ihn noch mal und trug ihn zum Bett.
    Früher hatte ich angenommen, dass mein Leben gar nicht mehr verrückter werden könnte.
    Da hatte ich aber danebengelegen.
    Ich weiß nicht genau, weswegen ich aufwachte. Ich lag im Bett, die Augen noch geschlossen. Von der unbequemen Lage taten mir sämtliche Muskeln weh. Ich rollte auf die Seite und ließ die Gedanken wandern.
    Ich hatte die Fritten aufgegessen und die Reste auf das Tablett gelegt, das sofort wieder in der Wand verschwand. Die Klappe schloss sich. Der Versuch, mich mit dem Roboter zu unterhalten, ging schief, denn dieser reagierte nur auf konkrete Anweisungen, die mit meiner Zelle zu tun hatten. Irgendwann war mir so langweilig, dass ich das Licht ausmachte und schlafen ging.
    „Libby.”
    Stans Stimme klang rau und angespannt. Ich machte die Augen auf. Die Zelle war in grelles Licht getaucht, das mir in die Augen stach. Schützend legte ich die Hand davor und sagte: „Bitte nur halb so hell.“
    Es wurde etwas dunkler, und ich stolperte aus dem Bett und zu der

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