Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir
im Vollrausch durch die Wüste wanderte.“
„Sie glauben die Geschichte Ihrer Mutter nicht?“, fragte Patsy.
Alle Blicke richteten sich auf mich. Ich zögerte. Mom war eine Exzentrikerin par excellence, aber sie war weder blöd noch verrückt. Diese Leute sollten nicht glauben, sie sei durchgeknallt.
„Natürlich glaube ich ihr. Sie hat immer behauptet, dass es Vampire, Werwölfe, Geister und Feen wirklich gebe. Wieso also nicht Aliens?“
Ich wand mich unter Patsys unnachgiebigem Blick.
„Wie soll ich denn bloß ein Alien sein?“ Ich fühlte mich angegriffen. „Ich bin auf dieselbe Art zur Welt gekommen wie alle menschlichen Babys.“ Natürlich nicht in einem Krankenhaus, wohlgemerkt, sondern in der Hütte eines Schamanen in New Mexico, mithilfe einer Hebamme. Aber trotzdem kroch ich aus dem Bauch meiner Mutter.
„Entspannen Sie sich, Schätzchen. Niemand hier hält Sie für ein Alien“, sagte Patsy. „Gibt es irgendeine Möglichkeit, die Drachentheorie zu beweisen?“
„Weitere Untersuchungen, insbesondere von Libbys DNA. Außerdem wäre es hilfreich, zu Vergleichszwecken echte Drachen-DNA zur Verfügung zu haben.“
„Ich kenne jemanden, der uns da helfen kann“, sagte ein dunkelhaariger Mann, der neben Lorcan saß. Die beiden sahen sich ziemlich ähnlich, aber er schien etwas älter als Lorcan zu sein, und er hatte nicht solches Misstrauen in seinem Blick.
„Und was für einen Affen sollen wir nun in unseren Zirkus bitten, Ruadan?“ Patsy rieb ihren geschwollenen Bauch.
„Sie heißt Ash.“
„Die Seelenumwandlerin?“, fragte Zerina. „Spinnst du eigentlich?“
„Wie Stan gesagt hat, Drachen sind ziemlich selten, und jene, die sie jagen, sind sogar noch seltener. Wenn uns überhaupt jemand helfen kann, dann sie.“
„Okay“, beschloss Patsy. „Holen wir sie her. Was ist mit den Untersuchungen, Stan?“
„Nein“, sagte ich fest. „Und wenn ich noch einmal auf diesem Tisch und eingeschnürt wie ein Truthahn aufwache, bringe ich dich um.“
Ein Stuhl wurde zurückgeschoben, Linda kam hoch und richtete ihren tödlichen Blick auf mich. Sie öffnete den Mund, aber Patsy hob eine Hand, bevor sie etwas sagen konnte.
„Hinsetzen und Klappe halten. Beide.“ Sie zeigte auf Stan und Linda. Stan war offenbar peinlich berührt, aber Linda wirkte einfach nur angewidert. „Libby ist unser widerwilliger Gast. Ich kann ihr überhaupt nicht verdenken, dass sie sich nicht mit Nadeln stechen lassen will.
Das Problem ist allerdings, wir haben Patricks Blut bereits komplett ausgetauscht. Es geht ihm immer noch sehr schlecht, was bedeutet, dass es Jess ebenfalls schlecht geht. Falls Libbys Blut für Vampire giftig ist, müssen wir das mit hundertprozentiger Sicherheit wissen. Und dann müssen wir uns überlegen, was wir dagegen unternehmen können.“
Rund um den Tisch erhob sich zustimmendes Murmeln. Die Vorstellung, mein Blut könnte giftig sein, gefiel mir gar nicht. Es war furchtbar, erfahren zu müssen, dass man mit dem Versuch, einen Fehler wiedergutzumachen, alles nur noch schlimmer gemacht hatte.
Ralph drückte meine Hand, und ich fing seinen beruhigenden Blick auf. Er sah auf jungenhafte Art gut aus, seine blauen Augen waren warm wie ein Frühlingstag. Er gab mir Kraft. Er lächelte, und allein schon der Schwung seiner Lippen ließ mein Herz rasen.
„Libby, mein Name ist Eva O’Halloran. Ich bin hier die Lehrerin“, ließ sich eine sanfte weibliche Stimme vernehmen. Die Frau hatte dunkles Haar, freundliche Augen und war sehr hübsch. Sie saß neben Lorcan, der seinen Arm um ihre Schultern gelegt hatte. Seine silbrigen Augen betrachteten mich misstrauisch.
„Ist Ihre Mutter Theodora Maribelle Monroe?“, fragte die Frau.
„Ja“, sagte ich. „Woher wissen Sie das?“ Mir zog sich der Magen zusammen. Was wussten sie über meine Eltern? Waren sie in Gefahr?
„Mein Mann und ich leiten auch die hiesige Bibliothek. Ihre Mutter hat doch das Buch Werwölfe gibt es wirklich! geschrieben?“
Aha. Sie wussten also, dass Mom eine Schriftstellerin war. Ich entspannte mich etwas.
„Ja, und sie hat auch Vampire gibt es wirklich!, Geister gibt es wirklich!, Bigfoot gibt es wirklich! und so weiter geschrieben.“ Der Verlag Liberty Press (ja, benannt nach mir, seufz!) gehörte meiner Mutter, deshalb konnte sie ihre Bücher veröffentlichen, wann immer sie wollte. Sie beschäftigte professionelle Lektoren, Drucker,
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