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Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 04 - Cocktail mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Bardsley
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hier in Umlauf, weshalb meine Eltern und ich beschlossen hatten, uns das auf der Durchreise mal anzusehen. Ich fragte mich, was die Einwohner von Broken Heart schon alles angestellt hatten, um ihre Geheimnisse zu bewahren - und was sie in Zukunft dafür zu unternehmen bereit waren.
    „Das mit Stan tut mir leid.“ Ralph missverstand mein Schweigen. Vermutlich hätte ich mir mehr Gedanken darüber machen sollen, was Stan alles auf dem Kerbholz hatte. Aber das spielte wohl keine große Rolle mehr, denn er war ja ... tot. Meine Empfindungen über diesen Umstand waren mir nicht ganz klar. Eigentlich wollte ich weder an ihn denken, noch an das, was ihm zugestoßen war.
    Ralph sah das offenkundig anders.
    „Wir hatten keine Ahnung, dass Stan dich ins Labor gebracht hatte, um noch weitere Tests an dir durchzuführen. Deshalb konnten wir euch zunächst nicht finden.“
    „Wie habt ihr mich denn gefunden?“
    „Das war Melvin. Er kam zu Patsy, und dann hat er den Suchtrupps Anweisungen gegeben.“
    „Dann, schätze ich, schulde ich ihm was.“ Das war wirklich ein merkwürdiges Gefühl. Ich fragte mich, ob dieser Geist sich jetzt gerade hier irgendwo herumtrieb. „Äh, tja ... schönen Dank, Melvin“, sagte ich und kam mir bescheuert vor.
    Ralph kicherte. „Ich glaube nicht, dass der Geist im Augenblick mit uns ist.“
    „Halt die Klappe. Der mag mich nämlich, damit du’s weißt.“
    „Da ist er nicht der Einzige“, sagte er leise.
    „Wie bitte?“
    „Nichts.“ Er blickte in die Spüle, und ein ungemütliches Schweigen machte sich breit.
    „Was ist denn mit Patrick?“, fragte ich. „Geht’s dem wieder gut?“
    „Das weiß ich nicht“, erwiderte Ralph. „Aber ich glaube nicht, dass seine Krankheit etwas mit dir zu tun hat.“
    Ich wusste sein Vertrauen zu schätzen, aber wie sich herausstellen sollte, lag er falsch damit.
    Die Ratsversammlung sollte offenbar im Haus der Königin zusammentreten, das zwar ziemlich mitgenommen wirkte, aber doch nicht so, als könnte es jeden Augenblick einstürzen. Ziel des Angriffs war eindeutig die Mitte des großen Gebäudes gewesen. Die äußeren Ziegelmauern waren geschwärzt, aber noch solide. Das eingestürzte  Dach war mit Planen abgedeckt und zerbrochene Fenster  mit Sperrholz zugenagelt.
    Der Haupteingang existierte nicht mehr, aber die beiden großen Wölfe, die davor Wache hielten, beide umrahmt von einer roten Aura, boten sowieso den besseren Schutz. Beide knurrten mich an, als wir an ihnen vorbeigingen. Ich widerstand dem Drang, ihnen die Zunge herauszustrecken. Ralph hielt ständig meine Hand ganz fest. Ich bildete mir ein, das habe romantische Gründe, obwohl er mich vermutlich nur davon abhalten wollte, wegzurennen. Er konnte ja nicht wissen, dass ich längst zu dem Schluss gekommen war, wegzulaufen wäre sowieso keine gute Idee. Nicht nur, weil ich dann von furchterregenden übernatürlichen Kreaturen gejagt würde. Nein, auch deshalb, weil meine Probleme bisher immer nur schlimmer geworden waren, wenn ich vor ihnen davonlief.
    Nachdem die beiden „Wächter“ an mir geschnuppert und sich beruhigt hatten, betraten wir das Haus. Ein Gestank nach verbranntem Holz und geschmolzenem Kunststoff waberte uns entgegen. Ralph rümpfte die Nase, und mir wurde klar, dass dieser Geruch für seine empfindlichen Sinne noch viel schlimmer sein musste als für mich.
    Die große Treppe war zerstört, teils verbrannt. Die untere Hälfte fehlte völlig. In den Boden war ein mindestens sechs Meter breites Loch gerissen worden, und darunter war Stanleys Labor gewesen. Ich hatte keine Gelegenheit, mir das genauer anzusehen, denn Ralph zog mich einen breiten Flur entlang und dann in ein Esszimmer mit einem formell gedeckten Tisch, an dem mindestens vierzig Leute Platz finden würden. Beinahe die Hälfte der Stühle war besetzt. Patsy saß natürlich am Kopf, Gabriel zu ihrer Rechten. Und zu ihrer Linken ...
    „Stan!“ Ich starrte ihn an und traute meinen Augen nicht. Er sah überhaupt nicht so aus, als sei er von einer einstürzenden Decke erschlagen worden. Er hatte nicht eine einzige Verletzung, und seine Brille trug er auch nicht mehr. Ich eilte auf ihn zu und ignorierte alle anderen am Tisch. Schließlich kannte ich diese Leute nicht, und mögen würde ich sie wahrscheinlich auch nicht.
    „Du bist es wirklich!“ Ich umarmte ihn. „Du lebst noch!“
    „Nun ja, nicht ganz“, sagte er. „Ich bin jetzt ein Vam pir.

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