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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands
Autoren: Kate Milford
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es werden, desto schneller wird Bios uns zeigen können, wer diese Säulen sind.»
    «Da sind doch schon glühende Aschekörner zu sehen», bemerkte Walker. «Heißt das, dass Bios schon dabei ist, die Lösung zu finden?»
    «Ja, aber es dauert seine Zeit», warnte Christophel. «Ihr habt vielleicht dreißig Funken gesehen, dreißig Leute, die etwas Bedeutsames gesagt haben. Das hört sich nach vielen an, aber ihr müsst bedenken, dass es allein in New York etwa eine Million Menschen gibt, und noch einmal halb so viele in Brooklyn und den umliegenden Städten. Im Augenblick könnten wir lediglich eine wilde Vermutung anstellen, was die Identität dieser Säulen angeht. Es müssen noch viel mehr Menschen über euch reden, und zwar so schnell wie möglich.»
    «Was bedeutet, dass wir uns an die Arbeit machen müssen», sagte Bones mit einem kalten Lächeln.
    Christophel hob die Hand. «Es gibt eine Sache, die ich vorher noch wissen will», sagte er. «Ich will eine Antwort auf die Frage, die Walker vorhin ignoriert hat.»
    Walker bedachte ihn mit einem eisigen Blick. «Warum wir mit Jack zusammenarbeiten?»
    «Nun, ich würde eher sagen, warum ihr für ihn arbeitet.»
    «Warum? Willst du anheuern?»
    Der Zauberer hob eine Augenbraue. «Ich bin mit meiner augenblicklichen Situation sehr zufrieden, aber ich muss zugeben: Mich hat die Neugier gepackt.»
    Walker und Bones wechselten einen Blick. Dann zuckte Walker mit den Achseln und wedelte abfällig mit der Hand. «Mach, was du willst.»
    Bones wandte sich an Christophel. «Sie, Christophel, haben dies hier», sagte er. «Diese Kirche. Diese Stadt. Einen Ort, der Ihnen gehört. Einen Platz, an dem Sie zu Hause sind.»
    «‹Zu Hause sein› ist vielleicht ein wenig übertrieben», wandte Christophel ein.
    «Wir dagegen haben nichts!», fuhr Bones mit einem bitteren Unterton in seiner kratzigen Stimme fort. «Keine Zuflucht. Kein Zuhause. Und wir gehören nirgendwo hin. Die Menschen sind überall, wie Ratten und Kakerlaken, nur lauter und schmutziger und allgemein viel unangenehmer. Wir wollen uns niederlassen, wann und wo es uns beliebt. Wir wollen einen sicheren Hafen, in den wir heimkehren können. Und Jack … Jack hat die Möglichkeit, uns das zu geben.»
    «Er hat die Möglichkeit, einen Ort zu unterwerfen, indem er Verwüstung und Zerstörung über eine Stadt bringt», verbesserte Christophel. «Er hat die Möglichkeit, etwas zu stehlen, nicht etwas Neues aufzubauen.»
    Bones zuckte mit den Schultern. «Menschen vermehren sich, wandern aus, rotten sich zusammen; sie beanspruchen jeden Millimeter für sich. Wenn es keinen freien Flecken Erde mehr gibt, weil sie alles an sich gerissen haben, dann haben wir nur die Möglichkeit, ihnen etwas wegzunehmen. Wir glauben, dass Jack dazu in der Lage ist. Er ist die einzige Hoffnung, die wir haben, die erste seit sehr langer Zeit. Das ist der Grund, warum wir unser Glück mit Jack versuchen.»
    «Nun», sagte Christophel nach einer Weile, «das ist ein Grund.»
    «Ich bin so froh, dass wir deinen Segen haben», sagte Walker trocken.
    Der Zauberer warf ihm einen langen Blick zu. «Davon kann keine Rede sein. Aber ihr habt meine Neugier befriedigt, und dafür danke ich euch.»
    «Gern geschehen», sagte Bones. «Und jetzt möchten wir uns verabschieden, Basile. Die Zeit wird knapp. Wir müssen dafür sorgen, dass wir ins Gerede kommen.»
    «Dieser Teil ist vermutlich mehr nach deinem Geschmack, Rotschwäre», bemerkte Christophel lässig. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen.
    Walkers rot geränderte Augen glitzerten boshaft. «Oh ja, ich denke auch, dass ich wenigstens daran meinen Spaß haben werde.»

6
JIN
    Saverio!»
    Es war geradezu unheimlich, wie gut Ilana Ponzi die Stimme ihrer Mutter nachahmen konnte. Sam lehnte sich zur Seite, um an dem Spieler vorbeischauen zu können, der ihm gegenübersaß. Und da war sie. Sie winkte, während sie sich durch die Menschenmenge auf der Culver Plaza schob, in einer Hand einen blauen Henkelmann.
    «Ist das deine Freundin, Kleiner?»
    Sam grinste seinen Gegenspieler an, der bereits drei Dollar verloren hatte und wohl noch für zwei weitere gut war. Dies war ein Kunde, der seine Spielphilosophie buchstäblich an der Weste zur Schau trug, wie mit einer Sicherheitsnadel befestigt. Nach dem gestrigen Debakel mit dem Falschspieler empfand Sam die Erkenntnis, dass er doch noch in der Lage war, die Logik eines Spielers zu durchschauen, als große Erleichterung. «Nee», sagte er
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