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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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leichthin. «Ich lasse mir nur meine Mahlzeiten liefern. Die Mädels stehen Schlange für dieses Privileg. Aber ich denke, wir haben noch Zeit für eine Runde oder auch zwei, bis sie hierherkommt. Das heißt, wenn Sie versuchen wollen, ein paar Scheine zurückzugewinnen.»
    Wie erwartet verlor der Mann. Er verlor nicht nur zwei weitere Dollar, sondern drei, und zwar innerhalb der kurzen Zeit, die Ilana brauchte, um zu ihnen zu gelangen. Aber falls ihm der Gedanke gekommen war, sich zu beklagen, so vergaß er ihn gleich wieder.
    «Ach, ich habe dich gar nicht gefragt, ob ich deinem Freund auch etwas mitbringen soll», sagte Ilana fröhlich. «Wie gedankenlos von mir!» Sie öffnete den Deckel ihres Henkelmanns und strahlte den glücklosen Spieler an, während sie ihm ein in Papier gewickeltes Sandwich reichte. «Hier, bitte schön!»
    Selbst einem Mann, der gerade eine nicht unerhebliche Summe beim Kartenspiel verloren hatte, fiel es schwer, deswegen böse zu sein, wenn Ilana Ponzi mit den Wimpern klimperte. Der Kunde nahm das Sandwich mit einem Seufzen und einem Kopfschütteln und schrieb sein Geld ab.
    «Danke, Partner», sagte Sam, als Ilana sich auf die umgedrehte Kiste fallen ließ, auf der eben noch sein Kunde gesessen hatte.
    «Siehst du, wie gut mein Timing inzwischen ist?», fragte sie eifrig. «Gib’s zu: Ich wäre wirklich der perfekte Partner! Ich bin viel zu charmant, als dass mir jemand böse sein könnte.»
    «Du bist ein Naturtalent.»
    «Warte mal.» Ilana klopfte ihm auf die Finger, als er nach seinen Karten greifen wollte. «Hier.» Sie reichte ihm den Henkelmann und nahm statt seiner die Karten. «Schau her. Ich habe geübt.» Sam lehnte sich zurück und balancierte auf der Kante seiner Kiste, er strengte sich ziemlich an, um nicht über Ilanas Kartenmischkünste zu grinsen. «Ich glaube, ich habe den Dreh raus. Wie war das doch gleich, was du mir kürzlich gezeigt hast? … Warte Sam, schau her …»
    Ein paar Meter hinter Ilanas dunklem Haarschopf tapste eine schmale Gestalt unbeholfen über die Culver Plaza. Das Gesicht war unter einem breitkrempigen schwarzen Schlapphut verborgen, und obwohl die Gestalt braune Hosen trug und beide Hände in den Jackentaschen vergraben hatte, war sich Sam sofort sicher, dass es sich um ein Mädchen handelte. Und es war nicht zu übersehen, dass auch andere es bemerkt hatten. Zwei ältere Jungen, vielleicht achtzehn oder neunzehn, schlenderten hinter ihr her, unterhielten sich leise und nickten in ihre Richtung. Nicht gut.
    «Du guckst ja gar nicht!», beschwerte sich Ilana und versuchte zu entdecken, was Sams Aufmerksamkeit von ihr abgelenkt hatte.
    Dann veranlasste etwas die Gestalt mit dem Schlapphut, sich zu den Jungen umzudrehen. Sie brachen in Gelächter aus. Einer von ihnen hatte wohl etwas sehr Gemeines gesagt.
    «Schreckliche Jungs», sagte Ilana empört. «Warum sind alle Jungen so schrecklich?»
    Sam hob die Hände und wollte protestieren, aber dann sah er, dass das Mädchen sich umdrehte und diesen Quälgeistern den Rücken zudrehte. Sie wollte davongehen – je schneller sie ausschritt, desto ungeschickter wirkte sie –, doch einer der Jungen streckte den Arm aus und fegte ihr den Hut vom Kopf. Ein langer schwarzer Zopf taumelte über ihren Rücken, während der Hut davonflog. Es war das chinesische Mädchen aus dem Broken Land .
    «Sam!», keuchte Ilana, und während sie auf und ab hopsend auf die schrecklichen Jungs deutete, flogen die Karten nach allen Seiten.
    «Warte hier.» Er schob Ilana den Henkelmann in die Hand. «Pass auf, dass niemand meine Sachen klaut. Und nimm keine Wetten an. Keine Wetten .»
    Er rannte quer über die Plaza, ohne die geringste Ahnung zu haben, was er anderes tun sollte, als sich zwischen die beiden Rowdys und das Mädchen zu stellen. Im Grunde genommen war er sich ziemlich sicher, dass die ganze Angelegenheit mit einem zweiten blauen Auge enden würde. Sam konnte mit einem Kartenspiel wahre Wunder vollbringen, aber er war trotzdem nichts weiter als ein ziemlich magerer Fünfzehnjähriger, und kein halbstarker Schläger würde auch nur eine Sekunde zögern, ihn in Grund und Boden zu prügeln.
    Doch dann, als er noch ein paar Meter entfernt war, geschah etwas völlig Unerwartetes. Es passierte so schnell, dass Sam es kaum mitbekam.
    Das Mädchen stellte einen Fuß in einem roten Pantoffel auf die Krempe ihres Schlapphuts, um ihn am Davonfliegen zu hindern. Die Bewegung war elegant, fast tänzerisch im Vergleich zu

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