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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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während der Eisenbahner-Streiks passiert ist. Etliche Dutzend Menschen sind umgekommen. Ganze Straßenzüge, ganze Stadtteile brannten nieder. Verdammt noch mal, wenn ein einfacher Streik in Pittsburgh beinahe einen Krieg auslösen kann, dann …» Ambrose schüttelte den Kopf und erschauerte. «Das Land ist zerbrechlich. Wenn New York oder irgendeine andere Stadt im Norden oder Süden fällt … Ein solches Ereignis könnte dieses Land endgültig in Stücke reißen.»
    « Wo eine Armee gewesen ist, wachsen Dornen », sagte Jin leise. « Schlimme Zeiten folgen auf einen großen Krieg .» Sie schaute zu Tom. «Also, was machen wir? Was können wir tun?»
    Tom lächelte sie traurig an. «Es sollte nicht den Kindern überlassen werden», sagte er. «Es ist nicht recht, dass du die Leiche gefunden hast; es ist nicht recht, dass dieser Anblick dir ins Herz geritzt ist, Liebes. Wir finden eine Lösung.»
    Walter Mapp betrachtete Tom ausdruckslos. «Also werden Sie uns helfen?»
    «Aber sicher. Wenn ich kann.»
    Mapp räusperte sich. «Ich habe eine Idee, wie Sie uns helfen könnten.»
    Ein Moment der Stille folgte, während die beiden Musiker sich über den Tisch hinweg mit Blicken maßen. Dann fasste Tom Guyot in seine Tasche und zog seine Uhr heraus. Er legte sie auf die Tischplatte. «Sie meinten wohl das hier.»
    Walter Mapp nickte.
    Sam sah verwirrt zu Jin. «Eine alte Uhr?»
    Tom seufzte. «Alles, nur das nicht.»
    «Ich habe meine vor fünf oder sechs Leben benutzt», sagte Mapp. «Ansonsten läge sie schon längst hier auf dem Tisch.»
    «Nein, ich glaube, das stimmt nicht», sagte Tom mit einem tadelnden Unterton in der Stimme. «Sie sind schon länger auf Wanderung als ich, also haben Sie wohl gründlich nachgedacht, ehe Sie Ihre verbrauchten. Ich wette, Sie haben Sie zur richtigen Zeit für die richtige Sache eingesetzt. Und ich wette, Mr. Mapp, ich wette , Sie haben sich noch nie davor und nie mehr danach etwas so gut überlegt.»
    Ehe Sie Ihre verbrauchten? Wie konnte man eine Uhr verbrauchen? Sam schaute hilfesuchend zu Ambrose. Der Journalist betrachtete die Szene mit einem Ausdruck entgeisterter Faszination auf dem Gesicht. Er merkte, wie Sam ihn anblickte, und tat so, als hätte auch er keine Ahnung, was vor sich ging. Er zuckte mit den Schultern, wobei seine verwirrte Miene nicht sonderlich überzeugend wirkte. Aus dieser Ecke war also keine Hilfe zu erwarten.
    Sam betrachtete noch einmal die alte Uhr auf ihrer zusammengerollten Kette – und da bemerkte er etwas, das er vorher nicht gesehen hatte. An der Uhrkette hing wie ein Talisman eine Münze. Sie war von einer grünlichen Farbe, hatte in der Mitte ein Loch und einen unebenen Rand.
    Mapp schob sich den Hut in den Nacken, verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte Tom böse an. «Glauben Sie wirklich, dass Sie je eine bessere Gelegenheit finden werden, um sie einzusetzen?»
    «Das weiß ich wirklich nicht», gab Tom zurück, «aber ich darf wohl darüber nachdenken, oder nicht?»
    «Was ist das?», platzte Sam heraus und zeigte auf die Münze.
    Tom und Mapp zuckten zusammen, als ob sie vergessen hätten, dass sie nicht allein waren. «Ein Gefallen», sagte Tom schließlich. Er nahm die Uhr an sich und steckte sie wieder ein. Walter Mapp stieß ein ärgerliches Schnauben aus.
    «Ein Gefallen? Von wem?», bohrte Sam nach. «Kann die Münze irgendwie helfen?»
    Statt zu antworten, schaute Tom Walter Mapp an. «Das … könnte sie», sagte Mapp zögernd.
    Tom nickte. «Aber das wissen wir erst, wenn wir es versuchen. Die Sache ist nur die: Wenn wir diesen Gefallen einlösen, ist uns der Rest aus den Händen genommen und liegt gänzlich bei jemand anderem.»
    «Bei wem?»
    «Bei jemandem, den selbst Mr. Mapp nur ungern auf den Plan rufen würde», sagte Tom. «Wir sollten versuchen, einen anderen Weg zu finden.» Er blickte hinüber zu dem Klavierspieler. «Hören Sie, ich werde mich nicht bei Nacht und Nebel davonschleichen. Wenn es darauf ankommt, dann werde ich nicht Nein sagen, bei meiner Treu. Aber wir sollten wirklich überlegen, ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt. Sie und ich wissen beide, dass es nicht so einfach ist, diesen Gefallen einzulösen. Es ist nicht so, dass man sich einfach etwas wünschen kann und dieser Wunsch wird einem dann erfüllt.»
    Mapp seufzte wieder. «Das ist wohl wahr. Also schön. Es wird unser letzter Ausweg sein, wenn es denn sein muss – und wenn Sie damit einverstanden sind.»
    «Ich möchte auch

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