Broken Lands
stapfte zur Bar mit den Worten: «Ich brauche ein Bier, wenn ich dieses Gespräch verkraften will.»
14
HEADCUTTER
Wenn ich den falschen Mann erwischt habe», sagte James Hawks ruhig, als ob das, was er eben ausgesprochen hatte, nicht ganz und gar verrückt war, «dann sollte ich mich gleich auf den Weg machen, um den richtigen zu suchen.»
«Nein», sagte Mapp und stützte das Kinn auf die Handfläche. «Sie haben schon recht; Sie sind am richtigen Ort. Man hat mich seit Ewigkeiten nicht mehr Lügner genannt, aber ich bin der Mapp, den Sie suchen.»
«Freut mich, Sie kennenzulernen», sagte Hawks. «Und kann ich davon ausgehen, dass Sie begriffen haben, wer dieser Mann ist, dessen Namen wir nicht nennen wollen, und was er will?»
«Wir verstehen wohl, was auf dem Spiel steht», sagte Mapp. «Allerdings haben wir keine Ahnung, was wir dagegen tun könnten. Sie etwa?»
«Gewiss doch», sagte Hawks mit einem leisen Lächeln. «Ich denke, Sie sollten Ihren Gefallen einlösen und ihn aufhalten.»
Mapp seufzte und schob seinen Stuhl zurück. «Wenn ich ihn nicht schon vor langer Zeit eingelöst hätte, würde ich es sofort tun.» Hilflos breitete er die Arme aus. «Aber ich habe ihn eingelöst, also kann ich nichts machen.»
Sam wartete darauf, dass er den anderen Mann in Coney Island erwähnte, dem der Teufel einen Gefallen schuldete. Und gleichzeitig wünschte und hoffte er, dass Mapp nichts davon sagen würde. Er wusste jetzt, dass Tom vom Teufel gesprochen hatte, als er meinte, dass man dann die ganze Angelegenheit in die Hände von jemandem legen würde, den man nicht unbedingt auf den Plan rufen sollte. Er spürte, dass Tom die richtige Entscheidung getroffen hatte. Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass James Hawks Tom Guyots Zögern begreifen oder gar gutheißen würde.
Hawks betrachtete Mapp aufmerksam, als überlege er, ob er ihm glauben sollte oder nicht. Dann nickte er knapp. «Also müssen wir uns wohl eine andere Angriffsstrategie überlegen.»
«Was wissen Sie über diesen Mann?», fragte Mapp. «Denjenigen, den wir nicht beim Namen nennen, meine ich.»
«Ich kenne ihn lediglich aus Geschichten von der Straße. Geschichten, die andere erzählen, die wie er und Sie sind.» Hawks lächelte kalt.
Mapp wirkte gekränkt. «Sie mögen die Unheimlichen wohl nicht in ihrer Stadt, was?»
Hawks’ Lächeln wurde noch ein bisschen spröder. «Die Menschen allein machen schon genug Ärger, finde ich.»
«Wir waren alle einmal Menschen», sagte Mapp mit einem Schulterzucken.
«Nicht alle», gab Hawks zurück. «Nicht alle, glauben Sie mir. Ich habe die beiden gesehen, die er geschickt hat, und ich kann Ihnen versichern, dass sie zu keiner Sorte gehören, die sich Mensch nennt.» Er räusperte sich. «Ich will Ihnen sagen, was ich weiß. Dann bitte ich Sie, als Gegenleistung das Gleiche zu tun.»
Mapp betrachtete ihn kurz und nickte dann. «Klingt nach einem fairen Handel.»
«Wir waren zu fünft», begann Hawks. «Fünf Leute, fünf Menschen aus jeder Generation, deren Aufgabe es ist, die Seele der Stadt zusammenzuhalten. Es gibt eine Bezeichnung für das, was wir sind, aber darüber will ich schweigen. Solange wir aushalten, hält auch die Stadt aus. Sie bezieht ihren Charakter von uns, so unvollkommen und menschlich wir auch sind.» Einen Augenblick lang klang seine Stimme fast demütig. «Um es kurz zu machen: Der beste Weg, der sicherste Weg für eine Kreatur wie diesen Mann, über den wir reden, eine Stadt einzunehmen und für sich zu beanspruchen, führt über uns.»
«Sie sagen, es waren fünf?», ließ Sam sich mutig vernehmen.
«Seine Aufräumer, die Mörder der beiden Männer, die ihr gefunden habt, haben auch einen von uns getötet. Und ich befürchte, dass sie einen weiteren auf ihre Seite gezogen haben.»
Mapp, der auf der anderen Seite des Tischs saß, bewegte sich unruhig. «Wenn Sie sagen, der Weg führe über diese fünf , was genau meinen Sie damit?»
«Wenn er uns nicht von seinen Plänen für diese Stadt überzeugen kann, kann er sie nicht so verändern, wie er sie haben will. Aber er kann uns töten, kann die Stadt in Besitz nehmen, ehe sie ihre Seele wiederfindet, und uns durch seine eigenen Statthalter ersetzen.»
«Wie will er sie in Besitz nehmen?», fragte Jasper.
«Durch Blut, Namen und Feuer.» Jetzt blickte Hawks zu Jin. «Die letzte Unterwerfung, diejenige durch Feuer, nennt man Cinefaktion. Es wird gemunkelt, dass Cinefaktion allein eine Stadt bannen kann, aber
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