Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
Vom Netzwerk:
schauen, ob er Tom Guyot auftreiben kann.» Er wandte sich an Hawks. «Wie finden Sie das?»
    Hawks nickte. «Du solltest so schnell wie möglich gehen.» Und zu Mapp gewandt: «Mr. Mapp, denken Sie, der Zeitungsfritze könnte noch über weitere Informationen verfügen?»
    «Schwer zu sagen. Aber es schadet ja nichts, ihn zu fragen.»
    «Also gut.» Hawks wandte sich wieder an Sam. «Dann versuche, auch ihn zu finden. Wenn du zurückkommst, warten noch weitere Botengänge auf dich, und einer von meinen Jungs kann dich nach Brooklyn fahren.»
    «Geht klar.» Sam nahm Jin am Arm und zog sie ein Stück vom Tisch weg. «Soll ich deinem Onkel irgendetwas von dir ausrichten?»
    Sie seufzte. «Sag ihm, dass ich in Sicherheit bin. Sag ihm, er soll sich auch in Sicherheit bringen und nichts Dummes tun. Und Sam?» Ihre Stimme wurde so leise, dass er sich ganz nah zu ihr vorbeugen musste, so nah, dass er ihren Duft nach Harz und Schießpulver wieder riechen konnte. «Hol das Buch», flüsterte sie. «Es ist in einem kleinen Schrank mit Glastüren im Wagen, neben dem Arbeitstisch. Es hat einen genarbten grünen Einband, du kannst es gar nicht übersehen. Bring es mit.»
    Ihre Augen waren groß und sorgenvoll. Sam griff nach ihren Fingern und drückte sie. «Alles wird gut. Jeder, der sich mit deinem Onkel anlegen will, wird es bitter bereuen.»
    Sie zwang sich zu einem kleinen Lächeln und drückte ebenfalls seine Hand. «Mach’s gut.»
    Sam war schon an der Tür, als Hawks ihn zurückrief: «Sam. Einen Moment noch. Für den Fall, dass ich es vergesse, wenn du zurückkommst.» Der Mann aus der Bowery kam gemessenen Schritts zu ihm und zog ein Bündel Geldscheine aus seiner Tasche. «Du musst so schnell sein wie der Wind. Hast du irgendeine Möglichkeit, das hier einzustecken?»
    Sam gab sich Mühe, seinen Schock beim Anblick der grünen Geldscheine zu verbergen. So viel Geld auf einmal hatte er noch nie gesehen. Er fummelte in seinen Taschen herum und zog einen kleinen Beutel hervor, den er benutzte, wenn er nicht seine ganze Spiel-Ausstattung mit sich herumschleppen wollte. Der Beutel war gerade groß genug für ein Kartenspiel und ein paar Würfel.
    Hawks nahm von dem großen Bündel ein kleineres Bündel weg und gab es Sam. «Geh zu Liao», sagte er leise, während er das Geld in Sams Beutel schob und eine Handvoll Münzen aus seiner Hosentasche hinzugab. « Nicht zu Burns . Verstanden?»
    Sam runzelte die Stirn. «Die Anweisung ja. Den Grund nicht.»
    «Das reicht vollkommen. Und jetzt ab mit dir.»
    Der Concierge war nicht im Mindesten beeindruckt.
    «Ich … ähm … ich muss für zwei Ihrer Gäste eine Nachricht hinterlassen», murmelte Sam, der sich Mühe gab, sich von den arrogant gewölbten Augenbrauen des Mannes nicht einschüchtern zu lassen.
    «Für wen?»
    «Für Tom Guyot. Und für einen Mann namens Ambrose.»
    «Bist du mit Mr. Guyot bekannt?», fragte der Concierge beinahe drohend. «Wir möchten unsere Gäste nicht unnötig stören.»
    «Ich … nun, ja, wir kennen uns», sagte Sam, der langsam ärgerlich wurde. Er richtete sich auf. «Ich habe gestern hier mit ihnen zu Mittag gegessen.»
    Mit noch immer zweifelnd hochgezogenen Augenbrauen schob der Concierge Sam zwei Blätter Papier über die Theke und wartete, während Sam seine Nachrichten schrieb: Mr. Guyot, bitte kommen Sie umgehend in den Reverend Dram! Sehr wichtig! Sam Noctiluca und Walter Mapp . Er schrieb Ambrose eine ähnlich lautende Botschaft, faltete die Blätter und reichte sie dem Concierge, der sie mit einem Ausdruck der Überraschung entgegennahm, der wohl aus dem Umstand herrührte, dass Sam überhaupt schreiben konnte.
    Aber Sam hatte keine Zeit zu verlieren. Er ignorierte den Blick des Mannes und sagte: «Es ist wirklich wichtig. Können Sie, na ja, sich bitte beeilen?»
    Der Concierge hob – unglaublich, aber wahr – seine Augenbrauen noch ein Stückchen höher und schob die beiden Nachrichten in einen Briefschlitz hinter sich an der Wand. Sam starrte ihn an, fluchte innerlich, drehte sich auf dem Absatz um und stapfte durch das Atrium auf den Ausgang zu.
    Etwa auf halbem Weg sprach ihn jemand an. «Du bist doch der Junge, den ich während des Feuerwerks mit Sergeant Guyot und Major Bierce sah, nicht wahr?»
    Es war einer der gehetzt blickenden Männer, von denen Sam annahm, dass sie die Resaca-Veteranen waren, ein Mann mit strahlend blauen Augen und einem dichten Backenbart sowie einem Netz aus Sorgenfalten um Mund und Augen. Er trug

Weitere Kostenlose Bücher