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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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das würde eine ganz besondere Kunstfertigkeit erfordern. Früher nannte man jene, die über diese Fertigkeit verfügten, Flammenmeister.»
    Jin versteifte sich. Hawks lächelte schmal. «Du kennst den Begriff.»
    Sie schüttelte den Kopf, aber diese Geste ließ ihre übliche Selbstsicherheit vermissen. «Vielleicht habe ich ihn schon einmal gehört.»
    «Dein Onkel …»
    «Nein. Mein Onkel würde niemals …»
    «Lass mich ausreden», fuhr Hawks sie an. «Dein Onkel arbeitet für eine Gesellschaft, die ihren Ursprung bis zu einer der großen Flammenmeister-Zünfte der alten Zeit zurückverfolgen kann. Die Fata Morgana-Kompanie wurde vor langer Zeit von einem Mann namens Burns und einem Flammenmeister namens Ignis Blister gegründet.»
    Jin machte wieder den Mund auf, aber Hawks kam ihr zuvor. «Ich weiß nicht, wie es zuging, dass du zur selben Zeit wie diese beiden Kreaturen hierher kamst, aber es kann kein Zufall sein.»
    Eine leise Erinnerung durchzuckte Sam. Er schaute zu Jin, aber sie saß immer noch stocksteif da und starrte James Hawks mit einer Mischung aus Verwirrung und Ablehnung an.
    Sam wandte sich wieder Hawks zu. «Woher wissen Sie das alles?»
    «Wir können die Stadt nicht beschützen, wenn wir das, was sie bedrohen könnte, nicht kennen», gab Hawks zurück. «Der Punkt ist: Die Fata Morgana-Kompanie hat einen schlechten Moment gewählt, um hier zu gastieren.»
    Er schaute Jin an. «Sie werden Jagd auf euch machen, Mädchen. Sie werden denken, dass entweder dein Onkel oder sein Partner in der Lage ist, diese Cinefaktion durchzuführen. Und wenn sie sich weigern oder behaupten, es nicht zu können, werden diese Typen euch töten, angefangen mit dir, weil sie – verständlicherweise – davon ausgehen, dass jeder Mann, der über das Wissen verfügt, diese Kunst auszuüben, sich durch den Anblick deiner Qual überzeugen lassen wird. Und du hast gesehen, welche Qualen sie einem Menschen zufügen können.»
    Jins vernarbte Hände auf dem Tisch fingen an zu zittern. Sie ballte sie zu Fäusten. «Wie steht es damit?», fragte sie. «Wer waren die Männer, die sie getötet haben?»
    «Ich weiß es nicht.» James Hawks’ Züge wurden ein wenig weicher. «Es tut mir leid, aber ich glaube, sie wurden getötet, um unsere Aufmerksamkeit zu erregen und uns zusammenzubringen – die fünf, die die Stadt hüten. Sie wurden getötet, um auf das hinzuweisen, was über ihren Leichen geschrieben stand. Nur deswegen.»
    Jin schob ihren Stuhl zurück und stand auf. Mit steifen Schritten ging sie ans andere Ende des Raums. Sam schaute von Hawks zu Walter Mapp. Der Klavierspieler nickte ihm zu.
    Sie stand an einem mit einem Fensterladen verschlossenen Fenster, die Arme vor der Brust verschränkt, und starrte den Laden an, als wäre er nicht vorhanden und sie könnte aus dem Fenster schauen. Sam trat neben sie, die Hände in den Taschen, und wartete.
    «Wir wissen nicht einmal, wer sie waren», sagte Jin dumpf. «Sie haben nichts getan, um dieses Schicksal zu verdienen. Sie hatten keine Ahnung, was über sie kam. Sie …» Ihr versagte die Stimme und sie starrte stumm auf die abblätternde Farbe auf dem Fensterladen. «Und mein Onkel würde niemals … nicht einmal Mr. Burns … selbst wenn er dazu in der Lage wäre … Aber … Es gibt sowieso niemanden , der es begreifen könnte.»
    Das Buch . Natürlich. Dasjenige, das Burns geerbt hatte, das er aber nicht lesen konnte. Das Buch, dessentwegen Jins Onkel angestellt worden war. Das war die Erinnerung gewesen, die an Sams Geist gezupft hatte.
    «Du meinst das Buch», flüsterte Sam. «Das Buch, von dem du mir erzählt hast.» Jin nickte knapp. «Glaubst du, dass sie wissen, was wirklich drin steht?», fragte Sam leise.
    «Nein, natürlich nicht.»
    Aber immer noch waren ihre Hände zu steifen Fäusten geballt. Sam kannte sie mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie nicht alles gesagt hatte. «Jin, was ist los?»
    Sie zögerte und blickte über die Schulter zu den drei Männern, die am Tisch hinter ihnen saßen und warteten. «Ich habe eine Formel aus diesem Buch für die Vorstellung gestern Abend benutzt», flüsterte sie. «Eigentlich nicht nur eine, sondern mehrere. Ich lese oft in diesem verrückten Buch, und ich habe eine Formel gefunden, von der ich glaubte, sie zu begreifen, und es hat funktioniert. Sie haben alle funktioniert. Das ist der Grund, warum das Feuerwerk unter Wasser weiterbrannte.» In ihrer Stimme lag ein Hauch von Panik.
    «Was spielt das für

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