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Broken Lands

Broken Lands

Titel: Broken Lands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Milford
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eine Rolle?», fragte Sam flüsternd.
    «Ich bin mir ganz sicher, dass weder Onkel Liao noch Mr. Burns wissen, was dieses Buch ist. Aber sowohl Onkel Liao als auch ich haben Rezepte und Formeln aus dem Buch angewandt.» Sie verstummte und schaute ihn erwartungsvoll an. «Sam, was ist, wenn wir doch …?»
    «Wenn ihr doch – was? Flammenmeister seid, was auch immer das bedeutet?»
    Sie stieß die Luft aus. «Ich weiß auch nicht. Aber allein schon mit diesen Formeln gearbeitet zu haben, ist nicht gut. Mir kommt es jetzt falsch vor, weil ich nun weiß, wofür dieses Buch benutzt wurde.»
    Sam verstand, worüber sie sich Sorgen machte. Aber er hatte trotzdem den Eindruck, dass sie das Hauptproblem noch gar nicht realisiert hatte – nämlich die Tatsache, dass alle drei Mitglieder der Fata Morgana Feuerwerk-Kompanie in tödlicher Gefahr schwebten, solange sie sich in New York City befanden. «Du musst deinen Onkel warnen», sagte er so sanft wie möglich. Er schluckte. «Ihr müsst die Stadt verlassen.»
    Jin sagte nichts. Sie starrte noch einen Moment auf den Fensterladen, dann ging sie zurück zum Tisch und nahm wieder Platz. «Bitte entschuldigen Sie die Unterbrechung», erklärte sie ruhig. «Ich möchte mir gerne den Rest von dem, was sie zu sagen haben, noch anhören.»
    James Hawks zuckte mit den Schultern und faltete die Hände auf dem Tisch. «Von mir war’s das», erklärte er. «Mr. Mapp? Was sagen Sie? Ich kenne nur wenige vertrauenswürdige Leute. Viele der Unheimlichen in der Stadt werden sich auf seine Seite stellen, wenn es dazu kommt. Aber Ihnen möchte ich vertrauen können.»
    Walter Mapp seufzte. «Es sollte besser nicht dazu kommen.» Er nahm den Hut ab und kratzte sich an Kopf und Kinn. «Ja, Jim, ich bin auf Ihrer Seite. Es gibt noch einen weiteren Headcutter in Coney Island: Tom Guyot. Er wird uns helfen, soweit er kann, aber er ist ein alter Mann. Und er hat einen Freund, einen Zeitungsfritzen, der ein bisschen über Ja… über ihn Bescheid weiß. Vielleicht sogar mehr, als er uns bisher erzählt hat.»
    «Ein zweiter Headcutter?», sagte Hawks nachdenklich. «So, so. Die Zufälle nehmen kein Ende, finden Sie nicht auch? Ich gehe doch davon aus, dass Sie es mir gesagt hätten, wenn er einen Gefallen übrig hätte, oder?»
    Mapp hob unbestimmt die Schultern. «Vielleicht ist es kein Zufall, dass er hier ist, aber das heißt noch lange nicht, dass es ein schlechtes Zeichen ist.»
    «Was ist ein Headcutter?», fragte Sam, der nicht länger an sich halten konnte.
    Mapp kicherte. «Wir Musiker nennen einen Wettstreit ein ‹Headcutting›. Von uns gibt es viele auf der Straße, und irgendwann fing man an, ein Spiel mit dem Teufel ebenso zu nennen.»
    «Und?» Sam schaute von Mapp zu Hawks. «Von was genau reden wir hier? Von einem musikalischen Kräftemessen oder einer Wette mit dem echten Teufel?»
    «Ob du’s glaubst oder nicht», sagte Mapp grinsend, «in Toms Fall und in meinem reden wir von – beidem.»
    «Und was jetzt?», mischte sich Jin ungeduldig ein.
    «Nun, ich finde, jemand sollte die Leute der Fata Morgana-Kompanie warnen», sagte Mapp. «Aber besser nicht du, Sonnenschein. Wenn sie durch dich deinen Onkel in die Knie zwingen wollen, bleibst du besser aus dem Schussfeld.»
    «Ich könnte gehen», meldete sich Sam zu Wort. «Kann Jin hierbleiben?»
    «Ich brauche kein Kindermädchen», brummte Jin.
    «Jin …»
    Sie hob die Hand. «Schon kapiert, Sam. Aber es passt mir trotzdem nicht. Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich mich darüber freue.»
    «Ich muss meine restlichen beiden … Kollegen benachrichtigen», sagte Hawks. «Sie leben beide hier in Brooklyn.»
    Sofort ließ sich Jin vernehmen: «Das kann ich doch tun, nicht wahr?»
    Mapp blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. «Seit wann kennst du dich in Brooklyn aus?»
    «Ich meinte …
    «Ich weiß, was du meintest. Aber lass mich dir erklären, was ich meine, wenn ich sage, dass du besser aus dem Schussfeld bleibst.»
    Jin ließ frustriert ihren Kopf auf die Tischplatte sinken.
    «Sam ist die beste Wahl für einen Botenjungen», meinte Jasper. «Er ist im unsichtbaren Alter, und er weiß, wie er sich verhalten muss.»
    «Im unsichtbaren Alter?», murmelte Sam. «Komisch, ich weiß genau, was Sie damit meinen. Klar, ich mache, was nötig ist.»
    «Also schön.» Mapp streckte sich auf seinem Stuhl. «Ich würde vorschlagen, wir schicken zuerst Sam mit einer Warnung zur Fata Morgana-Kompanie, und dann soll er

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