Bronwyn Jameson
angehört …“
„Nein“, unterbrach Matt sie scharf. „Es ist nicht vorbei. Das, was Blackstone meiner Familie angetan hat, ist damit noch längst nicht aus der Welt. Erst wenn alles, was dieser Schuft uns gestohlen hat, wieder zurückerstattet wurde, wäre es möglich. Aber da meine Frau, die ich nächste Woche beerdige, auch dazugehört, sehe ich keine Möglichkeit, dass jemals Frieden zwischen uns herrschen könnte. Oder siehst du das anders?“
5. KAPITEL
„Das wäre alles. Danke, Holly.“
Ric schloss die Tür hinter der PR-Assistentin, die ihm die wichtigsten Artikel der Dienstagszeitungen gebracht hatte. Auch wenn nichts Neues von dem Flugzeugabsturz zu berichten war und auch keine weiteren Leichen geborgen werden konnten, waren die Blackstones immer noch Thema Nummer eins für die Presse. In dieser Woche hatte man sich Howard Blackstones Vergangenheit vorgenommen, von der Entführung des zweijährigen James Hammond Blackstone vor einunddreißig Jahren über den Selbstmord von Ursula Blackstone bis zu dem Verschwinden der Blackstone-Rosenkette.
„Nichts Neues“, schimpfte Ryan und warf wütend die führende Zeitung Sydneys auf Rics Schreibtisch. „Von denen habe ich mir mehr versprochen.“
Ric hatte gar nichts erwartet außer weiteren reißerischen Schlagzeilen. Die Medien hatten Howard Blackstone schon während seines Lebens verfolgt und ließen ihn jetzt auch nach seinem Tod, der immer wahrscheinlicher wurde, nicht in Ruhe. Allerdings war über eine mögliche Affäre mit Marise noch nichts zu lesen, ein Skandal, der immer noch wie eine bedrohliche schwarze Wolke über der Familie hing. Lediglich Bilder von dem gramgebeugten Ehemann waren zu sehen, der seine Frau hatte identifizieren müssen. Aber nach der von der Öffentlichkeit abgeschirmten Beerdigung am folgenden Tag würden die Vermutungen bestimmt die Titelseiten beherrschen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Blackstone Diamonds musste etwas unternehmen. Das war Ric nicht nur Howard, sondern auch seinen Angestellten und den Aktionären schuldig.
Er setzte sich so, dass er die anderen beiden Männer genau im Blick hatte. Auch Garth hatte in der Zwischenzeit Platz genommen, nur Ryan ging immer noch ruhelos auf und ab. Es fiel Ric nicht leicht, aber er musste den beiden erklären, warum er sie in sein Büro in der Verwaltungszentrale von Blackstone Diamonds gebeten hatte.
„Wir haben so lange wie möglich gewartet, aber da sich in den letzten Tagen nichts Neues ergeben hat, müssen wir überlegen, wie es mit der Firma …“
„Weitergehen soll?“, unterbrach Ryan ihn heftig. „Nein, kommt nicht infrage! Wir geben noch nicht auf, Ric. Wie kommst du dazu, vorzuschlagen, dass wir meinen Vater im Stich lassen sollen?“
Ric blickte den wütenden jungen Mann ruhig an. Er war auf diesen Ausbruch vorbereitet gewesen. „Ich meine doch nicht, dass wir die Suche aufgeben sollen. Aber wir müssen auch an die Firma denken. Howard wäre es sicher nicht recht, wenn wir die Hände in den Schoß legen und das Ergebnis der Suche abwarten, die noch wochenlang andauern kann.“
Garth nickte. „Das glaube ich auch. Ich sehe sein entsetztes Gesicht geradezu vor mir, weil die Aktien immer weiter fallen.“
„Auch heute noch?“, fragte Ric nervös.
„Ja, noch mal fünf Punkte seit Öffnung der Börse. Wenn das so weitergeht, werden wir bald als potenzielles Übernahmeobjekt gehandelt.“
„Die üblichen Börsengeier beunruhigen mich eigentlich nicht“, sagte Ric langsam.
Ryan, der am Fenster gestanden hatte, drehte sich zu ihm um. „Wer denn dann?“
„Matt Hammond.“
„Bist du immer noch sauer auf ihn?“
Ric antwortete nicht. Es ging hier um wichtigere Themen. Er befürchtete, dass nicht irgendwelche anonymen Unternehmen oder Konsortien mit Risikokapital an einer Übernahme interessiert waren, sondern der Mann, der von Rachegefühlen geleitet wurde. „Howard besitzt einundfünfzig Prozent der Blackstone-Aktien.“ Er wandte sich an Garth, der unter anderem auch Howards Testamentsvollstrecker war. „Wie werden diese einundfünfzig Prozent im Falle von Howards Tod verteilt?“
„Sie, Ryan und Kimberley erben zu gleichen Teilen.“
„Dann hat er Kim also nicht enterbt, so wie er es angedroht hatte?“
„Nein. Er hatte es zwar vor, als er im November aus Neuseeland zurückkehrte, aber hat es sich dann wohl doch anders überlegt.“
Garth warf Ric kurz einen prüfenden Blick zu. „Ich vermute, Sie befürchten,
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