Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brook, Meljean - Die Eiserne See

Brook, Meljean - Die Eiserne See

Titel: Brook, Meljean - Die Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Flammendes Herz
Vom Netzwerk:
Schiffer zum Lastenaufzug gingen, und hielt sie zurück. »Der macht zu viel Lärm. Wir nehmen die Strickleiter.«
    Sie rollten sie rasch aus. Er warf einen Blick zu Yasmeen, die ihren langen Mantel auszog und die schwere Mütze abnahm.
    »Ich gehe als Erste«, sagte sie.
    »Aber –«
    »Ich bin schneller. Wenn irgendwelche Zombies kommen, kann ich sie töten, bevor du es schaffst.« Sie warf einen Blick zu den Soldaten. »Sag ihnen, sie sollen sich mit ihren Gewehren zurückhalten!«
    Fast schneller, als er gucken konnte, ging sie über die Seite. Ohne sich mit den Sprossen abzugeben, glitt sie rasch die Stricke hinunter. Kurz vor dem Boden warf sie die Beine nach außen, wirbelte durch die Luft wie eine Akrobatin und landete leise in der Hocke. Gott, was für eine unglaubliche Frau! Verglichen damit dauerte sein Abstieg beschämend lange.
    Er gelangte am Boden an. Weicher Schnee knirschte unter seinen Sohlen. Das Licht ließ rasch nach, die Ränder der Lichtung lagen bereits im Dunkeln.
    »Siehst du irgendetwas?«
    »Nein.« Ihre Stimme war ebenso leise wie seine. »Gehen wir.«
    Sie rannte auf die Maschine zu. Gott, war sie schnell und leichtfüßig! Sie umrundete die Maschine und blieb stehen. Die ovale, türgroße Luke an der Seite stand ebenfalls offen.
    Beklommenheit machte sich in ihm breit. Die obere Luke offen zu lassen, leuchtete ein – Zombies konnten nicht klettern. Aber durch die Hauptluke spazieren konnten sie problemlos. »Würde er das tun?«
    »Nein.« Sie spähte ins dunkle Innere. »Aber ich setze jede Summe, dass er da mindestens eine scharfe Sprengladung drinstecken hat.«
    »Wann hat es zuletzt geschneit?« Er musterte den Schnee um sie herum. »Vor zwei, drei Tagen? Aber es gibt keine Spuren, und auf der Maschine liegt auch kaum Schnee. Der Wind könnte ihn weggeweht haben, aber so oder so dürfte sie hier noch nicht lange stehen.«
    »Evans versteckt sich wahrscheinlich hier irgendwo, und das ist sein Warnsystem.« Sie sah ihn an. »Was meinst du?«
    »Ich vertraue auf meinen Instinkt. Wenn wir da hineingehen, sind wir tot.«
    Yasmeen gab ihm recht. Sie liefen zurück zur Leiter, kletterten hinauf.
    Hassan erwartete sie oben. »Sie sind nicht hineingegangen?«
    »Die Maschine ist mit Sprengladungen versehen«, sagte Archimedes.
    Einer der Seesoldaten trat vor. Der Anführer vermutlich. Mit seinen auf Hochglanz polierten Stiefeln, den akkurat ausgerichteten Schließen seiner Jacke und seinem sauber gestutzten braunen Bart sah er so aus wie jemand, der so penibel war, dass er an Unvollkommenheiten nicht vorbeigehen konnte, ohne sie zu korrigieren – oder Schaden anzurichten.
    »Welche Sorte Sprengstoff? Wir sind in der Entschärfung diverser Typen von Sprengfallen ausgebildet.«
    »Auch wenn Jasper Evans sie gebaut hat?« Archimedes sah zu Hassan. »Sie kennen mich. Wenn es eine Überlebenschance gibt, dann lasse ich nichts unversucht. Ich glaube nicht, dass hier eine nennenswerte Chance besteht.«
    Nach einem kurzen Moment nickte Hassan. »Nun gut! Dann wollen wir es dabei belassen.«
    »Aber gesehen haben Sie die Falle nicht, Mr Fox?« Das kam von Captain Guillouet. »Sie denken nur, dass es eine gibt.«
    »Ich habe sie nicht gesehen«, sagte Yasmeen. »Aber ich kenne Evans gut genug, um sagen zu können, dass er die Maschine lieber zerstören als in fremde Hände fallen lassen würde.«
    Archimedes biss die Zähne zusammen, als der Captain ihre Antwort noch nicht einmal mit einem Seitenblick zur Kenntnis nahm. Herr im Himmel! Sie verfügte über mehr Erfahrung und Wissen als die halbe Crew hier oben zusammengenommen.
    Guillouet fuhr fort: »Mr Hassan, wenn Sie auf diese Gelegenheit, sich die Belohnung zu verdienen, verzichten wollen, dann sehen Sie uns doch hoffentlich die kurze Verzögerung nach, wenn ich meiner Crew gestatte, es einmal zu versuchen?«
    »Durchaus, wenngleich ich davon abrate.«
    »Um auf eine mögliche Belohnung von fünfzig Livre zu verzichten?« Guillouet lächelte. »Wenn ich diese Summe zu gleichen Teilen an meine Männer auszahle, sind das zwei Livre für jeden. Das ist mehr, als sie im Jahr verdienen. Ich glaube, sie werden das Risiko eingehen.«
    Mehrere Schiffer machten bei dieser Aussicht große Augen und nickten. Yasmeen kniff die Lippen zusammen.
    Guillouet wandte sich an den Seesoldaten. »Mr Bigor, bitte führen Sie Ihre Männer nach unten! Beeilen Sie sich, bevor es zu dunkel wird!«
    »Jawohl, Sir.« Bigor machte eine Kopfbewegung zu seinen Männern, und

Weitere Kostenlose Bücher