Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Titel: Brother Sister - Hoert uns einfach zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Olin
Vom Netzwerk:
glaub, ich würde sagen, dass ich überrascht bin. Keine Ahnung.«
    Will sah, dass ich dabei war, den Boden unter den Füßen zu verlieren, und rettete mich, indem er schnell sagte: »Ich bin dran.« Dann stellte er mich vor die Wahl: Wahrheit oder Pflicht.
    »Pflicht«, sagte ich. Nie wieder würde ich bei diesem Spiel die Wahrheit wählen.
    »Dann setz dich auf meinen Schoß!«
    Kein Problem. Will saß auf dem weißen Lederhocker, und ich nahm auf seinen Oberschenkeln Platz. Er legte mir die Hände um die Hüften, um mir mehr Halt zu geben. Naomi sah mich an, als wollte sie sagen: Er ist dein Bruder! Wie krank ist das denn? Ich grinste sie an und sagte: »Wahrheit oder Pflicht, Naomi?«
    »Pflicht.«
    »Dann setz dich zu mir auf Wills Schoß.«
    »Puh … dann muss ich ja wohl …«, sagte sie, stand auf und schlenderte mit ihrem supersexy Gang auf uns zu.
    Will drückte mich, und ich drückte kurz zurück, um ihm zu verstehen zu geben: Mach dich locker und nimm keine Rücksicht auf mich! Auch er wollte mir mit seinem Blick was mitteilen. Seine Augenbrauen zuckten und er fasste sich an die Wange. Aber ich verstand nicht, was er meinte, und dachte, dass er wahrscheinlich einfach nur nervös war . Schließlich war so was Intimes völlig neu für ihn.
    Kaum hatte sich Naomi auf seinen Schoß gesetzt, ging sie auch schon zur Sache. Sie schmiegte sich an ihn und legte beide Arme um ihn. »Da ist ja noch ein bisschen Salz«, sagte sie und küsste ihn auf den Hals, während sie ihm mit den Fingern den Rücken massierte. Sie hörte überhaupt nicht auf, ihn zu küssen, arbeitete sich bis zu seinem Ohr hoch, über seine Wange, bis sie schließlich seinen Mund erreichte. Will war wie erstarrt. Er schüttelte sie nicht gerade ab, aber er tat auch nichts, um ihr irgendwie entgegenzukommen. Er war total unsicher, aber ich vermutete, dass er es auch irgendwie genoss.
    Jedenfalls war meine Arbeit getan. Alles Weitere war eine Sache zwischen den beiden. Ich machte mich von Wills Hand los und rutschte von seinem Schoß.
    Er legte den Kopf in den Nacken, um Naomis Küssen zu entkommen, und sagte: »Ash?« Ich sah, dass er Angst hatte, und er streckte die Hand nach mir aus, aber Naomi schmiss sich an ihn und drehte ihn zu sich um.
    »Was ist denn mit dir los?«, flüsterte sie. »Lass uns doch ein bisschen Spaß miteinander haben.«
    »Genau, Will«, sagte ich. »Entspann dich! Sie wird dich schon nicht beißen.«
    Mann, hat der sich angestellt! Er hatte keine Ahnung, was er mit seinen Händen machen sollte. Er tat sie hierhin und dahin und warf mir fragende Blicke zu. Naomi versuchte, ihm zu helfen, beobachtete seine Hände, fing seinen Blick ein, folgte seinen Bewegungen mit dem Kopf und dem ganzen Körper. Dabei flüsterten die beiden die ganze Zeit miteinander.
    Irgendwann wurde Will dann tatsächlich lockerer. Er wehrte sich nicht mehr so heftig und passte sich Naomis Bewegungen an. Statt sie ängstlich anzustarren, lächelte er, wenn sie was zu ihm sagte. Ein etwas gequältes Lächeln, aber immerhin.
    Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass die beiden so weit gekommen waren, dass ich die Biege machen konnte. Ich wollte auf mein Zimmer gehen und nicht weiter stören. Es war schön, die beiden so zu sehen. Nach allem, was wir durchgemacht hatten, gab es vielleicht doch noch eine Zukunft für uns. Ich mochte Naomi wirklich sehr, und ich dachte, wenn Will sich ernsthaft auf sie einließ, könnte sie ihm vielleicht helfen, seinen inneren Frieden zu finden.
    Ich reckte und streckte mich und sagte: »Ich bin fix und fertig.« Dann ging ich auf die Treppe zu und sagte: »Viel Spaß noch, Leute!«
    Will rief mir nach: »Warte, Ash! Du kannst mich hier doch nicht …«
    Ich drehte mich zu ihm um, um zu sehen, was er wollte, und sah … Ich weiß gar nicht genau, was ich sah. Irgendeine merkwürdige Bewegung. Dann stand Will schnell auf und Naomi kippte nach vorn.
    Sie schrie auf, und ich sah, wie sie mit ausgestreckten Armen auf den Couchtisch zuflog und mit dem Kopf genau auf die Ecke knallte. Ich rannte sofort zu ihr, um nachzusehen, ob sie sich verletzt hatte.
    Aus den Augenwinkeln sah ich Wills puterroten Kopf. Er sah total wütend aus, und ich dachte: O Gott, was ist passiert? Hab ich irgendwas nicht mitgekriegt?
    Naomi rappelte sich wieder auf und kreischte los, was für kranke, schreckliche Menschen wir wären. In dem Moment wusste ich, dass Will ihr was von Craig erzählt haben musste … dass er ihr irgendwie zu verstehen

Weitere Kostenlose Bücher