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Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Brother Sister - Hoert uns einfach zu

Titel: Brother Sister - Hoert uns einfach zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Olin
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gegeben hatte, dass er …
    Das fällt mir wirklich schwer.
    Tot. Ja. Das meinte ich. Dass Craig tot war.
    Sie hätten mal ihr Gesicht sehen sollen! Nackter Horror! Und das bezog sich nicht nur auf Will, sondern auch auf mich. Dann machte sie, dass sie rauskam. Sie rannte zur Terrassentür und lief über den Rasen.
    Will warf mir einen sprechenden Blick zu und rannte hinter ihr her. Ich ließ mich aufs Sofa fallen und versuchte … nicht verrückt zu werden. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren. Naomi hatte mich so anklagend angesehen, als ob sie mich für genauso schuldig hielt wie Will. War ich das wirklich? Ich wollte es nicht wahrhaben und hoffte, dass sie unrecht hatte.
    Verstehen Sie? Ich war ganz durcheinander und hab überhaupt nicht darüber nachgedacht, was Will da draußen mit Naomi anstellen würde.

Will
    Ja, sie ist hingefallen.
    Sie hat das Gleichgewicht verloren und ist hingefallen.
    Was soll ich denn noch sagen? So war’s halt.
    Okay, dann noch mal zurück zu der Situation, als beide auf meinem Schoß saßen. Ich saß auf dem Lederhocker, die beiden auf meinen Knien. Dann stand Asheley plötzlich auf und da lief es mir eiskalt über den Rücken. Nicht weil ich fror, sondern weil ich mich von Gott und der Welt verlassen fühlte. Es war, als ob alles um mich rum tot war, wenn ich Ash nicht in meiner Nähe hatte. Ich streckte die Hand aus, um sie zurückzuhalten. Vielleicht versteht sie das nicht. Ich hab keine Angst vor Mädchen, ich war auch nicht schüchtern gegenüber Naomi, sondern … ich hatte einfach nur diesen übermächtigen Wunsch, Asheley in meiner Nähe zu haben. Das hatte nichts Erotisches oder so, es war einfach nur … ich meine, wir beide sind doch ein Team! Verstehen Sie?
    Jedenfalls verließ mich der Mut und ich wurde nervös.
    Naomi verlagerte das Gewicht und sah mir direkt ins Gesicht. »Was ist los?«, fragte sie und strich mir mit den Fingerspitzen über die Brust.
    Ash saß auf dem Boden und beobachtete uns, als wollte sie sehen, ob wir Spaß hatten. »Entspann dich, Will«, sagte sie. »Amüsiert euch! Sie wird dich schon nicht beißen.« Sie ist so unschuldig! Sie war immer schon unschuldig. Ich konnte ihr ansehen, was sie hoffte und dass sie sich nicht vorstellen konnte, wie wenig Interesse ich an Naomi hatte. Aus ihrer Sicht war es eine tolle Sache, dass es ein Mädchen gab, das meine Freundin sein wollte. Vor allem eins, das sie so gernhatte wie Naomi.
    Also gab ich mir Mühe. Ihr zuliebe. Wenn es sie glücklich machte, mich mit ihrer Freundin rumknutschen zu sehen, wollte ich ihr den Gefallen tun.
    Ich zog Naomi näher zu mir ran und umarmte sie. »Was soll los sein?«, fragte ich zurück.
    »Warum ist Asheley dir so wichtig?«
    Wir flüsterten miteinander, also glaube ich nicht, dass Ash uns hören konnte.
    »Ist sie doch gar nicht«, sagte ich. Dann küsste ich Naomi.
    Sie flüsterte: »Das will ich schwer hoffen. Alles andere wäre krank.«
    »Im Moment bist nur du mir wichtig«, sagte ich und streichelte ihren Rücken.
    »Gut«, sagte sie. »Genau das wollte ich hören.«
    Dann fingen wir an, rumzufummeln. Aus den Augenwinkeln sah ich Ash aufstehen. Sie streckte sich, gähnte und sagte sowas wie: »Ich bin fix und fertig. Viel Spaß noch, Leute!«
    Sie ging auf die Treppe zu und plötzlich wurde ich ganz panisch. Ich streckte die Hand nach ihr aus und sagte: »Geh nicht, Ash! Du kannst mitmachen.« Dann sprang ich auf, ohne dran zu denken, dass Naomi … Ich meine, ich wollte ihr nicht wehtun. Sie verlor das Gleichgewicht, rutschte von meinem Schoß und knallte mit dem Kopf gegen den Couchtisch.
    Ein paar Sekunden lang lag sie wie benommen da. Das Blut schoss ihr aus einer Stirnwunde. Dann setzte sie sich auf, hielt sich den Kopf und murmelte: »O mein Gott, o mein Gott, o mein Gott!«
    Asheley rannte gleich zu ihr, um zu sehen, ob mit ihr alles in Ordnung war, aber Naomi ließ sie nicht an sich ran. Stattdessen kreischte sie: »Ihr seid ja krank! Krank, krank, krank!«
    Sie rappelte sich hoch und stolperte auf die Terrassentür zu.
    Ich rannte hinter ihr her. Ich musste einfach. Ich wollte mit ihr reden und ihr klarmachen, dass sie einen ganz falschen Eindruck von uns bekommen hatte.
    Aber sie war sehr sportlich und schnell. Das kam vom Softballtraining. Sie war schon draußen und quer über den Rasen gelaufen, als ich die Terrasse erreichte. Ich konnte sie nicht sehen. Sie war verschwunden.
    Ich wartete.
    Und horchte.
    Dann raschelte

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