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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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und spähte in die Richtung, in die Stefan deutete. Mit schnell eintauchenden Rudern kam der Tümmler auf die Bucht zu.

Kapitel neununddreißig

    H al blickte zu den Klippen. Stig hatte etwa die Hälfte des Weges zurückgelegt und wurde langsamer, je steiler das Gelände wurde. Hal legte die Hände um den Mund und schrie so laut er konnte.
    »Stig! Beeil dich!«
    Da war auch schon das knirschende Geräusch eines Schiffbugs im Sand zu hören. Tursgud sprang von Bord und sprintete sofort los. Der Anführer der Haie achtete nicht auf den Seevogel und seine Mannschaft, die nur wenige Schritte entfernt waren. Das Rennen war zu knapp, um mit Beleidigungen Zeit zu verschwenden. Er erreichte den Fuß der Klippen und fing an zu klettern. Wie der Zufall es wollte, fand er einen einfacheren Weg als jenen, den Stig gewählt hatte, und kam zügiger voran.
    Stig hatte Hals Warnruf nicht gehört und war etwas langsamer geworden, da er anscheinend außer Atem war. Er hatte die Hände in die Seiten gestemmt und den Kopf gesenkt. Tursgud sprang von Fels zu Fels und machte mit jedem Schritt den Rückstand wett. Und Stig hatte noch immer keine Ahnung davon.
    Hal rief die Mannschaft zusammen. »Wir rufen ihn alle miteinander! Achtung! Eins … zwei … drei…«
    » STIIG!!! «
    Diesmal hörte Stig sie und blickte sich um. Sie sahen, wie er stutzte, als er den Tümmler am Strand liegen sah, und dann noch mehr, als er Tursgud entdeckte, der kaum vierzig Schritte von ihm entfernt war.
    Aufgeschreckt setzte Stig seinen Aufstieg fort. Er erreichte ihre Flagge, zog sie heraus und machte sich unverzüglich auf den Rückweg. Tursgud kam ihm entgegen, jetzt trennten sie nur noch wenige Schritte.
    Als Stig stolperte und ein Stück den Hang hinunterrutschte, stöhnten alle Seevögel sorgenvoll auf.
    »Was ist passiert?«, fragte Ingvar sofort.
    »Stig ist gestürzt«, sagte Stefan. »Aber er ist schon wieder aufgestanden.« Das stimmte. Aber der Sturz hatte wertvolle Zeit gekostet und Tursgud saß ihm bereits im Nacken.
    »Vorsichtig … vorsichtig …«, murmelte Hal nervös. Wenn Stig noch einmal stürzte, wäre das fatal. Noch schlimmer wäre es, wenn er stürzte und sich verletzte …
    Doch das passierte nicht. Er blieb auf den Beinen und kam am Fuße der Klippen an. Tursgud war dicht hinter ihm.
    »Runter mit euch!«, schrie Hal. »Macht euch bereit, das Schiff vom Ufer zu schieben!«
    Sechs Seevögel stürzten über die Reling hinunter an den Strand. In Ingvars Fall war das wörtlich zu nehmen. Er kippte vornüber in den Sand. Doch schon im nächsten Moment war er wieder aufgestanden und nahm seinen Platz am Bug ein. Zu ihrer Rechten bereitete sich auch die Mannschaft des Tümmler s aufs Ablegen vor.
    Stig sank mit den Füßen im Sand ein, rannte aber dennoch so schnell er konnte zum Schiff. Er warf die Flagge in den Bug und stemmte, erschöpft wie er war, die Schulter gegen den Schiffsrumpf.
    »Und schiebt!«, schrie Jesper, der gemerkt hatte, dass Stig keinen Atem mehr für das Rufen eines Kommandos hatte. Sie stemmten sich gegen den Rumpf, der sich daraufhin ganz langsam bewegte.
    »Und schiebt!«, schrie Jesper erneut, und wieder schafften sie es, das Schiff eine Handbreit zu bewegen. »Komm schon, Ingvar!«, rief er. Der holte tief Luft und drückte mit all seiner Kraft. Und plötzlich schwamm das Schiff frei. Ulf, Wulf und Stefan fielen bei dem unvermittelten Ruck der Länge nach hin, aber sie standen sofort wieder auf. Natürlich ging das nicht, ohne dass die Zwillinge sich gegenseitig die Schuld am Sturz gaben.
    »Haltet die Klappe und kommt an Bord!«, schrie Hal.
    Die Mannschaft des Tümmler s hatte ihr Schiff noch nicht wieder im Wasser, wie Hal zufrieden feststellte.
    Ingvar, der an Bord klettern wollte, verlor den Halt und fiel zurück in den Sand. Sofort eilten Wulf und Stefan zu ihm und halfen ihm ins Schiff.
    »Ruder!«, schrie Hal. Die kleine Bucht hielt den Wind ab. Sie mussten erst hinausrudern, bevor sie das Segel setzen konnten. Die Mannschaft beeilte sich, auf die Ruderbänke zu kommen und die Ruder hervorzuholen.
    »Alles rückwärts! Los!«, gab Hal das Kommando. Aus dem Augenwinkel sah er, wie nun auch der Tümmler frei im Wasser schwamm. »Steuerbordseite rückwärts! Backbordseite vorwärts!«, schrie er. Durch die unterschiedlichen Ruderbewegungen drehte das Schiff auf der Stelle. »Alle vorwärts! Los!«, rief Hal, und als das Schiff sich nach vorn bewegte, betätigte er das Steuerruder, bis der Bug zum offenen

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