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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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hören.
    »Meinst du nicht, dass der Baum etwas zu leicht ist?«, fragte er.
    Hal schob die Lippen vor. »Er ist in Ordnung«, sagte er kurz.
    »Vielleicht solltest du das Segel um ein oder zwei Knoten reffen«, schlug Gort vor.
    Hal blickte zu ihm und dann schnell wieder weg. »Ich bin noch nicht dazu gekommen, die Reffknoten anzubringen«, sagte er.
    Gort hob die Augenbrauen. »Ach nein?«
    Hal spürte Stigs Augen auf sich ruhen, als dieser zu Gort sagte: »Es war nur eine Kleinigkeit, die er übersehen hat.«
    Hal warf ihm einen eisigen Blick zu. »Vielleicht sollten wir die Leinen fieren«, gab er widerstrebend zu.
    Stig gab den entsprechenden Befehl. Hal merkte, wie das Schiff daraufhin an Geschwindigkeit verlor. Besorgt blickte er nach Backbord, aber selbst mit verringerter Geschwindigkeit hatten sie immer noch einen guten Vorsprung vor dem Tümmler . Der Seevogel erklomm den Kamm einer Welle, und der Wind, der im Wellental abgefangen worden war, traf sie mit voller Wucht.
    Mit einem ohrenbetäubenden Krachen brach der Backbordbaum entzwei.

Kapitel vierzig

    A n Bord des Seevogels hatte die Mannschaft es gerade noch geschafft, sich mittschiffs vor dem Backbordbaum in Sicherheit zu bringen.
    Der Baum, der in der Mitte auseinandergebrochen war, hing schlaff vom Mast, gehalten nur noch vom Segel. Das Segel, das sich zuvor noch machtvoll aufgebläht hatte, war zu einem kümmerlichen Haufen zusammengefallen. Die Leinen, mit denen man das Segel und den Baum bewegte, hingen verworren über dem Deck.
    Durch den allzu plötzlichen Verlust der Windkraft stieg der Seevogel plötzlich mit dem Bug nach oben und schaukelte gefährlich hin und her.
    Alle schrien wild durcheinander, niemand hörte irgendjemandem zu. Ingvar, der immer noch auf seiner Bank saß, blinzelte verwirrt und fragte immer wieder: »Was ist denn passiert?«
    Niemand schien in der Stimmung, ihm zu antworten.
    »Seid mal still!«, rief Hal, allerdings ohne großen Erfolg. Er versuchte es noch einmal, aber seine Stimme ging in dem aufgeregten Geschrei unter. Er blickte zu Stig und vollführte eine hilflose Geste, die besagte: Schau mal, ob du es besser kannst.
    Stig konnte. Er sprang auf eine Ruderbank.
    »RUHE!«, brüllte er, und die Mannschaft schwieg sofort. Alle sahen zu ihm. »So, und jetzt lasst uns überlegen, was wir tun können«, sagte er und drehte sich zu Hal. »Deine Befehle, Skirl?«
    Hal deutete auf den hängenden Baum und das Wirrwarr von Seilen. »Holt den Baum herunter und verstaut das Segel.« Er war froh, dass der Mast nicht beschädigt war und der kaputte Baum und das zusammengefallene Segel nicht über Bord gegangen waren. Nun, da die Mannschaft eine Aufgabe vor Augen hatte, beeilten sich alle, seinen Befehlen Folge zu leisten. Als der gebrochene Baum eingeholt und zusammen mit dem Segel weggeräumt war, sah Stig Hal erwartungsvoll an.
    »Ruder rausholen?«, fragte er.
    Hal zögerte. Er blickte nach Backbord. Der Tümmler war gerade so zu sehen. Er lag immer noch weit hinter ihnen. Hal fasste einen Entschluss.
    »Nein. Hisst das Steuerbordsegel«, sagte er.
    Stig starrte ihn an. »Das Steuerbordsegel?«, wiederholte er. »Aber der Wind kommt von Steuerbord. Da wird das Segel lediglich gegen den Mast gedrückt und kann sich nicht richtig füllen!«
    Hal nickte. »Ich weiß. Es wird viel von seiner Form und Kraft verlieren. Aber der Wind ist stark, und wir werden gut vorankommen, selbst wenn das Segel durch den Mast abgehalten wird. Es ist auf alle Fälle besser als gar nichts.«
    Stig schüttelte den Kopf. »Wenn du meinst«, sagte er und lief nach vorne, um die Mannschaft beim Hissen des Steuerbordsegels zu beaufsichtigen.
    Der Wind fuhr sofort in das Segel, und Hal merkte, wie de r Bug des Seevogels nach Backbord schwenkte. Dennoch hielt er das Schiff auf Kurs. Wie Stig vorhergesagt hatte, blies der Wind das Segel gegen den Mast, sodass es flatterte. Hal gab der Mannschaft das Zeichen, es so straff wie möglich zu trimmen. Langsam, ja fast widerwillig bewegte sich der Seevogel wieder. Hal stemmte sich gegen das Steuerruder, um das Schiff auf Kurs zu halten. Mit dem Segel gegen den Mast war das gar nicht so einfach, doch nach ein paar Minuten hatte er den Kniff heraus.
    Der Seevogel machte nur langsam Fahrt, aber sie waren immer noch schneller als ausschließlich mit den Rudern. Immer wieder blickte Hal nach achtern zum Tümmler .
    »Sie holen auf«, sagte Stig.
    »Aber nicht schnell genug. Wir werden auf jeden Fall bei der

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