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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Unterhaltung mit ihr angefangen. Sie war höflich, aber zurückhaltend gewesen und hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass sie kein Interesse an ihm hatte. Was sie natürlich nur noch interessanter für ihn machte.
    Jetzt lächelte sie ihn jedoch mit einem bewundernden Blick an.
    »Hallo, Hal«, sagte sie.
    Er holte tief Luft. »Hallo, Lotte. Wie geht’s dir?« Er war froh, dass seine Stimme sich nicht überschlug. Seine Kehle fühlte sich plötzlich ganz trocken an.
    Lottes Freundin Nina, etwas größer als sie und dunkelhaarig, lächelte Stig an.
    »He, Stig«, sagte sie freundlich. Nina war genauso hübsch wie ihre Freundin, aber Lotte hatte dieses gewisse Etwas. Zumindest für die meisten Jungen. Stig jedoch hatte immer schon Nina verehrt. Jetzt wurde er rot.
    »He, Nina«, erwiderte er verlegen den Gruß. Dann sagte er zu Hal: »Tja, ich geh dann mal. Bis morgen.«
    Er drehte sich um, doch zu seiner Überraschung stellte sich Nina, nach einem schnellen verschwörerischen Blick zu Lotte, ihm in den Weg.
    »Ich komme mit«, sagte sie.
    »Oh … ähm … in Ordnung, klar«, stammelte Stig. Gern hätte er etwas Nettes gesagt. Etwas Galantes oder ein Kompliment. Ihm fiel ein, dass Nina vor einer Woche eine Magenverstimmung gehabt hatte.
    »Tja, dann musst du dich wohl mittlerweile nicht mehr übergeben?«
    Sie lächelte ihn an. »Nein. Das ist vorbei.«
    Stig biss die Zähne zusammen. Noch so eine romantische Bemerkung, dachte er sarkastisch, und sie ist Wachs in deinen Händen.
    Hal und Lotte sahen den beiden schmunzelnd hinterher. Lotte lachte leise auf.
    »Er kann wirklich jede um den Finger wickeln«, sagte Hal und wurde mit einem glucksenden Lachen belohnt. Lotte hat ein wunderbares Lachen, dachte er. Leider fiel ihm keine weitere amüsante Bemerkung ein. Stattdessen starrte er sie mit offenem Mund an. Als ihm das bewusst wurde, klappte er den Mund hörbar zu. Lotte schien es nicht zu bemerken, ihre Aufmerksamkeit galt dem Seevogel. Sie fuhr mit der Hand über die glatten Planken des Bugs.
    »Ist das wirklich dein Schiff?«, fragte sie.
    Hal nickte. »Ja. Die anderen haben mir beim Bau geholfen. Aber es gehört wirklich mir.«
    »Was für eine Schönheit«, sagte Lotte bewundernd.
    Hal sah sie an. Ja, was für eine Schönheit, schoss es ihm durch den Kopf. Er überlegte, ob er es laut aussprechen sollte, fand es dann aber zu kitschig. Jemand anders konnte so etwas vielleicht sagen, aber nicht er.
    »Würdest du mich mal mitnehmen?«, fragte Lotte, den Kopf anmutig zur Seite gelegt.
    Hal fuhr sich über die Lippen. Sie waren plötzlich wieder ganz trocken. Lotte sprach mit ihm! Sie fragte ihn tatsächlich, ob sie auf dem Schiff mitfahren durfte!
    Bevor er antworten konnte, spürte er einen heftigen Stoß von hinten. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig mit den Händen am Bug abstützen.
    »Was bildest du dir eigentlich ein, du araluanischer Mistkerl?«, rief eine wütende Stimme.
    Hal drehte sich um und stand Tursgud gegenüber. Groß, muskulös, gut aussehend. Und wütend. Sein Gesicht war gerötet und seine Augen gefährlich zusammengekniffen. Er wurde von zwei seiner Kumpane begleitet, beide groß und kräftig wie er selbst.
    »Tursgud!«, sagte Lotte erschrocken. »Was machst du denn?«
    Tursgud blickte sie kurz an, achtete dann jedoch nicht mehr auf sie, sondern baute sich drohend vor Hal auf.
    »Du denkst wohl, du kannst dich hinter meinem Rücken an mein Mädchen ranmachen, was?«, schrie er ihn an.
    »Dein Mädchen?«, rief Lotte ärgerlich. »Ich bin nicht dein Mädchen! Ich bin niemandes Mädchen!«
    Hal war auf der Hut. »Ich weiß nichts davon, dass sie dein Mädchen ist, Tursgud«, sagte er.
    »Bin ich auch nicht!«, wiederholte Lotte.
    Tursgud ging nicht auf sie ein, sondern musterte Hal mit funkelnden Augen.
    »Kapierst du nicht, dass du unerwünscht bist? Warum haust du nicht ab und spielst mit deinem albernen kleinen Boot mit den albernen kleinen Segeln.« Er schubste Hal so heftig, dass dieser zurücktaumelte. »Oder du gehst zurück in die fettige Kaschemme, wo deine Mutter versucht, ihre Gäste zu vergiften.«
    Das war zu viel. Bei der Beleidigung seiner Mutter flammte Hals Temperament auf. Ohne lange nachzudenken versetzte er dem Jungen, der viel größer war als er, einen kräftigen Stoß. Tursgud fiel in den weichen Sand. Einer seiner Begleiter streckte die Hand aus, um ihm hochzuhelfen, aber er schlug sie beiseite und sprang auf die Füße.
    »Also gut! Das war’s, du

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