Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
spricht mit mir, dachte er.
    Auf gewisse Weise stimmte das tatsächlich. Hal konnte das Schiff unter seinen Fußsohlen spüren, und irgendwie kam es ihm fast wie ein Teil von ihm selbst vor. Bei diesem Gedanken schüttelte er unwillkürlich den Kopf. Es war ein Schiff! Ein Schiff hat kein Eigenleben, sagte er sich.
    Doch eine kleine innere Stimme sagte ihm, dass er sich täuschte.
    Die Zuschauer am Kai machten sich auf den Weg, um dieses merkwürdige neue Schiff zu inspizieren und zu sehen, wer es gesegelt hatte. Viele von ihnen waren Seeleute und hatten die Geschicklichkeit des Steuermanns und der Mannschaft bei der Einfahrt in den Hafen bewundert. Dazu gehörte entweder viel Glück oder die Art von Seemannsinstinkt, den man niemandem beibringen konnte.
    »Es ist Hal Mikkelson – der araluanische Junge«, hörte Hal jemanden sagen. Er seufzte. Trotz seines nordländischen Vaters würde er immer als Araluaner gelten. Vielleicht, dachte er, habe ich aus dem Grund diesen Auftritt gesucht. Die Nordländer legten großen Wert auf Seemannskunst und betrachteten sie als besondere nordländische Fähigkeit. Vielleicht hatte er, ohne dass es ihm bewusst gewesen wäre, als einer von ihnen anerkannt werden wollen.
    Andere gaben ebenfalls überraschte Kommentare ab.
    »Da ist dieser Ingvar. Meine Güte, er ist tatsächlich so groß, wie man immer sagt.«
    »Aber unbeholfen«, fügte ein zweiter hinzu, als Ingvar versuchte, leichtfüßig über die Reling zu springen, jedoch mit dem Fuß hängen blieb und in den nassen Sand fiel.
    »Da sind auch noch diese zänkischen Zwillinge. Möchte nur mal wissen, worüber sie jetzt wieder streiten.«
    Ulf und Wulf schubsten sich tatsächlich wieder einmal gegenseitig und beleidigten sich, während jeder versuchte, der Erste an Land zu sein.
    »Und da ist auch noch Stig Olafson. Es sind alles nur Jungen.«
    »Aber wer war am Steuer?«
    Hal sicherte das Steuerruder mit einem Seil, ging nach vorne und sprang über die Reling auf den Strand.
    Er blickte sich gespannt um, und einen Augenblick lang war er enttäuscht, weil er nirgendwo Thorn entdecken konnte. Dann grinste er, als er die unverwechselbare Gestalt mit den ungekämmten Haaren etwas abseits auf einer umgedrehten Jolle sitzen sah. Thorn mochte keine Menschenmengen. Zu viele Jahre hatte er als Außenseiter verbracht und oft genug war er zum Ziel grausamer Witze geworden.
    Hal winkte und Thorn antwortete mit einem verhaltenen Kopfnicken.
    Die Menge teilte sich, als der Oberjarl sich seinen Weg bahnte. Zu Hals Erleichterung hielt er nicht länger seine Axt in der Hand.
    Erak nahm die fünf Jungen in Augenschein, die eng beieinander standen. Wie die meisten anderen hatte er erwartet, einen Erwachsenen unter ihnen vorzufinden.
    »Wer ist der Skirl?«, fragte er, obwohl er nach Thorns Bemerkung bereits eine Ahnung hatte. Sein Blick fiel auf Hal. Der Junge blickte zu Boden und scharrte mit den Füßen im Sand. Trotz seines brennenden Wunsches, akzeptiert zu werden, zögerte er, sich als Skirl zu bezeichnen. Es schien ihm zu gewagt.
    Er spürte eine Hand auf seiner Schulter, und als er aufblickte, sah er Stig neben sich.
    »Das war Hal, Oberjarl«, verkündete Stig. »Er ist ein erstklassiger Steuermann.«
    Stig machte es nichts aus, Hal dieses Lob zukommen zu lassen. Hal hatte Respekt verdient, und Stig würde dafür sorgen, dass er ihn bekam.
    Erak musterte Hal genauer. Über die Jahre hatte er sowohl den Jungen als auch die Mutter im Auge behalten. Hals Vater hatte zu seiner Mannschaft an Bord der Wolfswind gehört, und ein guter Skirl hat die Pflicht, sich um seine Mannschaft und deren Familie zu kümmern.
    »Du warst das also. Das war eine recht ordentliche Leistung. Bist du wirklich so gut, wie dein Freund sagt? Oder hattest du nur Glück?«
    Hal sah ihm in die Augen und dachte an sein Herzklopfen, als er die Streitaxt in Eraks Händen gesehen hatte.
    »Ein bisschen was von beidem, denke ich, Oberjarl«, sagte er. Erak nickte zustimmend.
    »Nichts gegen ein wenig Glück. Was ist das für eine verrückte Takelage, die du da hast?«
    Er ging jetzt hinunter zum Schiff. Jemand hatte eine Rampe an die Reling gelegt, und er stieg sie hoch, um sich die beiden Bäume und die zusammengerollten Segel anzuschauen. Hal und Stig folgten ihm. Andere versammelten sich um den Bug und bemühten sich, etwas zu sehen.
    »Die Takelung ist nach einem Entwurf von mir gebaut, Oberjarl. Sie ähnelt den Schwingen eines Vogels«, erklärte Hal.
    Erak runzelte

Weitere Kostenlose Bücher