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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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des Andomals zugelassen.
    Es gab nur einen Weg, der zum Schrein hinauf führte, und er war leicht zu verteidigen. Man hatte dort eine große Alarmglocke angebracht. Wenn der Schrein angegriffen wurde, konnten seine Verteidiger in Sekundenschnelle die Bewohner von Hallasholm in Alarm versetzen. Arndak blickte auf die Piraten, die sein Schiff geentert hatten. Er und seine Mannschaft hatten sich ziemlich lange gegen sie halten können. Es war anzunehmen, dass diese Freibeuter kaum eine Chance gegen sechs handverlesene Krieger in einer gut bewachten Verteidigungsanlage hatten. Er holte tief Luft.
    »Er wird Andomal genannt …«, begann er.

    Andrak sah die Gier in Zavacs Augen, als er ihm von dem Andomal erzählte. Natürlich verriet er keine genauen Einzelheiten, obwohl der Pirat das erwartete. Er sagte lediglich, dass der Schatz Tag und Nacht bewacht wurde.
    Zavac setzte sich zurück. Unbewusst hatte er sich während Arndaks Bericht immer weiter vorgelehnt.
    »Ja«, sagte er langsam. »Das klingt wirklich nach einem großen Schatz. Er muss unbezahlbar sein.«
    »Der Oberjarl der Nordländer würde alles tun, um ihn zurückzubekommen, wenn er gestohlen würde«, sagte Arndak. Er hatte keinerlei Bedenken, Zavac zu ermuntern, den Schatz zu stehlen. Du wirst nicht einmal in seine Nähe kommen, dachte er. Und mit etwas Glück wird einer der Wachen dir deinen Diebeskopf abhacken.
    Zavac stand abrupt auf und rief seine Männer zu sich.
    »Schafft die Truhe an Bord meines Schiffs«, befahl er. »Dann versenkt diesen alten Kahn hier. Die anderen verbrennen wir. Wir wollen doch keine Beweise zurücklassen.«
    Zwei seiner Männer schleppten die Truhe fort. Andere sprangen zwischen die Ruderbänke und begannen, unterhalb der Wasserlinie Löcher in den Rumpf zu schlagen.
    Zavac blickte nachdenklich auf den Skirl und seinen Neffen hinab.
    »Es war nett, mit dir zu plaudern«, sagte er zu Arndak. »Auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass du mir nicht alles erzählt hast.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Halt! Nimm den Jungen mit!«, rief Arndak ihm nach. »Du hast mir dein Wort gegeben!«
    Zavac drehte sich um. Jetzt lächelte er nicht mehr. »Das habe ich. Aber wir wissen ja alle, dass das Wort eines Piraten nichts wert ist.«
    Damit drehte er sich um und sprang gekonnt auf sein eigenes Schiff.
    »Sei tapfer«, sagte Arndak zu seinem Neffen, als das Schiff zu sinken begann. Er war stolz auf den Jungen. Er hielt sein Kinn nach oben und wartete ohne zu jammern auf den Tod.
    Als das Wasser sich über ihnen schloss, schoss es Arndak durch den Kopf, dass es eine Nacht im Jahr gab, in welcher der Andomal nicht so gut bewacht wurde.
    Aber dagegen konnte er nun nichts mehr tun.

Teil drei
    Die
Bruderschaften

Kapitel dreizehn

    A chtundzwanzig Jungen versammelten sich außerhalb der Stadt auf einem abseits gelegenen Feld, das als Ausbildungsgelände diente. Sie alle hatten das sechzehnte Lebensjahr erreicht. Diesmal war ihre Zahl ungewöhnlich groß. Im Durchschnitt gab es jährlich etwa sechzehn bis zwanzig Jungen, die sich in selbst gewählten Bruderschaften zusammenfanden.
    Bruderschaften zu bilden, war etwas, das man nur bei den Nordländern kannte. Das kam daher, dass die Menschen in diesem Landstrich traditionell Seeleute waren. Vor vielen Jahren hatten sie festgelegt, dass die Jungen für ihre Ausbildung in kleine Gruppen gesteckt wurden, um zusammen zu üben und zu lernen. Jede Gruppe wurde Bruderschaft genannt und entsprach in etwa einer Schiffsmannschaft, wo Kameraden sich gegenseitig vertrauen mussten, sich manchmal sogar ihr Leben anvertrauen mussten. Häufig wurden Jungen, die in derselben Bruderschaft ausgebildet worden waren, für dieselbe Schiffsmannschaft angeheuert und blieben für den Rest ihres Lebens beieinander. Bruderschaften bildeten den Grundstock für lebenslange Freundschaften.
    Da eine erfolgreiche Schiffsmannschaft einen Skirl, also einen Kapitän benötigte, sah man sich in den Bruderschaften nach Jungen mit den entsprechenden Eigenschaften um. Oft wurden auf diese Weise Führungspersönlichkeiten entdeckt. Immer wieder gab es Jungen mit dem gewissen Etwas, aufgrund dessen andere ihnen den Vortritt ließen, wenn es um Entscheidungen ging. Meist wählte eine Bruderschaft zu Beginn der Ausbildung das beliebteste Mitglied als Anführer. Aber Beliebtheit war nicht unbedingt das wichtigste Kriterium, und es kam durchaus vor, dass noch vor Ende der Ausbildungszeit der Anführer durch jemand ersetzt wurde, der

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