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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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anderen Schiffe aufgab und sich nur um sein eigenes kümmerte. Doch er war nicht gewillt, deren Ladung den Piraten zu überlassen.
    Sein Zögern war sein Verderben. Noch während er nach dem Horn griff, um seinen Schiffen ein Signal zu geben, holten die Piraten auf und griffen das kleinste Schiff seiner Flotte an. Das Piratenschiff hatte tatsächlich zehn Ruder pro Seite, die es gleichmäßig und schnell voranbrachten. Und Arndak entdeckte noch etwas, was seine Zuversicht sinken ließ. Unterhalb des Bugs war das Schiff mit einem Rammbock ausgestattet – einem vorstehenden, mit Eisen verkleideten Balken, der in das Holz eines anderen Schiffs stoßen und es damit in Sekundenschnelle versenken konnte.
    Der Piratenkapitän hatte anscheinend beschlossen, das erste Schiff nicht zu rammen. Stattdessen erklommen Männer die Reling, enterten das Schiff und überwältigten die Mannschaft. Arndak hörte Kampfgeräusche, hörte Männer schreien, dann herrschte Stille. Die Piraten kappten die Taue des Segels und es krachte aufs Deck. Dann kehrten sie wieder auf ihr eigenes Schiff zurück und ließen das Handelsschiff mit der ermordeten Mannschaft treiben.
    »Sie werden uns einen nach dem anderen fertigmachen«, murmelte Arndak vor sich hin. »Segel einholen! Ruder heraus!«, bellte er. Er zog das Steuerruder herum und sah seine einzige Möglichkeit darin, sich mit dem nächsten Schiff seiner Flotte zu verbinden. Es hatte fünf Männer an Bord. Wenn sie ihre Mannschaften vereinten, hatten sie vielleicht eine Chance …
    Doch schon als sein Schiff drehte und die Mannschaft an die Ruder ging, sah er, dass seine Entscheidung zu spät gekommen war. Di e Piraten hatten bereits das zweite Schiff seiner Flotte eingenommen und hielten Kurs auf das dritte. Arndak erkannte, dass er das Rennen verlieren würde. Dann fiel ihm ein, dass sein Neffe sich immer noch im Ausguck befand, und er befahl ihm herunterzukommen. Der Junge glitt aufs Deck, ergriff einen Speer und rannte zu seinem Onkel.
    »Was werden wir tun?«, fragte er.
    »Das Einzige, was wir tun können, mein Junge. Wir werden gegen sie kämpfen. Aber du bleibst besser zurück.«
    »Ich habe keine Angst vor ihnen«, protestierte Ernak.
    Arndak lächelte grimmig. »Das weiß ich. Aber du hältst dich aus dem Kampf heraus. Deine Mutter würde es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustößt.«
    Er sah den rebellischen Blick des Jungen und zog die Augenbrauen zusammen. Jetzt war er nicht mehr der Onkel, sondern der Kapitän.
    »Tu, was ich dir sage«, fuhr er ihn an.
    Der Kampf auf dem dritten Schiff ging weiter. Währenddessen kehrten die Piraten, die auf dem zweiten Schiff gewesen waren, zu ihrem Schiff zurück.
    »Ruder einholen«, befahl Arndak. Es war falsch, wenn die Mannschaft sich bereits am Ruder verausgabte. »Alle zu mir.«
    Seine Matrosen packten ihre Waffen und bildeten um ihn herum im Heck eine Verteidigungslinie.
    Die Augen des Kapitäns wurden schmal, als er den Kampf verfolgte. Das Klirren der Waffen war verstummt und man hörte ein Aufklatschen im Wasser. Das konnte nur bedeuten, dass die Piraten die Leichen der Mannschaft über Bord warfen.
    »Abschaum«, knurrte er. Die Matrosen waren seit Jahren seine Kameraden und Freunde gewesen. Er schwang probeweise die Streitaxt. »Ich nehme ein paar von euch mit, bevor ihr dieses Schiff in die Hände bekommt.« Er blickte in die entschlossenen Gesichter neben sich. »Es war mir eine Ehre, mit euch zu segeln, Männer. Uns bleibt wohl nicht viel mehr, als es diesen Halunken so schwer wie möglich zu machen. Nehmen wir so viele mit, wie wir können.« Ein zustimmendes Gebrüll war die Antwort. Alle hatten gesehen, dass man sie nicht schonen würde, also würden sie sich auch nicht ergeben. Vielleicht war das der Fehler des Piratenkapitäns gewesen. Denn nun würden seine Männer umso härter kämpfen. Und sieben Nordländer waren eine nicht zu unterschätzende Streitmacht.
    Der Großteil der Piraten befand sich inzwischen wieder auf ihrem eigenen Schiff und ruderte nun von dem kleinen Handelsschiff weg auf das letzte Ziel zu. Die Piraten an Bord der geenterten Schiffe folgten ihnen.
    Arndak sah, dass der Bug des Piratenschiffs nicht direkt auf sie zusteuerte. Also würde man sie nicht rammen, wohl weil man irgendwo an Bord eine Geldtruhe vermutete, die man nicht versenken wollte.
    »Sollen sie nur kommen«, sagte Arndak grimmig.

Kapitel zwölf

    E in Knirschen war zu hören, als die Piraten anlegten. Das Schiff erbebte, aber die

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