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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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Gebrauchswaffen, ohne unnötige Verzierung. Und sie waren nicht neu. Die meisten hatten Dellen oder Kerben in den Griffen und die Klingen waren mit leichtem Rost überzogen und mussten geschärft werden. Dennoch gingen die Jungen ehrfürchtig mit ihnen um. Es waren nicht einfach nur Waffen. Es waren Symbole dafür, dass sie zu Männern wurden, zu Kriegern! Es waren echte Waffen und nicht das Spielzeug, mit dem sie als Kinder gespielt hatten.
    Hals Schwert war aus einfachem Stahl. Die Klinge war gerade und doppelseitig, der Knauf aus Leder, das Querstück aus Messing. Das Leder war fleckig vom Schweiß des vorigen Besitzers. Auch die Scheide war aus Leder, in Form gehärtet und an den Rändern mit Messing verstärkt.
    Er hob das Schwert probeweise hoch. Es war schwer und das Gewicht zog die Klinge nach unten. Innerhalb weniger Sekunden spürte er die Anstrengung im Handgelenk. Aber vielleicht musste sich ein Schwert so anfühlen.
    Er legte die Waffe beiseite. Er würde die Klinge später schärfen und ölen, jetzt wollte er zunächst die Aufgabenliste durchsehen. Er blickte hoch und sah Stig auf sich zu kommen.
    »Du wolltest, dass wir das Dach mit Kiefernzweigen abdecken«, erinnerte sein Freund ihn.
    Hal verzog nachdenklich den Mund, dann schüttelte er den Kopf.
    »Das Segeltuch scheint bisher gute Dienste zu leisten«, überlegte er laut. »Aber vielleicht könntest du mit Jesper zusammen das Dachgerüst verstärken, damit es nicht an so vielen Stellen durchhängt.«
    Stig nickte und besah sich das Segeltuch. An jedem Ende und in der Mitte des Gerüsts befanden sich A-förmige Rahmen. Wenn es regnete, fing das Wasser sich dazwischen und das Segeltuch hing durch.
    »Wird erledigt«, sagte er und rief Jesper zu sich, damit er ihm helfen konnte.
    Hal sah sich um, und sein Blick fiel auf Ingvar, der die Zwillinge aufmerksam beobachtete. »Alles in Ordnung, Ingvar?«, rief er. »Ist irgendwas?«
    Ingvar lächelte ihn an und schüttelte den Kopf.
    »Ich beobachte die Zwillinge, Skirl«, sagte er. Dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die beiden Brüder. Natürlich stritten sie wieder einmal. Sie hatten die gleichen Äxte bekommen, doch jetzt wollte Ulf die von Wulf und umgekehrt.
    Hal musste unwillkürlich schmunzeln.
    »Was ist daran so lustig?«, fragte Edvin, der ganz in der Nähe saß, und deutete auf die Liste.
    »Nichts«, antwortete Hal. »Ich hab an was anderes gedacht.«
    »Darf ich mal einen Blick darauf werfen?« Edvin streckte die Hand nach der Liste aus. Hal reichte sie ihm. Edvin sah die Blätter durch und las dabei manches laut vor.
    »Hm … Navigation und Seemannskunst. Tagsüber. Welches Schiff bekommen wir denn?«
    Normalerweise wurde jeder Mannschaft eine etwas kleinere Ausgabe der Wolfsschiffe zugeteilt. Jedes Schiff hatte Platz für sechs Ruderer pro Seite.
    »Ich dachte, ich frage um Erlaubnis, ob wir mein Schiff, den Seevogel, benutzen dürfen«, sagte Hal.
    Edvin nickte zustimmend. »Keine schlechte Idee. Immerhin haben wir nur sieben Ruderer, wohingegen die Haie und Wölfe acht haben. Wobei wir vielleicht sogar nur sechs haben, sonst sind wir nicht im Gleichgewicht.«
    Hal schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn einer von ihnen Ingvar ist«, erwiderte er.
    Edvin nickte. »Daran hatte ich nicht gedacht.« Er blickte wieder auf die Liste. »Ringen. Einzelkampf.«
    »Stig«, sagten sie beide gleichzeitig und lächelten.
    »Kann er Rollond und Tursgud schlagen?«, fragte Edvin. Sie würden sicher für ihre Mannschaften antreten.
    Hal wiegte zweifelnd den Kopf. »Er könnte es schaffen. Wenn er sein Temperament lange genug im Griff hat und sich nicht provozieren lässt.«
    »Kräftemessen«, las Edvin weiter. »Was, glaubst du, könnte das sein?«
    »Letztes Jahr war es Tauziehen, soweit ich weiß. Ich wüsste nicht, warum es dieses Jahr anders sein sollte.«
    »Ziemlich ungerecht, wenn wir zwei Mann weniger haben«, meinte Edvin.
    »Dagegen können wir wohl nicht viel machen. Ein Jammer, dass es kein Einzelkampf ist. Dann könnten wir Ingvar ins Feld schicken.«
    Edvin warf einen Blick auf die Liste. »Nein. Die Einzelkämpfe sind als solche aufgeführt. Sieh mal: Ringen, Einzel. Wettlauf, Einzel.« Er machte eine Pause und blätterte um. »Nachtangriff«, las er. »Das muss ein Mannschaftskampf sein. Was das wohl ist?«
    »Das werden wir bald wissen«, sagte Hal geistesabwesend. Edvin blickte hoch und sah, dass er wieder Ingvar beobachtete.
    »Beschäftigt dich etwas?«, fragte er Hal.
    Hal

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