Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
Vom Netzwerk:
spürte, wie aufgebracht der Junge war. Er reichte ihm die Waffe und deutete auf die Ziele. »Tja, dann lass mal sehen, was sie jetzt kann«, forderte er ihn auf.
    Hal stellte die Armbrust auf den Boden und seinen Fuß in die Metallhalterung an der Spitze. Mit beiden Händen zog er die schwere Sehne zurück, bis die Zugvorrichtung einschnappte. Dann nahm er einen Bolzen aus seinem Köcher und legte ihn in den Schlitten.
    Die beiden Ziele waren kaum dreißig Schritte entfernt. Er zielte, holte Luft, hielt sie kurz an und schoss.
    Der Bolzen zischte über die Entfernung und grub sich in das weiche Holz des Ziels.
    Gort schob überrascht die Unterlippe vor. »Das war ziemlich gut.«
    Hal zuckte mit den Schultern. »Es war ja nur eine kurze Entfernung«, erklärte er.
    Etwas in seiner Stimme sagte Gort, dass die Aufgabe für ihn nicht besonders schwierig gewesen war. Der Ausbilder sah sich um. Da stand ein alter Schild auf der gegenüberliegenden Seite des Feldes, der zu einem späteren Zeitpunkt für Übungszwecke benötigt werden würde.
    »Mal sehen, ob du das Ziel dort drüben triffst«, sagte er.
    Hal lud nach und schätzte die Entfernung zum Schild ab, die etwa siebzig bis achtzig Schritte betrug. Er hob die Armbrust und klappte eine Messlatte heraus. Dies war seine letzte und beste Änderung.
    »Moment mal!«, sagte Gort. »Was ist das denn?«
    »Das ist noch so eine Idee von mir«, erklärte Hal. Gort sah, dass die Armbrust leicht nach oben gerichtet war, als Hal die Skala auf einen Punkt zwischen die Sechzig- und die Achtzig-Schritt-Marke setzte. »Der Schütze eines Langbogens muss alles selbst einschätzen«, fuhr Hal fort. »Dafür braucht man jahrelange Erfahrung. Ich habe diese Markierungen vorher abgemessen und auch mit einberechnet, wie weit der Bolzen bei weiter Entfernung an Höhe verliert, also weiß ich genau, wie viel ich bei welcher Entfernung dazugeben muss. Solange ich beim Schießen nicht verziehe, landet der Bolzen im Ziel.«
    Gort gab ihm das Zeichen zum Schießen. Hal hob die Armbrust, atmete ein und aus und noch einmal kurz ein, zielte und schoss.
    Wieder zischte der Bolzen los.
    Er schlug rechts in der unteren Hälfte des Schildes ein. Der Schild wurde unter der Wucht des Einschusses weggeschleudert, rollte ein Stück und fiel dann zur Seite. Hals Kameraden, die zugesehen hatten, klatschten Beifall.
    »Ich hätte ein bisschen höher zielen müssen«, sagte Hal und schüttelte leicht den Kopf.
    Gort hob die Augenbrauen. »Trotzdem. Ziemlich beeindruckend.« Er winkte die anderen zu sich.
    »Also gut«, sagte er. »Ihr bekommt heute andere Waffen. Manche von euch werden vielleicht geschickter mit dem Schwert umgehen, könnte ich mir vorstellen.« Er nickte Hal und Edvin zu, die nicht ganz so kräftig von Gestalt waren wie die anderen. »Stig, du kannst deine Axt behalten. Sie hat für dich das passende Gewicht. Jesper, Stefan und die Zwillinge – für euch ist es auch die Axt.« Zu den Zwillingen gewandt, fügte Gort hinzu: »Vergesst die Speere. Ihr könnt sie als Zeltstangen verwenden, wenn ihr wollt. Den Bogen kannst du auch ablegen«, sagte er zu Jesper. »Zum Jagen kannst du ihn natürlich noch benutzen, das ist aber auch alles. Hal, die Armbrust ist eine gute Waffe. Aber an ihr musst du allein üben. Es gibt niemanden hier, der dir etwas dazu beibringen kann.«
    Hal nickte. »Einverstanden«, sagte er erleichtert. Er hatte schon befürchtet, Gort würde ihm sagen, er solle die Zeit nicht mit der Armbrust vergeuden.
    »Also gut …« Gort klatschte in die Hände. »Die Waffenmeister haben dort drüben ein Zelt aufgestellt. Geht hin und holt euch Waffen. Dann habt ihr den restlichen Tag, um noch Verbesserungen an eurem Quartier vorzunehmen und die Aufgabenliste durchzulesen.«
    Hal zuckte zusammen, als ihm die Liste wieder einfiel, die er am Morgen bekommen hatte. Er hatte kaum Zeit gehabt, mehr als einen Blick darauf zu werfen, bevor er sie unter sein Bettzeug geschoben hatte und aufs Übungsgelände zurückgekehrt war. Hier musste man schnell sein, so viel stand fest.
    »Kommst du oder soll ich dir dein Schwert persönlich bringen?«, rief Gort, der mit den anderen bereits zum Waffenzelt unterwegs war.
    Hal schlang die Armbrust über die Schulter und beeilte sich, die anderen einzuholen.

    Nachdem sie im Gemeinschaftsunterstand zu Mittag gegessen hatten, saßen die Seevögel an diesem Nachmittag in ihrem Quartier und begutachteten die Waffen, die sie bekommen hatten.
    Es waren schlichte

Weitere Kostenlose Bücher