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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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zuckte mit den Schultern. »Ist dir aufgefallen, dass Ingvar die letzte halbe Stunde die Zwillinge nicht aus den Augen gelassen hat?«
    »Nein. Aber ich sehe jetzt, was du meinst. Was hat er wohl im Sinn?«
    »Bei Ingvar ist das schwer zu sagen«, antwortete Hal. »Was steht noch auf der Liste?« Er zwang sich, von Ingvar wegzusehen, aber schon nach wenigen Sekunden blickte er wieder hin.
    »Berglauf«, las Edvin. »Keine weitere Beschreibung dazu. Dann steht da noch Hindernisstrecke. Das klingt nach Spaß.« Sein Ton ließ keinen Zweifel daran, dass er es nicht für einen Spaß hielt. »Das ist alles.« Er merkte, dass Hal schon wieder von Ingvar abgelenkt wurde.
    »Du wirst noch einen steifen Hals bekommen«, sagte er.
    Hal seufzte. »Er hat etwas im Sinn. Das weiß ich genau. Ich wünschte nur, ich wüsste, was.«
    An diesem Abend fanden sie es heraus.

Kapitel achtzehn

    D ie Seevögel saßen in ihrem Zelt und reinigten ihre neuen Waffen. Hal nahm sie genau in Augenschein, als alle fertig waren. Er wusste, dass Gort sie am nächsten Tag inspizieren würde. Bis auf Jespers Axt waren alle Waffen in Ordnung.
    »Da ist immer noch eine Kerbe im Blatt«, sagte Hal zu Jesper. »Die musst du wegschleifen. Und am Ansatz des Griffs ist noch Rost.« Hal hatte bereits bemerkt, dass Jesper zur Nachlässigkeit neigte, wenn es mal zu anstrengend wurde. Jesper besah sich die Klinge. »Das passt doch«, sagte er. »Es ist nur ein winziger Rostfleck. Den sieht man doch kaum.«
    Hal versuchte es mit freundlicher Stimme noch einmal.
    »Vielleicht kümmerst du dich trotzdem darum?«
    Jesper zuckte mit den Schultern. »Ja. Ja. Wenn ich dann meine Ruhe habe. Ich mach’s später, ja?«
    Hal stand verlegen da. Er gab nicht gerne Anweisungen, aber vermutlich m usste er sich daran gewöhnen. Er wünschte nur, Jesper wäre einsichtiger. Im Weggehen nahm er sich vor, Jespers Axt vor dem Schlafengehen noch einmal zu überprü fen.
    Das war der Moment, als Ingvar in Aktion trat. Er stand auf und ging hinüber zu den Zwillingen, die ihre Äxte polierten und überrascht zu ihm hochblickten. Ingvar fing normalerweise keine Unterhaltung an.
    »Was ist?«, fragte Wulf.
    Ingvar rieb sich die Seiten. »Meine Rippen tun immer noch weh«, sagte er. In seiner Stimme lag ein besonderer Unterton, der die anderen Jungen aufhorchen und ihre Arbeit zur Seite legen ließ.
    »Deine Rippen?«, fragte Ulf verblüfft. »Was haben die denn mit uns zu tun?«
    »Einer von euch hat mich heute Vormittag dauernd in die Rippen gestoßen«, sagte Ingvar. »Wisst ihr noch? Und als ich fragte, wer es war, hat derjenige gesagt ›Ulf‹.«
    Wulf grinste plötzlich, als er begriff, worum es ging. Er hatte Ingvar ziemlich grob in die Rippen gestoßen, als Gort ihn wegen des Keulenschlags zur Rede gestellt hatte. Und dann hatte er vorgegeben, sein Bruder zu sein. Jetzt gratulierte er sich für seine Weitsicht.
    »Stimmt!«, sagte er grinsend. »Das war Ulf!«
    »Was erzählst du denn da?«, fragte Ulf. »Das stimmt doch gar nicht.«
    »Natürlich war es Ulf«, versicherte Wulf. »Er ist derjenige, den du suchst.«
    Ingvar sah die beiden Gestalten verschwommen vor sich. Er war sich nicht sicher, wer wann sprach, und er war genauso wenig sicher, wer wirklich wer war. Aber er wusste, es gab eine Möglichkeit, das herauszufinden. Blitzschnell fasste er den Arm des Zwillings, der ihm am nächsten stand, was zufällig Wulf war. Wie Gort an diesem Morgen bereits festgestellt hatte, konnte Ingvar sich erstaunlich flink bewegen, wenn es nötig war.
    Er zog Wulf zu sich und achtete nicht auf dessen Beschwerderufe. Tastend fuhr er am Arm entlang und fand kein Bändchen. Sein Lächeln versprach nichts Gutes.
    »Du bist Ulf«, stellte er fest.
    Wulf kämpfte darum, seinem eisernen Griff zu entkommen. »Nein!«, rief er. »Nein! Ich bin Wulf. Da drüben ist Ulf! Ich bin das nicht. Ich bin Wulf!« Hektisch deutete er auf seinen Bruder.
    Ulf zuckte mit den Schultern und grinste seinen Zwilling spöttisch an.
    »Ich?«, sagte er. »Auf keinen Fall. Ich bin Wulf!«
    »Du Lügner!«, schrie Wulf ihn an. Er bekam es langsam mit der Angst zu tun, denn Ingvars Griff war ziemlich schmerzhaft. »Ich sag doch, ich bin Wulf.«
    »Nein, bist du nicht«, widersprach Ingvar. »Weißt du noch, was Hal gesagt hat? W wie Wickeln wie Wulf.«
    Zu spät bemerkte Wulf seinen Fehler.
    »Wir haben getauscht!«, kreischte er. »Ich habe die Schnur Ulf umgebunden. Wir wollten Hal austricksen.«
    »Ach, wolltet ihr

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