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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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die Antwort, das allerdings schnell erstarb, als Sigurd sie mit einem scharfen Blick bedachte.
    »Es ist der Berglauf«, verkündete er, und wieder ging ein Raunen durch die Reihen, das gleichermaßen schnell durch einen Blick von Sigurd zum Verstummen gebracht wurde.
    Er genießt das, dachte Hal. Er liebt es, uns erst zum Reden und dann zum Schweigen zu bringen.
    Sigurd streckte die Hand aus und Viggo reichte ihm mehrere Pergamentrollen. Sigurd hielt sie hoch, damit alle Jungen sie sehen konnten.
    »Ihr werdet auf den Saukopf gehen und danach wissen wir, wer am schnellsten ist. Es gibt drei Routen den Berg hoch. Am Ende jeder Route steht ein Zelt. In den Zelten gibt es drei Figuren. Einen Wolf, einen Hai und ein …«, er zögerte, dann fuhr er fort, »… ein Vögelchen.«
    Die Seevögel stießen verlegen mit den Fußspitzen in den Boden. Die anderen Mannschaften lachten leise. Diesmal rief Sigurd sie nicht zur Ordnung.
    »Der Wettbewerb ist einfach«, fuhr er fort, während er den Mannschaftsführern die Karten jeder Route austeilte. »Länge und Schwierigkeitsgrad sind bei allen drei Strecken gleich. Ihr lauft hoch, holt die Figuren und beeilt euch, wieder herunter zu kommen. Wir messen eure Zeit.« Er deutete auf die drei Wasseruhren auf einem Tisch vor dem Kantinenzelt. »Die Gruppe, die am schnellsten war, bekommt ganze einhundert Punkte. Die zweite bekommt zwanzig. Die letzte … nichts.« Er machte eine Pause und sah ganz unverblümt zu Hal und seiner Gruppe.
    »Noch Fragen? Nein? Dann zurück zum Übungsgelände. Schaut euch die Karten an und denkt darüber nach, wer läuft. Ich komme in ein paar Minuten wieder und frage nach.«
    Tursgud lachte. »Nicht nötig. Ich werde für die Haie laufen.«
    Sigurd betrachtete ihn eindringlich. »Ist das so? Tja, sobald ihr es beschlossen habt, könnt ihr es nicht mehr ändern. Also seid sicher, dass ihr richtig wählt. Und jetzt fangt an!«
    Als sie im Dauerlauf zum Übungsgelände zurückkehrten, verspürte Hal einen Anflug von Panik. Er hatte keine Ahnung, wer die beste Wahl für diesen Wettkampf wäre. Er ärgerte sich über sich selbst. Dies war seine Mannschaft. Er hätte sich bereits darum bemühen sollen, ihre Fähigkeiten besser einzuschätzen. Stig war wahrscheinlich die beste Wahl. Aber er war sich nicht sicher. Dann schüttelte er den Kopf. Du bist der Anführer. Triff eine Entscheidung und bleib dabei, sagte er sich.
    »Stig«, begann er, »ich denke, du bist vielleicht …«
    Aber er kam nicht weiter. Edvin unterbrach ihn.
    »Hal, ich denke, wir müssen alle laufen. Das ist eine Mannschaftsaufgabe«, sagte er. Alle drehten sich zu ihm und er fuhr fort: »Weißt du noch? Als wir die Aufgabenliste durchgegangen sind, haben wir festgestellt, dass die Einzelkämpfe eindeutig als solche aufgeführt waren: ›Ringen, Einzel. Wettlauf, Einzel.‹ Aber beim Berglauf stand nur ›Berglauf‹ da. Also ist es eine Mannschaftsübung.«
    Hal rief sich die Liste ins Gedächtnis. »Ich glaube, du hast recht«, sagte er langsam. »Und wenn es so ist, dann nehmen sie diesen Wettkampf genau aus diesem Grund zuerst dran. Wenn wir bereits einige Wettkämpfe hinter uns gebracht hätten, dann wären wir mit den Ausdrücken vertrauter und wüssten, dass es nicht einfach nur um Schnelligkeit und Ausdauer geht …«
    »Sondern auch um Intelligenz und unsere Fähigkeit, die Anweisungen zu lesen und zu verstehen«, beendete Edvin für ihn den Satz. Er und Hal sahen einander an und nickten beide. »Erinnere dich, was er gerade zu Tursgud sagte«, fuhr Edvin fort. » Seid sicher, dass ihr richtig wählt. Er sagte nicht, seid sicher, dass ihr den Besten wählt. «
    Hal biss nachdenklich auf seine Unterlippe. Er war überzeugt, dass Edvin recht hatte. Aber was, wenn er sich täuschte? Dann wären sie auf jeden Fall die Letzten und würden sich vor allen lächerlich machen.
    Die anderen Jungen hatten schweigend zugehört. Jetzt meldete Ulf sich zu Wort.
    »Ihr solltet euch mit der Entscheidung beeilen. Da kommt Sigurd.«
    Alle drehten sich um und sahen Sigurd herankommen, flankiert von seinen drei Helfern. Hal traf die Entscheidung.
    »Wir laufen alle«, sagte er ungeachtet der zweifelnden Blicke. Nur Edvin und Stig schienen zu glauben, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ingvar machte einen abwesenden Eindruck, wie so oft. Wahrscheinlich war das eine Folge seiner starken Kurzsichtigkeit.
    Es blieb keine Zeit mehr für weitere Überlegungen. »Formiert euch«, befahl Hal,

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