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Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition)

Titel: Brotherband - Die Bruderschaft von Skandia: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Flanagan
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bevor du geboren wurdest. Die Leute werden älter und man vergisst manches. Außerdem hat Thorn sich nicht unbedingt so verhalten, dass sie sich gerne daran erinnert hätten. Die Menschen mögen es nicht, wenn sie das Gefühl haben, ihr Idol habe sie im Stich gelassen.«
    »Das könnte sein«, sagte Hal. »Danke, dass du es mir erzählt hast. Ich werde es Thorn gegenüber nicht erwähnen.« Er nickte noch einmal, dann sagte er: »Ich glaube, ich muss jetzt los, sonst bin ich nicht rechtzeitig zum Abendessen im Lager.«
    Erak machte eine Handbewegung Richtung Tür. Hal nahm sein Schwert und den Schild und stieg über die Schätze hinweg.
    »Wie gefällt dir mein Brunnen?«, rief Erak ihm nach.
    Hal sah zu dem nackten kleinen Jungen am Rand des Beckens.
    »Er ist sehr … künstlerisch«, sagte er.
    Erak schnitt eine Grimasse. »Ich kriege ihn einfach nicht zum Laufen. Vielleicht könntest du ja gelegentlich mal einen Blick darauf werfen? Ich habe gehört, du bist gut in solchen Dingen.«
    »Vielleicht«, sagte Hal zweifelnd und streckte die Hand nach dem Türgriff aus. Höchste Zeit, hier wegzukommen, dachte er. Als er die Tür öffnete, hatte Erak ihm noch etwas mit auf den Weg zu geben.
    »Hal«, rief er. »Thorn setzt große Hoffnungen in dich. Enttäusche ihn nicht.«
    Thorn wartete draußen auf der Straße. Ein paar kleine Kinder standen in sicherem Abstand zu ihm und starrten ihn an. Er blickte hoch, als Hal aus der Großen Halle kam, und musterte ihn misstrauisch.
    »Also, worum ging es denn?«, wollte er wissen.
    Hal zuckte mit den Schultern. »Nichts weiter. Er hat gefragt, wie es mit der Ausbildung vorangeht.«
    Thorns Misstrauen war etwas beschwichtigt, doch nicht gänzlich verschwunden. Er baute sich vor Hal auf und fragte: »Hat er irgendwas über mich gesagt?«
    Hals Blick nahm einen verständnislosen Ausdruck an. Jedes Kind und jeder Jugendliche war daran gewöhnt, von Erwachsenen befragt zu werden, und so konnte er ohne jede Anstrengung ein völlig unschuldiges Gesicht machen.
    »Über dich? Nein. Wieso? Von dir hat er gar nichts gesagt.«
    Thorn sah ihn ein paar Sekunden prüfend an. Hal behielt den Ausdruck reiner Unschuld bei. Schließlich drehte sich der alte Seewolf zufrieden weg.
    »Gut so«, murmelte er.

Kapitel zweiundzwanzig

    A m nächsten Tag bekamen sie ihre erste offizielle Aufgabe, bei der sie Punkte erlangen konnten.
    Nach dem Frühstück versammelten sie sich wie jeden Tag auf dem Übungsgelände. Wie gewohnt stellten sie sich auf zwei Stunden mit anstrengenden Körperübungen ein, gefolgt von Waffentraining. Aber heute änderte sich der Ablauf.
    Die drei Hilfsausbilder der Bruderschaften und Sigurd kamen zusammen aus dem Essenszelt und marschierten zur Mitte des Übungsgeländes. Achtundzwanzig Augenpaare folgten ihnen neugierig. Alle fragten sich, was jetzt wohl käme. Sie mussten nicht lange warten.
    Auf ein Nicken von Sigurd hin holte Gort die viel gehasste Pfeife aus seiner Weste und prompt folgte ein durchdringender Pfiff. Der im Grunde völlig unnötig war, denn die Anwesenden waren bereits äußerst aufmerksam.
    »Also gut!«, rief Sigurd lautstark. »Alle versammeln sich hier! Als Bruderschaft.«
    Als die Jungen aus allen Richtungen das Feld überquerten, fügte er hinzu: » IM LAUFSCHRITT !«
    Nun kamen sie wirklich in Bewegung. Inzwischen wussten sie, dass der Letzte, der nach diesem Kommando eintraf, wahrscheinlich Strafpunkte für seine Mannschaft kassierte. Der Unglücksrabe war diesmal einer aus Rollonds Gruppe. Er rutschte auf dem nassen Gras aus, stürzte und verstauchte sich den Knöchel. Hal sah ihn hinfallen und stieß ein heimliches Dankgebet aus. Bis zu diesem Zwischenfall war Ingvar der Kandidat dafür gewesen.
    Sigurd starrte den letzten der Wölfe böse an, als er heranhumpelte. »Fünfzehn Strafpunkte!«, zischte er.
    Einige Wölfe murrten und warfen ihrem humpelnden Kameraden finstere Blicke zu, obwohl es natürlich nicht die Schuld des armen Kerls gewesen war.
    »Klappe!«, bellte Rollond, was ihm einen anerkennenden Blick von Sigurd einbrachte.
    »Gut, dass du sie zurechtgewiesen hast, Skirl. Ich wollte es gerade selbst tun. Und das hätte noch mehr Strafpunkte bedeutet.«
    Die Jungen senkten die Köpfe, um Sigurd und Rollond nicht mehr ansehen zu müssen. Sigurd machte eine Pause, gerade lange genug, um sicherzugehen, dass die Botschaft auch angekommen war, dann verkündete er: »Heute bekommt ihr eure erste Wettkampfaufgabe.«
    Aufgeregtes Gemurmel war

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